DJ EZB-Anleihebestände wachsen im August langsamer
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen der Anleihekaufprogramms APP und PEPP im August langsamer wachsen lassen. Nach Mitteilung der EZB stiegen die Bestände beider Programme zusammen um 78,593 (Juli: +107,001) Milliarden Euro. Die Bestände im Rahmen des PEPP nahmen um 59,466 (+85,423) Milliarden Euro und die im Rahmen des APP um 19,127 (21,578) Milliarden zu.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände um 20 Milliarden Euro pro Monat vergrößern. Hinzu kommt ein im März beschlossener zusätzlicher Betrag von 120 Milliarden Euro bis Jahresende, bei dessen Verteilung die EZB aber flexibel ist. Die EZB macht ihre Käufe auch von der Marktliquidität abhängig. Außerdem haben die an dem Programm teilnehmenden Zentralbanken des Euroraums bis zu ein Jahr Zeit, die Erträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen. Auch das kann zu Schwankungen der Nettokäufe führen. Im Rahmen des APP wurden Papiere über 2,699 Milliarden Euro fällig.
Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen erhöhten sich im August um 15,150 (+16,370) Milliarden auf 2.273,588 Milliarden Euro. Die Bestände an Unternehmensanleihen stiegen um 4,004 (+4,502) Milliarden Euro auf 228,224 Milliarden und die an Covered Bonds um 0,500 (+1,198) Milliarden Euro auf 284,464 Milliarden Euro. Die ABS-Bestände nahmen um 0,527 (minus 0,492) Milliarden auf 29,542 Milliarden Euro ab.
Nach Angaben der EZB werden in den nächsten zwölf Monaten im Rahmen des APP angekaufte Papiere für 265,179 Milliarden Euro fällig, darunter Staatsanleihen für 204,830 Milliarden Euro. Im August wurden öffentliche Anleihen für 0,423 Milliarden Euro, Unternehmensanleihen für 0,074 Milliarden Euro, Covered Bonds für 1,621 Milliarden Euro und ABS für 0,581 Milliarden Euro fällig.
Der Bestand der im Rahmen des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) gehaltenen Bundesanleihen bei der Bundesbank stieg um 4,231 Milliarden Euro auf 550,873 Milliarden Euro. Das entsprach 25,9 Prozent der vom Eurosystem gehaltenen Staatsanleihen. Der Anteil Deutschlands am eingezahlten EZB-Eigenkapital, an dem sich die PSPP-Staatsanleihebestände langfristig orientieren sollen, liegt bei 26,4 Prozent.
Frankreichs Kapitalanteil beträgt 20,4 Prozent, Italiens 17,0 Prozent und Spaniens 12,0 Prozent. Frankreichs tatsächlicher PSPP-Anteil betrug im August 22,4 Prozent, Italiens 19,2 Prozent und Spaniens 13,2 Prozent. Die EZB nutzt nach eigenen Angaben wegen der Corona-Pandemie die im PSPP mögliche Flexibilität.
Zusammen mit dem Ankauf von Anleihen supranationaler Organisationen diente der erhöhte Ankauf dieser Papiere durch einige Zentralbanken aber auch dazu, den Mangel an Staatsanleihen kleinerer Staaten und solcher Länder auszugleichen, die sich nicht am APP beteiligen dürfen.
Daten zur Aufteilung der Staatsanleihekäufe im Rahmen des PEPP veröffentlicht die EZB erst im Oktober wieder.
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September 07, 2020 10:17 ET (14:17 GMT)
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