DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel schließt Baustopp von Nord Stream 2 nicht aus
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will wegen des Giftanschlags auf den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny den Stopp der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 nicht mehr ausschließen. Das erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Die Kanzlerin hat sich der Äußerung des Außenministers vom Wochenende angeschlossen", erklärte Seibert. "Die Bundeskanzlerin sieht es auch so, dass es falsch ist, etwas auszuschließen."
Kreml nennt Vorwürfe im Fall Nawalny gegen Russland "absurd"
Der Kreml hat Vorwürfe gegen die russische Regierung im Zusammenhang mit der Vergiftung des Oppositionsführers Alexej Nawalny als "absurd" zurückgewiesen. "Versuche, Russland irgendwie damit in Verbindung zu bringen, sind für uns inakzeptabel, sie sind absurd", sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, vor Journalisten in Moskau.
Sentix-Konjunkturindex für Deutschland steigt zum fünften Mal
Der Konjunkturindex des Beratungsunternehmens Sentix für Deutschland ist im September zum fünften Mal in Folge gestiegen. Nach Mitteilung von Sentix erhöhte er sich auf minus 0,1 (Juli: minus 4,5) Punkte. Das ist der höchste Stand seit Februar, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Lagebeurteilung kletterte auf minus 22,8 (minus 30,8) Punkte, während der Erwartungsindex auf plus 25,5 (plus 25,8) Punkte leicht nachgab.
Commerzbank: Erholung in Deutschland noch nicht zu Ende
Die Commerzbank erwartet trotz des enttäuschenden Anstieg der Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands nicht, dass die Konjunkturerholung nach dem coronabedingten Absturz im Frühjahr schon zu Ende ist. "Unser auf Basis der Auftragseingänge der vergangenen Monate berechnete Trend für die Produktion, der im Juli in etwa der tatsächlichen Produktion entsprach, wird in den kommenden beiden Monaten auch dann weiter deutlich zulegen, wenn die Auftragseingänge auf dem Niveau vom Juli stagnieren würden", schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einem Kommentar.
RBC: EZB lässt Geldpolitik unverändert
RBC Capital Markets erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik bei der Ratssitzung in dieser Woche unverändert lassen wird. Die Analysten dieses Hauses sehen dafür mehrere Gründe, vor allem die starke Ausweitung des Pandemiekaufprogramms PEPP im Juni und Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und EZB-Direktorin Isabel Schnabel, die in diese Richtung deuten. Sie verweisen ferner auf den seit Juni gefundenen Kompromiss zum EU-Fiskalprogramm.
IW: Autobranche fällt als Wachstumslokomotive aus
Die Automobilindustrie wird wegen der Corona-Krise ihre bisherige Rolle als "Wachstumslokomotive" für die deutsche Wirtschaft vorerst einbüßen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Forscher des arbeitgebernahen Instituts betonen in der Studie, "dass die Corona-Pandemie die Autoindustrie im Branchenvergleich hart getroffen hat".
DIHK: Erholung kommt nur schleppend voran
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat nach den jüngsten Zahlen des produzierenden Gewerbes vor einer nur langsamen Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung gewarnt. "Die Erholung in der Industrie kommt nur schleppend voran", erklärte DIHK-Experte Kevin Heidenreich. "Auch wenn der Wirtschaftseinbruch nicht so tief ausfallen wird wie ursprünglich befürchtet, sind zahlreiche Betriebe noch immer weit entfernt von dem Vorkrisenniveau."
Von der Leyen warnt Großbritannien vor Bruch von EU-Austrittsabkommen
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Regierung Großbritanniens aufgerufen, zu ihrem Wort zu stehen. "Ich vertraue darauf, dass die britische Regierung das Austrittsabkommen umsetzt", erklärte von der Leyen auf Twitter. Die Einhaltung des Vertrages sei "eine völkerrechtliche Verpflichtung und Voraussetzung für jede künftige Partnerschaft".
EU-Unterhändler Barnier: London muss Brexit-Zusagen einhalten
EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat Großbritannien aufgerufen, die mit dem Brexit eingegangenen Zusagen einzuhalten. "Alles, was unterschrieben wurde, muss respektiert werden", sagte Barnier dem Radiosender France Inter in Paris. Er reagierte damit auf einen Bericht der Financial Times, nach dem der britische Premierminister Boris Johnson Abmachungen mit der EU zu Nordirland sowie zu Staatshilfen umgehen will.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden 2Q Leistungsbilanz Überschuss 63,2 Mrd SEK
Schweiz/SNB: Währungsreserven Aug 848,314 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Juli 846,959 Mrd CHF
China/Währungsreserven Aug 3,165 Bill USD (Juli: 3,154 Bill USD)
China/Währungsreserven Aug stiegen um 10,2 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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September 07, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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