DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Regierung: Nawalny mit Nervenkampfstoff vergiftet
Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist mit einem chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mit. Auf Veranlassung der Berliner Charité-Klinik hatte ein Spezial-Labor der Bundeswehr eine toxikologische Untersuchung anhand von Proben Nawalnys durchgeführt. Dabei sei "der zweifelsfreie Nachweis" auf das Gift erbracht worden, erklärte Seibert.
Merkel fordert Erklärung von Moskau im Fall Nawalny
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Vergiftung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny "auf das Allerschärfste" verurteilt und eine Reaktion angekündigt. Es sei nun sicher, dass Nawalny Opfer eines Verbrechens geworden sei, sagte Merkel in Berlin. "Wir erwarten, dass sich die russische Regierung zu diesem Vorgang erklärt." Es stellten sich "sehr schwerwiegende Fragen", so die Kanzlerin. "Die Welt wird auf Antworten warten."
Scholz: EU muss Wirtschaftseinbruch gemeinsam überwinden
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine schnelle Einigung über die geplanten europäischen Maßnahmen zur Abfederung der Corona-Krise gefordert, um eine Wirtschaftserholung zu unterstützen. "Die wirtschaftliche Lage ist ernst in Europa, und deshalb ist es wichtig, dass wir in dieser zweiten Jahreshälfte alles dafür tun, diesen starken Wirtschaftseinbruch wieder zurückzukämpfen", sagte Scholz bei einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments.
Großhandel sieht Talsohle durchschritten
Der Großhandel erholt sich langsam von den Auswirkungen der Corona-Krise. Die Umsätze lagen im zweiten Quartal preisbereinigt um 2,6 Prozent unter dem Vorjahresquartal, wie aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht. Nach den kräftigen Einbrüchen im April und Mai stiegen die Umsätze im Juni dann wieder um 3,4 Prozent.
ADP-Jobwachstum im August schwächer als erwartet
Die privaten US-Unternehmen haben im August ihren Personalbestand viel schwächer aufgestockt als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 428.000 Stellen. Analysten hatten dagegen eine Zunahme um 1.170.000 Jobs vorausgesagt. Im Juli waren unter dem Strich 212.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 45.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
Auftragseingang in US-Industrie im Juli gestiegen
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Juli um 6,4 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 6,2 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Plus von 6,4 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Zunahme von 6,2 Prozent berichtet worden.
US-Rohöllagerbestände stärker gesunken als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 28. August stärker verringert als erwartet. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 9,362 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um nur 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,689 Millionen Barrel reduziert.
Trump-Herausforderer Biden kündigt Reise nach Kenosha an
Nach US-Präsident Donald Trump reist jetzt auch sein Herausforderer Joe Biden in die Stadt Kenosha, in der es nach Polizeischüssen auf einen Schwarzen zu teils gewaltsamen Protesten gekommen war. Der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen Demokraten kündigte am Mittwoch an, am Donnerstag gemeinsam mit seiner Frau Jill in die Stadt im Bundesstaat Wisconsin zu reisen. Er wolle "Amerikaner zusammenbringen, um zu heilen, und die derzeitigen Herausforderungen ansprechen".
Fed/Williams: Neuer Kurs für Erreichung von Inflationsziel wichtig
Der Strategieschwenk der US-Notenbank zu mehr Flexibilität wird nach Einschätzung von New-York-Fed-Präsident John Williams helfen, die Arbeitsplatz- und Inflationsziele besser zu erreichen. Die neue Strategie ist "eine wichtige Entwicklung in unserem Denken darüber, wie wir unsere Ziele erreichen können und ein weiterer Schritt in Richtung größerer Transparenz", erklärte Williams in einem Präsentationstext für das Webinar des Bretton Woods Committee zum Thema Coronavirus.
Saudi-Arabien gibt Luftraum für Flüge zwischen Israel und den Emiraten frei
Saudi-Arabien hat am Mittwoch seinen Luftraum für die Vereinigten Arabischen Emirate geöffnet - und ermöglicht somit kürzere Direktflüge zwischen Israel und den Emiraten. Saudi-Arabien habe den Emiraten gestattet, seinen Luftraum für Flüge in die Emirate und aus den Emiraten "in alle Länder" zu nutzen, berichtete die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA.
DJG/DJN/AFP/apo/kla
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September 02, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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