
DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTHANSA - Der Vorstand der Lufthansa überarbeitet als Antwort auf die Krise seine Strategie. Die verschiedenen Airline-Marken der angeschlagenen Fluggesellschaft sollen bleiben, ebenso die Drehkreuze. Große Hoffnungen liegen auf "Ocean", der neuen Plattform für Privatreisende in Frankfurt und München. Hinzu kommen Corona-Maßnahmen, etwa die Schrumpfung der Flotte um 100 Jets und der Abbau von rechnerisch 22.000 Stellen. Doch schon jetzt ist klar, dass das nicht reichen wird. Bald muss nachjustiert werden. Bis zum Jahresende wird die Lufthansa anstatt der erhofften 60 Prozent lediglich 40 Prozent ihrer Kapazität anbieten können. "Wir waren anfangs zu zuversichtlich, dass die Folgen der Pandemie schneller überwunden werden können", zeigt sich ein Aufsichtsrat selbstkritisch. "Es ist durchaus möglich, dass die Flotte um mehr als 100 Flugzeuge schrumpfen wird", heißt es in Konzernkreisen. Deshalb könnte letztlich auch der Jobabbau größer ausfallen als angekündigt. Bei Lufthansa heißt es bisher, es gebe aktuell keine Änderungen bei den Zahlen. (Handelsblatt)
OTTO - Der Onlinehändler Otto will einen eigenen Zahlungsverkehrsdienstleister aufbauen. "Otto hat einen wichtigen Trend richtig erkannt, die Corona-Krise hat dem Internethandel einen Schub gegeben, und im Zahlungsverkehr lässt sich gutes Geld verdienen, wenn man ihn beherrscht", sagt Ernst Stahl, Zahlungsexperte des Ibi-Instituts an der Universität Regensburg. Bisher wickelt Otto die Zahlungen eigener Kunden und von Kunden anderer Händler auf seiner Plattform über den Zahlungsdienstleister Computop ab. Indem die Plattform einen eigenen Zahlungsdienstleister schafft, kann sie künftig für jeden Händler alles aus einer Hand bieten. Mit Zahlungsverkehr hat Otto seit jeher Erfahrung: Versandhändler verkauften früher stets per Rechnung, dazu gehörte es, vorher die Kreditwürdigkeit von Kunden zu prüfen - und Schulden hinterher per Inkasso einzutreiben. Otto versuchte sich auch schon an einem eigenen Zahlungsdienst, Yapital, der aber vor wenigen Jahren eingestellt wurde. Vor Kurzem übernahm Otto mit Ratepay ein Unternehmen, das Online-Zahlungen abwickelt. Bis die neue Zahlungsplattform soweit ist, dauert es aber noch: Erst im Frühjahr 2022 soll sie an den Start gehen. (SZ)
CONTINENTAL - Bis zum 11. September organisiert die IG Metall eine Aktionswoche in Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz, um gegen das drastische Sparpaket bei Continental zu protestieren. Der Zulieferer hatte vor einer Woche angekündigt, in Deutschland bis zu 13.000 Stellen zu streichen. Im hessischen Babenhausen organisiert die Gewerkschaft am Donnerstag einen Autokorso. In Karben, wo einem Werk die Schließung droht, wird eine Menschenkette vom Werk bis zum Rathaus geplant. Die IG Metall wirft Conti vor, die Corona-Krise dafür zu nutzen, um Arbeitsplätze zu verlagern. (Handelsblatt)
MUNICH RE - Die Versicherungswirtschaft will aus der Corona-Pandemie Lehren ziehen. Torsten Jeworrek, Vorstand der Munich Re, plädiert für eine bessere Vorbereitung zur Schadenminimierung. Für Pandemie-Schäden reiche privates Kaptal niemals aus, sagt er. (FAZ/Börsen-Zeitung)
SPRINGER NATURE - Der Wissenschaftsverlag Springer Nature hat die IPO-Pläne wieder aufgegriffen, die vor zweieinhalb Jahren aufgrund ungünstiger Marktbedingungen auf Eis gelegt worden waren. Das wird aus Finanzkreisen bestätigt. Die Ankündigung für einen Börsengang in Frankfurt könnte laut Bloomberg noch im September erfolgen. Den Plänen zufolge will der Verlag, der unter anderem Nature herausgibt, neue Aktien im Volumen von rund 1 Milliarde Euro platzieren. Der Umfang des IPO könnte auch größer ausfallen. Dies sei abhängig davon, ob bestehende Investoren Anteile veräußern. Insgesamt wird eine Unternehmensbewertung von rund 7 Milliarden Euro angepeilt - doppelt so viel, wie noch im Jahr 2018 angestrebt wurde. (Börsen-Zeitung)
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September 08, 2020 00:21 ET (04:21 GMT)
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