BERLIN (dpa-AFX) - Die Verkehrsunternehmen in Deutschland können die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen nach eigenen Angaben nicht allein durchsetzen. Die Kontrolle und das Durchsetzen von Strafzahlungen dürfe nicht allein an den Betrieben hängen bleiben, teilte Oliver Wolff, der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, am Freitag mit. "Das überfordert uns personell und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch nicht dafür ausgebildet, mit zum Teil aggressiven Maskenverweigerern umzugehen. Das geht nur mit personeller Unterstützung seitens der Polizei und der Ordnungsämter."
Bund und Länder wollen prüfen, ob das Fahren ohne Maske wie das Fahren ohne Fahrschein mit einem erhöhten Beförderungsentgelt verfolgt werden kann. Das haben die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung am Donnerstag vereinbart. Gewerkschaften und Unternehmen fürchten deshalb, dass die Aufgabe an ihrem Personal hängen bleibt.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat bundesweit 600 Mitglieder von Stadtwerken bis zur Deutschen Bahn. Die Branche begrüßte es, dass Bund und Länder am Donnerstag ein Mindestbußgeld von 50 Euro für Maskenverweigerer vereinbart haben. "Denn dadurch gibt es nun fast überall eine einheitliche Regelung", sagte Wolff. Einzig Sachsen-Anhalt war dem Kompromiss ferngeblieben.
Wolff betonte: "Die weit überwiegende Mehrheit der Fahrgäste hält sich ohne Wenn und Aber an die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen." Die Unternehmen setzten daher weiter auf Information, Aufklärung und die Einsicht der Fahrgäste. "Für die wenigen Unbelehrbaren gibt es mit dem Bußgeld zusätzlich ein wirksames Mittel, um konsequent durchzugreifen."/bf/DP/eas