LONDON (dpa-AFX) - Großbritanniens Regierung will "Schulter an Schulter" mit Deutschland zur Aufklärung der Vergiftung des russischen Regierungskritikers Alexej Nawalny beitragen. Russland müsse an seinen internationalen Verpflichtungen gemessen und zur Rechenschaft gezogen werden, teilte der britische Außenminister Dominic Raab am Freitag in London mit. Jede Verwendung des Nervenkampfstoffs Nowitschok stelle einen Verstoß gegen die Chemiewaffen-Konvention dar. Raab hatte bereits am Vortag mit Bundesaußenminister Heiko Maas gesprochen.
Die Bundesregierung sieht es als erwiesen an, dass Nawalny mit Nowitschok vergiftet wurde. Der Kreml-Kritiker war auf einem Flug in seiner Heimat plötzlich ins Koma gefallen und wird auf Drängen seiner Familie in Berlin behandelt. Auch bei einem Anschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter 2018 in England war Nowitschok verwendet worden. Beide überlebten nur knapp.
Die Minister sprachen zudem über die Lage in Belarus (Weißrussland). Dabei sei es auch um die "Bedeutung von Sanktionen gegangen, um internationalen Druck auf das Lukaschenko-Regime auszuüben", teilte Raab mit. Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es jeden Tag zu Protesten gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko./si/DP/nas