BERLIN (dpa-AFX) - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seine Amtskollegen aufgefordert, die neue Test-Strategie für Reise-Rückkehrer in ihren Ländern auch umzusetzen. Es sei wichtig, dass die vielen Tests auch für Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten jetzt zu einem Ende geführt würden. "Ich halte das für einen richtigen Weg, weil wir auch einfach die Testkapazitäten nicht haben. Von daher fände ich schon, dass es gut wäre, wenn sich auch alle Länder an diese Regelungen halten", sagte er am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin".
Bayern hat aber bereits angekündigt, die kostenlosen Coronavirus-Tests für Rückkehrer etwa an den Autobahn-Grenzübergängen vorerst weiter anzubieten. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf geeinigt, die kostenlosen Tests ab 16. September auf Rückkehrer aus Risikogebieten zu begrenzen und auch für diese ab Oktober die Strategie zu ändern: Wer aus einem Risikogebiet zurückkommt, müsse dann in eine verpflichtende Quarantäne und dürfe diese frühestens durch einen Test ab dem fünften Tag nach der Rückkehr beenden. Die häusliche Quarantäne soll intensiv kontrolliert, und bei Verstößen empfindliche Bußgelder verhängt werden.
Günther bezeichnete die neue Strategie als eine "ausgesprochen gute Regelung". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es nun auch eine "deutliche Erwartungshaltung" an die Bürger gebe. "Wir haben klar gemacht, dass Reisen in Risikogebiete möglichst nicht stattfinden sollen", sagte Günther. Bei Verstößen gegen die Quarantänepflicht werde es "kein Höflichkeits-Bußgeld" geben, sondern ein "empfindliches Bußgeld", sagte er. Wer sich den Regeln verweigere, mache einen "erheblichen Fehler"./trö/DP/eas