DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Großbritannien bleiben die Börsen wegen des Bankenfeiertages im Sommer geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.35 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.316,47 -0,44% -11,45% Stoxx50 2.978,37 -0,61% -12,48% DAX 13.033,20 -0,48% -1,63% FTSE 5.963,57 -0,61% -20,45% CAC 5.002,94 -0,26% -16,31% DJIA 28.595,97 +0,36% +0,20% S&P-500 3.494,08 +0,27% +8,15% Nasdaq-Comp. 11.676,03 +0,44% +30,13% Nasdaq-100 11.977,02 +0,43% +37,15% Nikkei-225 22.882,65 -1,41% -3,27% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 175,66% +24
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,03 43,04 -0,0% -0,01 -24,9% Brent/ICE 45,04 45,09 -0,1% -0,05 -27,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.970,51 1.929,50 +2,1% +41,01 +29,9% Silber (Spot) 27,57 27,08 +1,8% +0,50 +54,5% Platin (Spot) 936,50 936,50 0% 0 -3,0% Kupfer-Future 2,99 2,97 +0,9% +0,03 +6,2%
Auf lange Sicht niedrige Zinsen treibt Anleger zum Gold. Auch die Dollarschwäche stützt.
Bei Erdöl tut sich wenig. Anleger warteten auf neue Informationen zu den Wirbelstürmen im Golf von Mexiko und der dortigen Rohölförderung, heißt es.
FINANZMARKT USA
An der Wall Street setzt sich am Freitag der Aufschwung in gebremstem Tempo fort. Allerdings gibt es einen Favoritenwechsel, denn der Technologiesektor läuft dem breiten Markt entgegen der Tendenz am Vortag nun den Rang ab. Die Aussicht auf eine lang anhaltende Periode von Nullzinsen stützt die Sektortitel, denn Technologieunternehmen weisen einen hohen Fremdfinanzierungsanteil auf und profitieren so von niedrigen Zinsen. Die Aussagen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell am Vortag halten die Rally auch zum Wochenschluss noch ein wenig am Laufen. Die Aussicht auf eine lange Periode unterstützender Geldpolitik über die Corona-Krise hinaus hatte die Wall Street bereits am Vortag gestützt. Die Konsumausgaben liefern ein zweigeteiltes Bild: Bei den aktuellen Juli-Daten sei die Prognose knapp verfehlt worden, die Aufwärtsrevision des Vormonats aber deutlich höher ausgefallen, merken Händler an. Zudem hat sich Stimmung der US-Verbraucher im August stärker als erwartet aufgehellt. Dagegen blieb der Chicagoer Einkaufsmangerindex hinter den Prognosen zurück. HP steigen um 5,6 Prozent. Der PC-Hersteller hat hohen Umsatz über Marktschätzung ausgewiesen. Auch Workday hat von der Coronavirus-Pandemie profitiert. Der Aktienkurs schießt um 11,8 Prozent empor Gap legen 0,3 Prozent zu. Der Bekleidungseinzelhändler hat die Markterwartungen übertroffen. Ulta Beauty ziehen um 9,4 Prozent an. Der Kosmetikeinzelhändler hat die Marktschätzungen ebenfalls überboten. Gestützt werden Einzelhandelswerte auch von den positiven Konsumausgaben.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der deutliche Strategieschwenk der US-Notenbank musste vom Markt verdaut werden. Lediglich für Banken- und Versicherungswerte wurde er positiv interpretiert. Beim Dollar verstärkte die Änderung die Tendenz zur Abwertung, was europäische Produkte verteuert. Die Aussicht auf steigende Metallpreise trieb den Rohstoffsektor um 0,7 Prozent. Gewinner der neuen Fed-Politik waren Finanzwerte: Der Bankensektor stellte mit 1,7 Prozent Plus den Tagessieger, der Branchenindex der Versicherer legte 0,6 Prozent zu. Die Branche profitierte von der Aussicht auf höhere Inflationsraten und damit einer Versteilerung der Zinskurve. Banken können dann kurzfristiges Geld billig aufnehmen und es langfristig zu höherem Zinssatz verleihen. Commerzbank stiegen um 2,7 Prozent, Münchener Rück um 1,7 Prozent. Unicredit legten um 3,5 Prozent und BNP Paribas um 3,6 Prozent zu. DAX-Neuling Delivery Hero setzten ihre Verluststrecke seit der Indexaufnahme fort und gaben um 0,9 Prozent nach. Hier hatte schon im Vorfeld die Aufnahmefantasie für kräftige Kursgewinne gesorgt. Bei Bayer drückte das sich Hinziehen der Vergleichsabschlüsse beim Unkrautvernichter Roundup in den USA, die Aktien gaben 2,7 Prozent nach. Deutsche Börse gaben 0,8 Prozent nach wegen einer Klage gegen unter anderem die Tochter Clearstream in den USA. Höhere optische Kursverluste wiesen Deutsche Post, FMC, Jungheinrich und Lanxess auf. Grund waren aber nur die Dividendenauszahlungen. Weiter auf Erholungskurs gingen viele Aktien aus dem arg gebeutelten Reise- und Veranstaltungsbereich. Fraport legten 1,8 Prozent zu und CTS Eventim um 1,7 Prozent. Carnival stiegen um 3,5 Prozent und Cineworld um 4,9 Prozent. Norwegian Air brachen um 9,5 Prozent ein. Die Fluggesellschaft sah weiteren Kapitalbedarf.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1898 +0,66% 1,1869 1,1819 +6,1% EUR/JPY 125,33 -0,48% 126,07 125,44 +2,8% EUR/CHF 1,0765 +0,18% 1,0752 1,0738 -0,8% EUR/GBP 0,8921 -0,38% 0,8948 0,8965 +5,4% USD/JPY 105,33 -1,14% 106,21 106,16 -3,2% GBP/USD 1,3338 +1,04% 1,3265 1,3185 +0,7% USD/CNH (Offshore) 6,8622 -0,36% 6,8663 6,8846 -1,5% Bitcoin BTC/USD 11.529,50 +2,19% 11.419,26 11.458,26 +59,9%
Die Powell-Aussagen entfalten erst mit Verspätung ihre eigentlich zu erwartende Wirkung, denn der WSJ-Dollarindex sinkt 0,8 Prozent. Anleger preisten eine lange Periode niedriger US-Zinsen ein, heißt es. Der Euro profitiert derweil von einem in der Eurozone verbesserten Geschäftsklima.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich die Aktienmärkte gezeigt. Während die Börsen in Schanghai und Hongkong den Sprung ins Plus schafften und sich mit einem kräftigen Aufschlag zeigten, geriet der Nikkei-225 im späten Handel unter Druck. Hintergrund waren Berichte, wonach Premierminister Shinzo Abe aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt verkünden werde. Leicht stützend wirkte der geldpolitische Strategiewechsel der US-Notenbank. Daneben sorgten die herrschenden Belastungsfaktoren weiter für Zurückhaltung, hieß es. Neben der globalen Zunahme der Zahl der Corona-Neuinfektionen waren dies die politischen Unsicherheiten. Hier standen im Streit zwischen den USA und China die Zeichen weiter auf Konfrontation. In China waren vor allem Aktien aus dem Konsumsektor gefragt, nachdem mehrere Unternehmen für das zweite Quartal einen sprunghaften Anstieg der Ergebnisse verzeichnet hatten, was auf einen Anstieg der chinesischen Konsumausgaben hindeutet. Der Kospi in Seoul schloss nach zwischenzeitlichen Abgaben etwas fester. Trotz der weiter rasant steigenden Zahl an Neuinfektionen in Südkorea wollen die Behörden davon absehen, die strengsten Regeln bei den Kontaktbeschränkungen anzuwenden. Dies würde die Wirtschaft des Landes belasten. Außerdem wurde das Leerverkaufsverbot an der Börse um weitere sechs Monate verlängert. In Sydney reduzierte sich der S&P/ASX-200. Lediglich Werte aus dem Finanz- und Immobiliensektor verzeichneten leichte Gewinne. Im Technologiesektor fielen die Aktien von Appen um weitere 10 Prozent. Auslöser des Absturzes waren schwache Ergebnisse. Im Gefolge gaben Afterpay um 2,8 Prozent nach.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Verdi und Deutsche Post vertagen Tarifverhandlungen
Die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Post haben laut Verdi-Mitteilung bei dem Auftakt der Tarifrunde am Freitag noch keine Annäherung erzielt. Die Verhandlungen seien auf den 3./4. September 2020 vertagt worden. "Wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Tarifangebot von der Deutschen Post AG", sagte Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Lufthansa erstattet in sieben Tagen weitere 140.000 Tickets
Die Lufthansa kommt mit den Erstattungen der Tickets für die wegen der Pandemie ausgefallenen Flüge voran, hat aber noch einen Berg vor sich. Wie der Konzern mitteilte, haben die Airlines der Lufthansa in den vergangenen sieben Tagen weitere 140.000 Erstattungsanträge bearbeitet. Allerdings sind noch 1,2 Millionen Anträge offen, wobei hier auch neue Anfragen enthalten sind.
Verdi stimmt Kohle-Tarifvertrag bei RWE zu
Zahlreiche Beschäftigte in der Kohle haben für ihre berufliche Zukunft Gewissheit. Die Verdi-Tarifkommission stimmte dem entsprechenden Tarifvertrag Kohleausstieg für rund 10.000 Mitarbeiter beim Energieversorger RWE zu. Das DAX-Unternehmen erklärte, sich dazu noch am Freitag äußern zu wollen.
Siemens Energy will Anzahl der Fertigungsstandorte reduzieren - Kreise
Siemens Energy will die Anzahl der weltweiten Fertigungsstandorte reduzieren, um Kosten und die Komplexität der Lieferketten zu verringern. "Wir werden Fertigungsstandorte reduzieren", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. In der Vergangenheit sei alles getan worden, um jeden Standort zu erhalten. Mit Blick auf das Personal sei man derzeit zwar relativ gut ausgelastet. Die Strukturen seien aber zu komplex, vor allem mit Blick auf die Logistikkosten, so die eingeweihte Person.
Thyssenkrupp stellt Konzept für CO2-frei erzeugten Stahl vor
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 28, 2020 12:51 ET (16:51 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Stahlhersteller Thyssenkrupp hat ein Hochofenkonzept zur klimafreundlicheren Produktion von Stahl vorgelegt. Die integrierte Direktreduktionsanlage soll künftig mit sogenanntem grünem Wasserstoff und Ökostrom betrieben werden, teilte das DAX-Unternehmen mit. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser erzeugt, bei der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nannte das Projekt "ein starkes Signal für ambitionierten industriellen Klimaschutz".
DZ Bank will 2019er Dividende 2021 nachholen
Die DZ Bank will ihrem Co-Chef zufolge die geplante Gewinnausschüttung für 2019 an die Volks- und Raiffeisenbanken in diesem Jahr aussetzen, wie wegen der Corona-Krise von der Finanzaufsicht empfohlen. Diese soll aber nicht komplett entfallen, sondern im kommenden Jahr nachgeholt werden, sagte Co-Chef Cornelius Riese dem Handelsblatt.
Coca-Cola will 4.000 Stellen abbauen
Der Brausehersteller Coca-Cola Co will in den USA, Kanada und Puerto Rico 4.000 Stellen abbauen. Dazu würden Mitarbeitern auf freiwilliger Basis Abfindungsangebote unterbreitet, teilte der US-Konzern mit.
Nestle verkauft chinesisches Wassergeschäft an Tsingtao Brewery
Der Nahrungsmittelkonzern Nestle trennt sich von seinem Wassergeschäft in China. Wie das Schweizer Unternehmen mitteilte, übernimmt die Tsingtao Brewery das Geschäft. Finanzielle Details nannte die Nestle SA nicht. Der weltgrößte Lieferant von abgefülltem Wasser wird all seine Anteile an der Nestle Sources Shanghai Limited, der Nestle Sources Tianjin Limited und der Yunnan Dashan Drinks Co. Ltd. an Tsingtao Brewery übertragen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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August 28, 2020 12:51 ET (16:51 GMT)
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