BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny will die Fraktion der Linken im Bundestag von Russlands Reaktion abhängig machen, ob es Auswirkungen für das deutsch-russische Verhältnis geben soll. "Es liegt jetzt an der russischen Seite, die Verantwortlichen für diese schreckliche Tat ausfindig zu machen und vor Gericht zu stellen", sagte der Abgeordnete Stefan Liebich am Donnerstag in Potsdam am Rande der Klausurtagung der Linken-Bundestagsfraktion. Jetzt schon über Konsequenzen zu reden, sei aber zu schnell.
Auch die Nachfolge des Parteivorsitzes wurde Liebich zufolge am Rande diskutiert. "Es hat aber jetzt keiner seinen Hut in den Ring geworfen", betonte der Bundestagsabgeordnete. Am vergangenen Wochenende hatten die Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger erklärt, dass sie nach mehr als acht Jahren Ende Oktober nicht erneut für den Vorsitz kandidieren werden.
Bei der Klausurtagung wird es auch um die Pandemiebekämpfung, rechte Netzwerke, Bildung und Finanzkriminalität gehen. In einem Positionspapier fordert die Linke zudem, zur Bewältigung der Corona-Krise eine Vermögenssteuer für Multimillionäre und Milliardäre./cir/DP/jha