BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte um eine mögliche Verkürzung von Quarantänezeiten im Kampf gegen die Corona-Pandemie sieht sich die Bundesregierung vorerst nicht am Zug. Ihr Sprecher Steffen Seibert verwies am Freitag darauf, dass für die Regierung derzeit die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für eine Quarantäne von 14 Tagen gelten. Wenn es wegen neuer Erkenntnisse neue Empfehlungen gebe, würden diese auch vom RKI ausgehen. Seibert machte zugleich deutlich, dass die wissenschaftliche Diskussion darüber wahrgenommen und verfolgt werde. In der Pandemie gehe es für Gesellschaft und Politik um ein ständiges Lernen und ständig neues Abwägen.
Gesundheitspolitiker mehrerer Fraktionen haben sich dafür ausgesprochen, die Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen zu verkürzen. "Ich halte es für sehr sinnvoll, die Quarantänezeit auf fünf Tage zu begrenzen", sagte der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach der "Welt". "Wir wissen, dass die allermeisten Menschen fünf Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend sind, auch wenn der PCR-Test noch ein positives Ergebnis ausweist."
Das Gesundheitsministerium erläuterte, dass sich eine Quarantäne auf Menschen beziehe, die Kontakt zu Infizierten hatten - damit solle vermieden werden, dass sie während der Inkubationszeit ungewollt andere infizieren. Davon sei eine Isolierung zu unterscheiden, die sich auf Infizierte beziehe, die das Virus ausscheiden. Bisher dauert diese Isolation zehn Tage./sam/DP/nas