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MARKT-AUSBLICK/Grüne Ampeln - Börsenwelt hängt am App Store

DJ MARKT-AUSBLICK/Grüne Ampeln - Börsenwelt hängt am App Store

FRANKFURT (Dow Jones)--Anleger dürfen auch in den kommenden Wochen mit steigenden Kursen bei DAX & Co rechnen. Ein Impfstoff gegen das Coronavirus scheint in immer greifbarere Nähe zu rücken, die jüngsten Wirtschaftsdaten waren nicht mehr so schlecht wie befürchtet und dazu hat sich die US-Notenbank mit ihrer nun flexibleren Inflationsstrategie noch mehr in den Dienst der Wall Street gestellt.

Für Aktien- und Rentenmärkte sind das gute Vorzeichen, denn das Szenario der Anhänger eines "Crack Up Booms", einer Katastrophenhausse, wird damit wahrscheinlicher. Der Dollar dürfte zur Schwäche neigen, der Weg für das Gold als Fluchtwährung nach oben frei werden.

In Europa muss man sich aber wohl auf ein Hinterherhinken gegenüber den US-Börsen einstellen. Denn hier bedeutet ein schwacher Dollar das Gegenteil: ein starker Euro. Besonders Aktien von Unternehmen mit Produktion im Euroraum, aber Absatz im Dollarraum, dürften die Rally allenfalls gebremst mitmachen. Für den DAX sind von technischen Analysten Kursziele um 13.800 Punkte zu hören, beim Gold scheut man sich immer weniger, rechnerische Ziele von 3.000 Dollar auszurufen.

Bombe von der US-Notenbank 

Die Welt hat sich verändert: US-Notenbankchef Jerome Powell könnte als der Geldpolitiker in die Geschichte eingehen, der die Stabilitätspolitik offiziell aufs Schafott geführt hat. Das bisherige Ziel, beim Überschreiten der Inflation von 2 Prozent mit Zinserhöhungen gegenzusteuern, hat die US-Notenbank nämlich fallengelassen. Diese Art der Inflationsbekämpfung hatte ab den 1980er-Jahren aber noch einen Boom der US-Wirtschaft ausgelöst.

Stattdessen sollen es nun "durchschnittlich 2 Prozent" sein. Was sich harmlos anhört, ist in Wirklichkeit eine Bombe, denn das Ziel wird von einer Beliebigkeit in der Definition begleitet. Die Fed kann damit Gelddruckerei und Anleihekäufe, die einst als Krisenmaßnahmen begonnen hatten, nun auch in einer boomenden Wirtschaft weiter betreiben.

Ohne den Zwang, sich an eine Formel halten zu müssen, könnte die Fed beispielsweise nun zehn Jahre lang behaupten, eine Inflation von 3 Prozent sei nicht so schlimm, weil zum Beispiel zehn Jahre zuvor bei 1 Prozent gelegen hatte. Nur wären 3 Prozent Inflation nicht so harmlos, wie sie sich anhören: Über den Zinseszinseffekt wirkt sie gehebelt, nach zehn Jahren würden dadurch über 25 Prozent des Vermögens vernichtet.

Dazu bezieht sich die Notenbank auf eine "offizielle" Inflationsrate, ein mitunter schöngerechnetes Konstrukt, das die Lebenswirklichkeit der Bevölkerung nicht immer trifft. Dazu ein anekdotischer Blick auf die Berichtssaison in der vergangenen Woche: Das Immobilienunternehmen Peach Property erzielte auf Sicht eines Jahres Mietsteigerungen von 5,4 Prozent.

Flucht in Sachwerte - "Financial Repression" geht weiter 

Stratege Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält es wegen der Fed-Politik für eine nur auf den ersten Blick "paradoxe Konstellation", wenn sowohl US-Aktien als auch Gold auf Rekordhöhen handeln. Denn die Fed habe "das faktische Versprechen" gegeben, für dauerhaft negative Realzinsen auf US-Staatsanleihen zu sorgen. Damit gehe die Praxis der "Financial Repression" weiter, die Zinsanlagen dauerhaft unattraktiv hält und die Investition in Sachanlagen, wie Aktien und Gold, fördert.

Mit dem Gedanken, dass dies nur ein US-Problem ist, sollten sich Europas Anleger nicht anfreunden. Gleich nach den Fed-Aussagen teilte der frühere Chefvolkswirt der EZB, Vitor Constancio, mit, er erwarte, dass andere Zentralbanken diesen "flexiblen" Ansatz der US-Notenbank übernehmen werden. Die Vermögensschere zwischen Immobilien- und Aktienbesitzern und Lohnabhängigen und Mietern könnte daher im kommenden Jahrzehnt auseinanderbrechen - mit den entsprechenden sozialen Folgen.

Aktienbewertung steigt - Wachstum gibt es selbst in USA kaum noch 

Für den eher kurzfristig orientierten Börsianer sind die Nachrichten aber ausgezeichnet: Die Geldmengen dürften weiter schneller wachsen als die Bruttosozialprodukte. Damit können die Aktienbewertungen noch höher gehen und selbst bei stagnierenden Unternehmensgewinnen für steigende Aktienkurse sorgen.

Sorgfältig sollte aber bei der Branchenauswahl vorgegangen werden. Denn von Marktbreite des Aufschwungs ist nicht viel zu sehen, das Geld fließt fast nur noch in Technologieaktien. Das ist beinahe verständlich, wie ein Blick in die Gewinn-Charts von US-Stratege Ed Yardeni zeigt: die US-Wirtschaft wächst eigentlich seit fünf Jahren nicht mehr, nur im Technologie und im Gesundheitssektor steigen die Gewinne je Aktie noch konstant. Der Rest läuft - und das trotz enormer Aktienrückkäufe - nur seitwärts.

Diese Kapitalkonzentration im Technologiesektor sollte Börsianern aber Sorgen machen. Denn dessen Entwicklung gaukelt auch Kursgewinne des S&P-500-Index vor. Ohne die sogenannten FAANG-Aktien um Facebook, Apple und Co würde der Index seit 2015 nur volatil seitwärts laufen. Je nachdem wie breit man den Technologiesektor definiert, macht er um 20 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P-500 aus. Ein Rückschlag des Technologiesektors würde reichen, den Gesamtmarkt ins Minus zu reißen. Ein ohnehin vom starken Euro gebremster DAX wäre dann doppelt belastet.

Kapitalkonzentration im Technologiesektor gefährlich 

Freunde der Chaos-Theorie dürfte dies an den berühmten Flügelschlag eines Schmetterlings in Oklahoma erinnern, der einen Tornado in Kalifornien auslöst. Denn der S&P-500 hängt an der Technologiebranche, die wiederum an Apple hängt, dessen Gewinne am App Store hängen und so weiter. Laut CNBC hätte der App Store schon als alleinstehendes Unternehmen im vergangenen Jahr auf Platz 64 der Fortune 500 Liste gestanden.

Sollte es hier Probleme geben, dürfte die Apple-Aktie fallen und damit die ganze Kausalkette bis hin zu einem nachgebenden DAX lostreten. Die Abteilungen der "Predictive Analytics" von Hedge Fonds lauern schon darauf. Anleger sollten daher erste Befreiungsversuche vom Diktat des App Stores wie gerade durch den Spieleentwicker Epic ernst nehmen und im Auge behalten. Denn kurz eingedampft heißt es künftig: "Die Börsenwelt hängt am App Store".

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 28, 2020 07:29 ET (11:29 GMT)

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