In China werden zum Beispiel weitere Lockerungen, wie Kinobesuche, umgesetzt. Das Wachstum der Industrieproduktion befand sich dort zuletzt wieder nahe den Vorkrisenniveaus. Einzelhandelsumsätze hingegen sanken im Vergleich zum Vorjahr noch leicht.
Unterstützt werden die Entwicklungen weiterhin von geld- und fiskalpolitischer Seite, in Deutschland zuletzt durch die Verlängerung der maximalen Bezugsfrist des Kurzarbeitergeldes bis Ende 2021 und die Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende 2020. Letztere gilt nur für überschuldete, nicht aber für zahlungsunfähige Unternehmen, die ab dem 1. Oktober wieder unter die Vorkrisenregelung fallen, also zeitnah Insolvenz anmelden müssen. Die absehbare Insolvenzwelle ab Herbst wird durch diese Regelung zumindest gestreckt, wodurch die Belastung der Banken durch erhöhte Kreditausfälle zunächst abgemildert wird.
Die ansteigende Nachfrage nach Investitionsgütern und damit eine steigende Exportdynamik spiegelt auch der Anstieg des Welthandelsvolumens wider. Nach einem Einbruch um 15 Prozent bis April, lag das Volumen des Welthandels zuletzt nur noch 9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Februar 2020. Kurzfristig ist von einer weiteren Belebung in den kommenden Monaten auszugehen, allerdings werden die Vorkrisenniveaus wohl nicht zeitnah wieder erreicht werden. Schon vor der Krise konnte der Welthandel seit Mitte 2018 nicht mehr zulegen. Hintergründe wie zunehmender Protektionismus und vor allem ein struktureller Wandel der Wertschöpfung hin zu mehr Dienstleistungen und digitalisierten Angeboten wirken weiter dämpfend auf den materiellen Handel.
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