DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen des Feiertages Bank Holiday im Sommer geschlossen.
TAGESTHEMA I
Der Iran-Streit der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream geht weiter. Wie die Deutsche Börse mitteilte, wurde eine Klage in New York gegen die Luxemburger Clearstream Banking SA sowie den Iran, die iranische Zentralbank ("Bank Markazi"), und verschiedene Finanzinstitute eingereicht. Mit dem Rechtsmittel wollen die Kläger die Vollstreckung eines Urteils von 2014 in den USA durchsetzen, welches ihnen Schadensersatz in Höhe von rund 8,7 Milliarden US-Dollar zusprach, unter anderem wegen Terrorakten, die dem Iran zugeschrieben wurden. Die Kläger, in der Mitteilung als "Ofisi-Kläger" bezeichnet, fordern von Clearstream die Herausgabe von Vermögenswerten, die der Bank Markazi zugerechnet werden. Das ist bereits Gegenstand anderer Klagen, die gegen Clearstream vorliegen. Auch die Bank Markazi selbst hat Clearstream in Luxemburg bereits Anfang 2018 auf Herausgabe im Wesentlichen der gleichen Vermögenswerte verklagt. Die Ofisi-Kläger machen außerdem Ersatzansprüche plus Strafschadensersatz unmittelbar gegen Clearstream geltend. Die Börse wies die Schadensersatzansprüche in diesem Zusammenhang als unbegründet zurück.
TAGESTHEMA II
Japans Regierungschef Shinzo Abe wird laut örtlichen Medienberichten bei einer Pressekonferenz am Freitag seinen Rücktritt verkünden. Hintergrund sei eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands, berichtete der Sender NHK. In Japan gibt es seit Wochen Spekulationen über Abes Gesundheitszustand, die durch zwei Krankenhausbesuche des Ministerpräsidenten in jüngster Zeit noch befeuert wurden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
09:30 DE/DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Ergebnis 1H
10:00 DE/Fresenius SE & Co KGaA, Online-HV
Im Laufe des Tages
- DE/Deutsche Post AG und Verdi, Beginn der Tarifverhandlungen
- DE/SHW AG, ausführliches Ergebnis 1H
- NL/Steinhoff International Holdings NV, Zwischenbericht 3Q
(13:00 Online-HV)
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Deutsche Post AG 1,15 EUR Fresenius Medical Care KGaA 1,20 EUR Jungheinrich AG 0,48 EUR Lanxess AG 0,95 EUR
INDEXÄNDERUNG
Folgende Index-Änderungen werden nach Handelsschluss wirksam:
DOW-JONES-INDEX + NEUAUFNAHME - Amgen - Salesforce - Honeywell International + HERAUSNAHME - Exxon Mobil - Pfizer - Raytheon
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator September PROGNOSE: +0,5 Punkte zuvor: -0,3 Punkte 08:00 Import-/Exportpreise Juli Importpreise PROGNOSE: +0,2% gg Vm/-4,7% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/-5,1% gg Vj - FR 08:45 Privater Verbrauch Juli PROGNOSE: +0,6% gg Vm/+2,1% gg Vj zuvor: +9,0% gg Vm/+1,3% gg Vj 08:45 Verbraucherpreise August (vorläufig) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+0,3% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+0,8% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,2% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+0,9% gg Vj - EU 11:00 Index Wirtschaftsstimmung August Wirtschaftsstimmung Eurozone PROGNOSE: 85,0 zuvor: 82,3 Industrievertrauen Eurozone PROGNOSE: -14,3 zuvor: -16,2 Verbrauchervertrauen Eurozone PROGNOSE: -14,7 Vorabschätzung: -14,7 zuvor: -15,0 - US 14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Juli Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +2,0% gg Vm zuvor: +5,6% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: -1,1% gg Vm 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago August PROGNOSE: 52,5 zuvor: 51,9 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan August (2. Umfrage) PROGNOSE: 72,9 1. Umfrage: 72,8 zuvor: 72,5
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2026 im Volumen von 4 bis 4,5 Mrd EUR Auktion 1,65-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2030 im Volumen von 2 bis 2,5 Mrd EUR Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit Dezember 2023 im Volumen von 0,75 bis 1,25 Mrd EUR
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.160,00 0,70 S&P-500-Indikation 3.508,00 0,44 Nasdaq-100-Indikation 11.991,00 0,34 Nikkei-225 22.993,69 -0,93 Schanghai-Composite 3.362,80 0,38 +/- Ticks Bund -Future 175,20 -22 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.096,36 -0,71 DAX-Future 13.069,00 -1,24 XDAX 13.070,94 -1,25 MDAX 27.673,74 -0,67 TecDAX 3.129,21 -1,36 EuroStoxx50 3.331,04 -0,77 Stoxx50 2.996,57 -0,67 Dow-Jones 28.492,27 0,57 S&P-500-Index 3.484,55 0,17 Nasdaq-Comp. 11.625,34 -0,34 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 175,42 -47
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte dürften mit Aufschlägen starten. Insgesamt zeichnet sich ein ruhiges Geschäft ab. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht zur Veröffentlichung an. Am Vormittag wird der Index der Wirtschaftsstimmung in Europa veröffentlicht. Im Blick steht weiter die Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell vom Vortag. Die Fed will bei einer wirtschaftlichen Erholung auch moderat höhere Inflationsraten von 2 Prozent zulassen. Grundsätzlich ist das positiv für Risikopapiere wie Aktien, weil es dafür spricht, dass die Geldpolitik für längere Zeit extrem locker sein wird.
Rückblick: Leichter - Die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell brachte nicht den erhofften positiven Akzent. Die Ankündigungen von Powell, zukünftig ein durchschnittliches Inflationsniveau zu verfolgen, was tendenziell eine Lockerung der Geldpolitik bedeutet, bewegte sich im Rahmen der Erwartung. Der Versicherungssektor gab um 0,7 Prozent nach aus Sorge vor möglichen Schäden durch den Wirbelsturm Laura. Tagesverlierer waren Rohstoffwerte mit einem Minus von 1,4 Prozent. Der Subindex der Reis- und Freizeitwerte legte 2 Prozent zu - in einer technischen Erholungsbewegung, wie es hieß. Nach anfänglich deutlich höheren Verlusten schlossen Rolls-Royce 1,2 Prozent niedriger. Der Triebwerkshersteller steckt voll in der coronabedingten Krise der Luftfahrt und vervielfachte den Quartalsverlust. Für Siemens Gamesa ging es nach einem Ausblick um 4,6 Prozent nach unten. Laut Citi impliziert dieser für 2021 einen Rückgang der EBIT-Konsensschätzungen um 38 Prozent. WPP stiegen um 6,5 Prozent. Der befürchtete Umsatzeinbruch bei dem Werbeunternehmen war geringer als erwartet ausgefallen. Publicis zogen im Sog um 2,4 Prozent an. Bei Bouygues stützte ein positiver Ausblick und trieb den Kurs um 1,3 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Delivery Hero fielen nach Vorlage ausführlicher Halbjahreszahlen um 4,7 Prozent zurück und waren schwächster DAX-Wert. Leicht belastend wirkte laut den Citi-Analysten eine gleichzeitig angekündigte Übernahme von Instashop. MTU Aero stiegen gegen den Markt und gewannen 2,8 Prozent. Instone gaben nach Quartalszahlen und der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um 3,4 Prozent nach. Aroundtown büßten 6,9 Prozent einer, belastet von einer Abstufung durch Barclays.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Hella-Aktie wurde 1,5 Prozent fester gestellt, wie von Lang & Schwarz zu erfahren war. Laut Kreisen erwägt das MDAX-Unternehmen, den Bereich Fahrerassistenzsysteme auszugliedern.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - US-Notenbankgouverneur Jerome Powell sorgte lediglich für eine moderate Fortsetzung der jüngsten Rally mit der Ankündigung, nun auch vorübergehend Inflationsraten über 2 Prozent zuzulassen. Dies war aber weitgehend auch erwartet worden. Immerhin gab es neue Rekordstände beim S&P-500 und auch bei den Nasdaq-Indizes. Erneut kam es zu einer Spreizung der Indizes. Walmart gewannen 4,5 Prozent. Das Unternehmen ist in Gespräche mit Microsoft eingestiegen, um sich gemeinsam um den Kauf des US-Geschäfts der chinesischen Plattform TikTok zu bemühen. Microsoft stiegen um 2,5 Prozent. Für NetApp ging es nach guten Geschäftszahlen um 4 Prozent nach oben. Die Titel des Haushaltswarenanbieters Williams-Sonoma verloren knapp 8 Prozent, obwohl das Unternehmen überzeugende Zweitquartalszahlen vorgelegt hat. Anleger hätten sich dennoch mehr erhofft, sagte ein Marktteilnehmer. Abbott Laboratories gewannen 7,8 Prozent. Das Pharmaunternehmen hatte eine Schnellzulassungen für einen Coronatest erhalten.
Mit der sich abzeichnenden langen Periode niedriger Zinsen blieben am kurzen Ende des Marktes die Notierungen stabil, am langen Ende fielen sie dagegen deutlich. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 4,9 Basispunkte auf 0,74 Prozent.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 28, 2020 01:30 ET (05:30 GMT)
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