DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Zu einem von Marktexperten im Vorfeld bereits erwarteten größeren Umbau kommt es im Rahmen der jährlich im September stattfindenden Überprüfung der Zusammensetzung des europäischen Börsenindex Euro-Stoxx-50. Auswahlkriterium für eine Mitgliedschaft in dem 50 Werte umfassenden Index ist die Marktkapitalisierung per Ende August. Fünf Aktien werden zum 21. September neu in Index aufgenommen, fünf Aktien fallen heraus. Im Stoxx-50 gibt es eine Änderung. Nachfolgend eine Übersicht:
+ EURO-STOXX-50 - NEUAUFNAHME Adyen Kone Pernod Ricard Prosus Vonovia - HERAUSNAHME BBVA Fresenius Orange Societe Generale Telefonica + STOXX50 - NEUAUFNAHME Adyen - HERAUSNAHME Santander
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 FR/Pernod-Ricard SA, Jahresergebnis, Paris
DIVIDENDENABSCHLAG
Linde: 0,963 USD
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Einzelhandelsumsatz Juli saisonbereinigt real PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -2,0% gg Vm - EU 11:00 Erzeugerpreise Juli Eurozone PROGNOSE: +0,5% gg Vm/-3,3% gg Vj zuvor: +0,7% gg Vm/-3,7% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht August Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +1.170.000 Stellen zuvor: +167.000 Stellen 16:00 Auftragseingang Industrie Juli PROGNOSE: +6,2% gg Vm zuvor: +6,2% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 GB/Auktion 0,125-prozentiger und inflationsindexierter Anleihen (Gilt) mit Laufzeit November 2056 im Volumen von 400 Mio GBP 11:30 DE/Auktion 0-prozentiger Bundesobligationen mit Laufzeit Oktober 2025 im Volumen von 4 Mrd EUR
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.040,50 0,37 S&P-500-Indikation 3.542,00 0,25 Nasdaq-100-Indikation 12.380,50 0,42 Nikkei-225 23.195,10 0,25 Schanghai-Composite 3.398,91 -0,34 +/- Ticks Bund -Future 176,03 -8 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 12.974,25 0,22 DAX-Future 12.993,00 0,40 XDAX 12.996,46 0,38 MDAX 27.521,70 0,25 TecDAX 3.115,76 0,18 EuroStoxx50 3.277,58 0,15 Stoxx50 2.947,61 -0,23 Dow-Jones 28.645,66 0,76 S&P-500-Index 3.526,65 0,75 Nasdaq-Comp. 11.939,67 1,39 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,11 +64
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Leicht erholt werden Europas Aktienmärkte am Mittwoch erwartet. Der Terminkontrakt auf den DAX zeigt sich am Morgen wieder über der 13.000er-Marke. Die US-Vorgaben vom Vorabend sind gut, dürften Europa jedoch wie üblich nichts nutzen: "Wir sehen im Moment gleichzeitig eine Mega-US-Rally und Mega-Divergenzen am Aktienmarkt. Bei DAX & Co sind die Hochs aus dem Juli aktuell unüberwindbare Hürden", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Denn die US-Indizes profitierten von ihrem hohen Technologie-Anteil. Europa habe dagegen deutlich weniger dieser Unternehmen. Und dazu komme der starke Euro, der die exportorientierten Unternehmen aus der Eurozone belaste. Als fundamental stützend werten andere Händler aber den guten ISM-Index vom Vortag sowie eine noch lockerere Geldpolitik. Denn Finanzminister Mnuchin drängt den US-Kongress, noch weitere Geldspritzen für die US-Wirtschaft locker zu machen. Im Fokus stehen daher drei Reden von Fed-Gouverneuren am Nachmittag und das Beige Book der Fed am Abend.
Rückblick: Rohstofftitel und Technologieaktien setzten nach tendenziell positiven Einkaufsmanagerdaten aus China, Europa und den USA ihre Rally fort, mit den Reise- und Nahrungsmittelaktien sowie den Aktien der Banken ging es dagegen deutlich nach unten. Weiter im Blick stand der französische Versorgersektor. Suez will sich nicht ohne weiteres von Veolia übernehmen lassen. Die ablehnende Haltung müsse den Deal aber noch lange nicht scheitern lassen, hieß es im Handel. Suez schlossen unverändert. In Mailand fielen Mediaset um 1,9 Prozent. Mediaset muss den Zusammenschluss seiner italienischen und spanischen Geschäfte zu einer paneuropäischen Medien-Holding namens MediaForEurope vorerst auf Eis legen, weil ein Gericht in Amsterdam die Fusion blockiert.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - In der zweiten Reihe zogen Zalando um 5,3 Prozent auf 77 Euro an. Goldman Sachs hat die Aktien zum Gewinner der Corona-Pandemie erklärt und mit einem Kursziel von 87 Euro auf die Kaufliste gesetzt. Rocket Internet gaben um 0,5 Prozent nach auf 18,86 Euro mit dem Plan eines Rückzugs von der Börse. Rocket will 18,57 Euro je eigene Aktie zahlen. Freenet stiegen um 1 Prozent nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von bis zu 100 Millionen Euro. Aroundtown gewannen 1,6 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Aufstockung seines Aktienrückkaufprogramms angekündigt hatte.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit den Kursen deutscher Aktien ist es nachbörslich am Dienstag im Sog weiter steigender US-Indizes leicht nach oben gegangen, zumindest wenn man der Entwicklung des XDAX folgt. Auffälligkeiten bei Einzelwerten habe es nicht gegeben, sagte ein Marktexperten von Lang & Schwarz.
USA / WALL STREET
Freundlich - Die US-Aktienmärkte scheinen derzeit fast nur eine Richtung zu kennen: Auch am Dienstag stiegen Nasdaq-Composite und S&P-500-Index wieder auf neue Allzeithochs. Wie zuletzt marschierten Technologieaktien als Gewinner der Corona-Pandemie vorneweg. Neben der in der vorigen Woche untermauerten Niedrigzinspolitik der US-Notenbank befeuerten ermutigende Konjunktursignale die Kauflaune. Hinzu kam, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA derzeit so niedrig ist wie zuletzt vor zwei Monaten. Zoom Video Communications machten einen Satz um knapp 41 Prozent. Der Videokonferenzanbieter hat seinen Jahresausblick seit Ausbruch der Corona-Pandemie zum zweiten Mal angehoben. Zoom profitiert massiv von den coronabedingten Trends zu Homeoffice und Fernbeschulung. Tesla, die am Montag mit der Umsetzung des 1:5-Aktiensplits um fast 13 Prozent auf ein Allzeithoch geschossen waren, kamen um 4,7 Prozent zurück. Der Elektroautobauer will den Hype um seine Aktien nutzen und hat angekündigt, sich Kapital zu beschaffen, indem er von Zeit zu Zeit eigene Aktien auf den Markt wirft. Die Apple-Aktie, die am Montag ebenfalls gesplittet wurde und deutlich zulegte, stieg weiter, diesmal um 4,0 Prozent. Walmart gewannen 6,3 Prozent. Der Supermarktriese will mit einem neuen Kundenbindungsprogramm dem Online-Giganten Amazon die Stirn bieten. Amazon gingen 1,4 Prozent fester aus dem Handel.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1902 -0,12% 1,1916 1,1963 +6,1% EUR/JPY 126,21 -0,05% 126,27 126,73 +3,5% EUR/CHF 1,0843 +0,09% 1,0834 1,0853 -0,1% EUR/GBP 0,8895 -0,11% 0,8905 0,8895 +5,1% USD/JPY 106,03 +0,08% 105,95 105,94 -2,5% GBP/USD 1,3381 -0,02% 1,3383 1,3448 +1,0% USD/CNH 6,8313 -0,06% 6,8355 6,8280 -1,9% Bitcoin BTC/USD 11.886,76 -1,123 12.021,76 11.925,64 +64,9%
Am Devisenmarkt konnte sich der Dollar nach dem positiven ISM-Index von den Tagestiefs kräftig erholen. Der Dollar-Index lag zuletzt 0,2 Prozent höher. Der Euro überwand zeitweise erstmals seit April 2018 die Marke von 1,20 Dollar, knickte dann aber ein auf zuletzt nur noch gut 1,19 Dollar. Übergeordnet litt der Dollar zuletzt in ganzer Breite stärker unter der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,16 42,76 +0,9% 0,40 -24,7% Brent/ICE 45,97 45,58 +0,9% 0,39 -25,5%
Die Erholung des Dollar bremste die Erholung der Ölpreise, die nach den günstigen Konjunktursignalen dennoch zum US-Settlement die ersten Gewinne seit vier Tagen verzeichneten. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostete zuletzt 0,7 Prozent mehr, 42,89 Dollar. Im Tageshoch hatte es bei 43,43 gelegen.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.963,49 1.970,30 -0,3% -6,81 +29,4% Silber (Spot) 27,90 28,18 -1,0% -0,28 +56,3% Platin (Spot) 939,20 952,50 -1,4% -13,30 -2,7% Kupfer-Future 3,00 3,01 -0,3% -0,01 +6,4%
Beim Gold tat sich wenig, der Preis gab leicht nach. Im asiatischen Handel fällt der Preis für die Feinunze leicht zurück.
MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 244.855 angegeben - ein Plus von 1.256 seit dem Vortag.
IRAN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 02, 2020 01:32 ET (05:32 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Nach einem Treffen haben die verbliebenen Vertragspartner des internationalen Atomabkommens mit dem Iran ihre Unterstützung für den Vertrag bekräftigt. Die Teilnehmer seien einig darin, "das Iran-Abkommen zu bewahren und einen Weg zu finden, die vollständige Umsetzung des Abkommens trotz der aktuellen Herausforderungen zu gewährleisten", schrieb die deutsche EU-Diplomatin und Sitzungsleiterin Helga Schmid. An den Gesprächen nahmen Vertreter aus Großbritannien, China, Frankreich, Deutschland, Russland und dem Iran teil. Nicht vertreten waren die USA, die im Mai 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen waren.
KONJUNKTUR USA
Für Fed-Gouverneurin Lael Brainard steht die US-Wirtschaft unverändert vor erheblichen Risiken. Anhaltende Stimuli der US-Notenbank seien erforderlich, sagte Brainard. "Da der Aufschwung wahrscheinlich für einige Zeit mit Gegenwind konfrontiert sein wird, wird es in den kommenden Monaten wichtig sein, dass der geldpolitische Kurs von der Stabilisierung zur Akkommodierung übergeht", erklärte Brainard und nannte zusätzliche Regierungsausgaben und die damit verbundene Finanzpolitik als einen Schlüsselfaktor, der das Tempo einer Wirtschaftserholung beeinflussen dürfte
ROHÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche erneut gesunken, diesmal um 6,4 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände verringerten sich um 5,8 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 1,2 Millionen und bei Benzin ein Minus von 4,7 Millionen Barrel.
STOXX-600-INDEX
Der Indexbetreiber Qontigo hat im Rahmen der Überprüfung der Indexzusammensetzungen zum September-Termin eine Reihe von Änderungen im Stoxx-600-Index angekündigt. Unter anderem werden zum 21. September ADO Properties und Varta neu in den Index aufgenommen, während Hochtief, Tui und Fraport den Index verlassen müssen.
ADIDAS
hat zwei Anleihen in Höhe von zusammen 1 Milliarden Euro ausgegeben. Das Geld soll unter anderem für die Teilrückzahlung des milliardenschweren Staatskredits verwendet werden, den Adidas zur Überbrückung in der Corona-Pandemie aufgenommen hat.
TELEFONICA DEUTSCHLAND
hat den ersten Schritt seines Deals mit dem Infrastrukturspezialisten Telxius vollzogen und 6.000 Mobilfunkstandorte übertragen. Der Gesamtkaufpreis von 896 Millionen Euro für die Standorte der ersten Tranche soll in zwei Teilbeträgen gezahlt werden: 85 Prozent in der zweiten Jahreshälfte und der Rest im dritten Quartal 2025. Die verbleibenden ca. 40 Prozent des gesamten Standortperimeters sollen in einer zweiten Tranche wie geplant im August 2021 an Telxius übertragen werden.
WIRECARD
Die Hamburger Rechtsanwaltskanzlei Leipold hat nach eigenen Angaben für mehrere geschädigte Anleger beim Landgericht München I sogenannte "Arrestbefehle" in Höhe von 2,7 Millionen Euro gegen den ehemaligen Wirecard-CEO Markus Braun erwirkt. Laut Mitteilung der Kanzlei haben die Anleger durch den Arrestbeschluss die Möglichkeit, sich zunächst Vermögen von Braun zu sichern und anschließend einen Schadensersatzprozess zu führen.
GALERIA KARSTADT
Die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof wollen die insolvente Warenhauskette retten: Auf der Gläubigerversammlung stimmten sie dem Insolvenzplan zu.
MEDIASET
muss den Zusammenschluss seiner italienischen und spanischen Geschäfte zu einer paneuropäischen Medien-Holding namens MediaForEurope vorerst auf Eis legen. Ein Gericht in Amsterdam blockiert die Fusion nach einem Einwand von Vivendi. Demnach missachtet das Vorhaben Aktionärsrechte.
UNILEVER
Der Konsumgüterkonzern will ab 2030 keine fossilen Zutaten mehr für seine Putz- und Waschmittelprodukte verwenden. Stattdessen sollen Inhaltsstoffe aus erneuerbaren oder recycelten Quellen zum Einsatz kommen. Der Schritt ist Teil der Initiative Clean Future, für die Unilever 1 Milliarde Euro in die Hand nimmt.
ROCHE
will noch im September einen Antigen-Schnelltest für eine Infektion mit Sars-Cov-2 auf den Markt bringen. Wie Roche mitteilte, soll der Test innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis liefern. Bei der US-Arzneimittelbehörde FDA will Roche die sogenannte Emergency Use Authorisation für das Produkt beantragen.
APPLE / GOOGLE
ändern ihre Pläne für eine Nachverfolgung von Covid-19-Infektionen. Sie planen ein System, das keine Installation einer separaten App vorsieht, wie Vertreter der beiden Unternehmen dem Fernsehsender CNBC bestätigten. Das System soll in künftigen Versionen der Betriebssysteme iOS und Android enthalten sein.
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September 02, 2020 01:32 ET (05:32 GMT)
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