DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AMAZON - Kein anderer Konzern auf der Welt profitiert so sehr von der Coronakrise wie Amazon. Weil so viele Menschen online bestellen wie noch nie, ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 40 Prozent gestiegen. Der Aktienkurs hat sich seit Mitte März fast verdoppelt. Mit dem gewaltigen Umsatzplus wächst Amazons Marktmacht. Dritthändler, die ihre Produkte auf dem Amazon-Marktplatz anbieten, klagen darüber, dass der Onlineriese seine Machtstellung in der Coronakrise zunehmend ausnutze. So sperre Amazon ohne nachvollziehbare Begründung gezielt Produkte und versuche, ihre Preise zu kontrollieren. "Uns erreichen immer wieder Beschwerden von Händlern, darunter auch solche mit kartellrechtlich relevanten Vorwürfen", bestätigt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. "Aktuell gehen wir der Frage nach, ob und in welcher Form Amazon die Preissetzung der Händler auf dem Marktplatz beeinflusst." (Handelsblatt)
WIRECARD - Die Verstrickungen des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard und des geflüchteten Ex-Vorstands Jan Marsalek mit diversen Geheimdiensten rückt in den Fokus des Bundesfinanzausschusses. Am Montag soll dieses bislang wenig ausgeleuchtete Kapitel Thema in der Sondersitzung des Finanzausschusses werden. Bislang bestreitet die Bundesregierung jede Erkenntnis des Bundesnachrichtendienstes zu Wirecard oder dem Geflüchteten. "Dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst liegen keine nachrichtendienstlichen Erkenntnisse zu Jan Marsalek vor", heißt es etwa in der Antwort auf eine Anfrage des Linken-Finanzexperten Fabio De Masi. Marsalek ist offenbar mittlerweile auf einem Anwesen westlich von Moskau untergebracht und steht dort nicht mehr unter Aufsicht des russischen Militärgeheimdienstes GRU, sondern unter der des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR. Marsalek habe die Zusicherung erhalten, nicht ausgeliefert zu werden. (Handelsblatt)
WIRECARD - Im Bieten um die verwertbaren Reste des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard hat die Deutsche Bank einen Rückschlag einstecken müssen. Ein bisheriges Gebot für die Wirecard Bank und einige verbundene Unternehmen wurde von dem Wirecard-Konkursverwalter Michael Jaffé als zu niedrig erachtet, heißt es. (FAZ )
CONSORS - Die Coronakrise wird Europa in die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg stürzen, aber die französische Großbank BNP Paribas sieht die Pandemie auch als Gelegenheit, ihr Deutschlandgeschäft aus- und umzubauen. "In der Krise werden die Kundenbeziehungen neu definiert. Wir wollen das nutzen, um den Kunden unsere Unterstützung zu zeigen, und dadurch unseren Marktanteil langfristig steigern", sagt Lutz Diederichs, der Deutschlandchef des größten französischen Geldhauses. Zu den Bereichen, die zuletzt deutlich mehr Erträge eingefahren haben, gehört die Tochter Consors. Die Direktbank profitiert, wie andere Broker auch, von den Turbulenzen an den Kapitalmärkten und den damit verbundenen deutlich höheren Umsätzen im Wertpapierhandel. "Die Consorsbank erlebt gerade eine kräftige Sonderkonjunktur", meint Diederichs. Aber darauf will sich der Deutschlandchef nicht verlassen, er sucht eine langfristige strategische Lösung für die Zukunft der Tochter. "Aus unserer Sicht macht es sehr viel Sinn, bei der Consorsbank einen stärkeren Fokus auf vermögende Privatkunden zu legen", erläutert Diederichs. "Digitale Lösungen für diesen Kundenkreis gibt es bislang in Deutschland nicht." (Handelsblatt)
CONTINENTAL - Die Gewerkschaft IG Metall geht offenbar davon aus, das der Vorstand des Automobilzulieferers Continental in dieser Woche Pläne für einen weiteren Beschäftigungsabbau vorlegen wird. Statt betriebsbedingter Kündigungen soll die Vier-Tage-Woche an einzelnen Standorten die Transformation sichern, fordert die Gewerkschaft. (FAZ)
GERMAN PROPERTY - Die Unternehmensgruppe German Property Group aus Hannover hat womöglich Investoren aus zahlreichen Ländern geschädigt. Angeblich werthaltige Gebäude sollen dem Verfall preisgegeben worden sein. Im Vertrauen auf eine werthaltige Anlage mit Steuervorteilen und dem Versprechen üppiger Renditen überwiesen Anleger teils Zigtausend Euro. Experten schätzen das Gesamtvolumen auf e1 Milliarde Euro. Nun ist die German Property Group pleite. Der Fall könnte zu einem der größten Anlegerskandale der vergangenen Jahre werden. (Handelsblatt)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
August 31, 2020 00:12 ET (04:12 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.