DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTOMOBILBRANCHE - Das für Dienstag geplante Gipfeltreffen der Autobranche im Kanzleramt mit der Bundesregierung sowie Ländervertretern steht unter keinem guten Stern. Die Coronakrise hat den Autobauern so schwer zugesetzt, dass sie künftig als Wachstumstreiber ausfallen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach hat die Pandemie "die Autoindustrie im Branchenvergleich hart getroffen". Erst seien die globalen Lieferketten schwer beeinträchtigt worden. "Jetzt ist die Branche mit einem Nachfrageschock konfrontiert, von dem sie sich nur langsam wieder erholt", heißt es in der Studie. Erschwert werde die Situation durch bereits hohe Überkapazitäten und den technologischen Wandel. "In der Folge steht die Autoindustrie erstmals nach einem Jahrzehnt wieder vor spürbaren Personalanpassungen und wird als Wachstumslokomotive für den Standort Deutschland zunächst ausfallen", resümieren die Forscher. Die CSU fordert bereits weitere Hilfen für das "Herz der Industrie", wie CSU-Chef Markus Söder die Branche bezeichnet. IG Metall, Grüne und SPD machen sich für einen staatlichen Beteiligungsfonds stark, der Mittelständlern in der Autoindustrie zu Hilfe kommen soll. (Handelsblatt/Welt)
KAUFPRÄMIE - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat einen Tag vor dem geplanten Autogipfel im Kanzleramt eine Kaufprämie für moderne Dieselfahrzeuge gefordert. "Wenn wir es mit Anreizen schaffen würden, dass ein Dieselfahrer seinen alten Euro-4-Wagen abgibt und mit der Prämie einen Euro-6d-Temp-Diesel der neuesten Generation kauft, hätten wir einen sehr großen Beitrag zum Klimaschutz geleistet", sagte Weil der Rheinischen Post. "Ich bin durchaus dafür, die Unterstützung auf Fahrzeuge auszuweiten, die nach den neuesten Testverfahren sehr sauber sind und nicht selten einen besseren ökologischen Fußabdruck haben als ein Elektroauto", sagte Weil. Der SPD-Politiker warnte vor einem zu hohen Tempo auf dem Weg zur Abschaffung von Verbrennungsmotoren. (Rheinische Post)
EU-ANLEIHEN - EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn treibt die Ausgabe von neuen EU-Anleihen voran. "Ich bin ich zuversichtlich, dass wir eine Beschlussfassung in diesem Herbst erzielen können", sagte Hahn dem Handelsblatt in Brüssel. Hält die EU diesen Plan ein, könnten schon Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres die ersten Bonds auf den Markt kommen, mit denen die EU ihr 750 Milliarden Euro schweres Corona-Wiederaufbaupaket refinanzieren will. "Wir erwarten, dass der größte Teil der Anleihe-Ausgabe zwischen 2021 und 2023 abgewickelt wird", sagte Hahn. "Die Kommission wird im Namen der EU Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten ausgeben", erläuterte er. So sei sichergestellt, dass die Unterstützungsprogramme an die Marktbedingungen angepasst würden, und der Kapitalmarkt die Flut neuer Anleihen absorbieren könne. (Handelsblatt)
NORD STREAM 2 - Gesundheitsminister Jens Spahn hat einen Zusammenhang zwischen der Gas-Pipeline Nord Stream 2 und dem Anschlag auf den russischen Oppositions-Politiker Alexej Nawalny hergestellt. Mit Blick auf das Gas-Projekt sagte Spahn am Sonntagabend im Bild-Talk "Die richtigen Fragen": "Es liegt jetzt auch an Russland, wie es weitergeht." Spahn weiter: "Es gibt am Ende keine wirtschaftspolitische Frage, die wichtiger ist als unsere außen- und sicherheitspolitische Interessen. Das ist für mich sehr sehr klar." (Bild)
CDU-VORSITZ - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet geht mit Optimismus in die Wahl um CDU-Bundesvorsitz. "Ich biete im Team zusammen mit Jens Spahn einen klaren Kurs", sagte Laschet dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die CDU müsse "die Herausforderungen der Zukunft aus einer gewissen Kontinuität und Verlässlichkeit heraus gestalten", sagte der Ministerpräsident. "Für diesen Grundgedanken gibt es viel Zuspruch", betonte Laschet. Für die Delegierten sei mit Blick auf die Chancen bei der Bundestagswahl "sicher ein wichtiges Kriterium", wer unter den Kandidaten "schon einmal eine Wahl erfolgreich gewonnen" habe. Spekulationen, er könne Spahn nach einem Sieg im Rennen um den Parteivorsitz die Kanzlerschaft überlassen, wies Laschet zurück: "Ich bewerbe mich um den Bundesvorsitz und freue mich, dass Jens Spahn mich dabei unterstützt. Jens Spahn und ich machen ein gemeinsames Angebot, das sich ergänzt." (Kölner Stadt-Anzeiger)
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September 07, 2020 00:52 ET (04:52 GMT)
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