DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/29. und 30. August 2020
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
BMW kappt Prestigeobjekte wie V12-Motor und Top-Diesel
BMW nimmt seine großen Verbrennermotoren aus dem Programm und spart sich die Kosten für deren Anpassung an die neue EU-Abgasnorm zum Jahreswechsel. Das berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Der bisherige V12-Top-Benziner mit 585 PS und der Top-Diesel 50d mit 400 PS und vier Turboladern werden demnach noch in diesem Jahr gestrichen. Zumindest in Europa sollen beide Motoren nicht mehr angeboten werden, sagte ein Unternehmenssprecher der Automobilwoche.
Bafin prüft Abberufung von Wirecard-Bank-Aufsichtsräten - Zeitung
Die Finanzaufsicht (Bafin) nimmt nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung das Führungspersonal der Wirecard Bank ins Visier. Wie die Zeitung weiter schreibt, kontrollieren noch immer belastete Manager die Bank, die zuvor jahrelang an führender Stelle am Aufbau der Muttergesellschaft, des Skandalkonzern Wirecards, beteiligt waren und dort eng mit dem Führungsduo Markus Braun und Jan Marsalek zusammen gearbeitet haben. Die Bafin könnte jetzt durchgreifen und die Aufsichtsräte abberufen, eine entsprechende Prüfung, ob die Manager fachlich wie charakterlich zur Kontrolle eines Kreditinstituts geeignet seien, laufe bereits, schreibt die F.A.S.
Scholz nimmt Finanzaufsicht Bafin im Wirecard-Skandal in Schutz
Im Wirecard-Skandal hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Finanzaufsicht Bafin in Schutz genommen und die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young kritisiert. "Die Bafin hat sofort im Februar 2019 die Überprüfung des Konzerns eingeleitet und die dafür zuständige Bilanzpolizei, die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung, damit beauftragt, genau wie es gesetzlich für einen solchen Fall vorgesehen ist", sagte Scholz der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Ich habe von Anfang an auf Transparenz gesetzt und alle, inklusive der Bafin, gebeten, sich massiv an der Aufklärung des Falles zu beteiligen", sagte Scholz auf die Frage, warum Bafin-Chef Felix Hufeld trotz widersprüchlicher Aussagen weiterhin im Amt sei. "Wir müssen davon ausgehen können, dass Wirtschaftsprüfer, die viele Leute mit hohen Tagessätzen beschäftigen, Unternehmen wie Wirecard ausreichend kontrollieren", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. Jetzt seien schärfere Regeln für die Finanzaufsicht nötig.
Siemens Energy kündigt Abbau von Kapazitäten an
Siemens Energy will nach der Abspaltung vom Mutterkonzern bald mehr Gewinn machen. "Wir haben einen klaren Plan, wie wir die Profitabilität steigern können", sagte Finanzchefin Maria Ferraro im Interview der Börsen-Zeitung. "Dazu müssen wir schneller, schlanker und flexibler werden." Ein Ansatzpunkt sei, die Kapazitäten an den auf ein gesundes Maß normalisierten Markt anzupassen. Auf die Frage, ob dafür weitere Arbeitsplätze abgebaut würden, antwortete die Managerin: "Für eine klare Aussage ist es noch zu früh, aber ausschließen kann ich es nicht."
DZ Bank dämpft Erwartung für 2021
Die Corona-Krise wird die DZ Bank über 2020 hinaus belasten. Am Freitag habe die Gruppe die Erwartung pandemiebedingter Effekte vom laufenden aufs kommende Jahr verlagert und erklärt, 2021 sei ein Ergebnis auf Niveau der nachhaltigen Spanne von 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Euro "aus heutiger Sicht als unwahrscheinlich anzusehen", berichtet die Börsen-Zeitung. Zugleich habe sich der Ausblick aufs Jahr 2020, für das die Bank im Mai den Planwert von 1,5 Mrd. kassiert hatte, aufgehellt: "Wir sind optimistischer als im Mai und nähern uns mit unserer Prognose der Marke von 1 Milliarde Euro von unten an", sagte Co-Vorstandschef Cornelius Riese der Zeitung.
Metallarbeitgeber erwarten Jobabbau und wollen Lohnkosten senken
Stefan Wolf, Vorstandschef des Autozulieferers ElringKlinger und Präsident des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, hat materielle Zugeständnisse der Beschäftigten zur Arbeitsplatzsicherung gefordert. In der Anfang 2021 anstehenden Tarifrunde sei es "das Ziel, die Arbeitskosten je Stunde zu reduzieren. Das kann Sonderzahlungen betreffen, aber auch Pausen oder Arbeitszeiten", sagte Wolf dem Tagesspiegel (Montagausgabe).
Fleischwirtschaft strebt Tarifvertrag für Zehntausende Beschäftigte an
Die Unternehmen der Fleischwirtschaft wollen als Reaktion auf das geplante Verbot von Werkverträgen mit der Gewerkschaft NGG über einen flächendeckenden Tarifvertrag verhandeln. Theo Egbers, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses der Fleischwirtschaft, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Wir wollen eine Lösung und streben zeitnahe Gespräche mit der Gewerkschaft NGG an." In dem Vertrag sollen nach Aussage von Egbers Fragen wie Mindestlohn, Wohnunterbringung der Arbeiter sowie der mögliche Einsatz von Leiharbeitern geklärt werden. Er sagte: "Was die Höhe eines möglichen Mindestlohns angeht, sind wir offen. Details gilt es in den Verhandlungen zu klären."
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August 31, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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