DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die japanische Wirtschaft st im zweiten Quartal stärker geschrumpft als ursprünglich geschätzt. Wie die Daten der japanischen Regierung zeigen, ging das reale BIP um 7,9 Prozent zum Vorquartal zurück, nachdem in der ersten Schätzung noch ein Minus von 7,8 Prozent genannt wurde. Die revidierten Zahlen Daten zeigen, dass die Kapitalinvestitionen gegenüber dem Vorquartal um 4,7 Prozent abrutschten. In der ersten Schätzung lag das Minus bei 1,5 Prozent. "Die Unternehmen werden ihre Investitionsausgaben wahrscheinlich weiterhin zurückhalten", erwartet Volkswirt Ryutaro Kono von BNP Paribas.
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine wichtigen Termine angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.437,25 +0,01% Nasdaq-100-Indikation 11.526,00 +0,22% Nikkei-225 23.203,33 +0,49% Hang-Seng-Index 24.529,60 -0,24% Kospi 2.320,00 -2,69% Shanghai-Composite 3.293,30 +0,02% S&P/ASX 200 5.975,30 +0,51%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Meist freundlich -- Lediglich die chinesischen Börsen bleiben etwas zurück, nachdem sie noch mit Kursgewinnen gestartet waren. Weil Vorgaben aus den USA fehlen, orientieren sich die Märkte an den festen europäischen Börsen am Montag. Händler sprechen von andauernden Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie-Krise. Dabei setzen sie auch auf den Yen und dessen jüngste Schwäche gegenüber dem Dollar, nachdem der Yen sich zuvor deutlich befestigt hatte. Daneben stützen Hoffnungen auf baldige Entwicklung und Einsetzbarkeit eines Corona-Impfstoffs. In China lasten die weiter angespannten US-chinesischen Beziehungen auf der Stimmung. Für Samsung Electronics geht es erneut kräftiger nach oben, diesmal um 3,2 Prozent. Das verleiht auch dem Leitindex Kospi Rückenwind. Treiber ist weiter, dass Samsung mit dem Telekomkonzern Verizon einen Vertrag über Netzwerkausrüstung und Dienstleistungen über 6,65 Milliarden Dollar geschlossen hat. In Tokio gewinnen Asahi Group gut 6 Prozent, nachdem der Getränkehersteller klargestellt hat, mit einer Kapitalerhöhung seine Schulden nach dem Kauf der Australien-Tochter von Anheuser-Busch Inbev zu reduzieren.
US-NACHBÖRSE (Freitag, 4. September)
Der Umbau des S&P-500-Index bewegte die Kurse. Weil Tesla aber wider Erwarten den Aufstieg in den viel beachteten Index nicht schafften, sackte der Kurs auf Nasdaq.com um 6,5 Prozent ab. Wedbush-Analyst Dan Ives hatte im Juli, nachdem Tesla über einen Gewinn im jüngsten Quartal berichtet hatte, von einer "beschlossenen Sache" gesprochen, was den Aufstieg in den S&P-500 betrifft. Die Nichtberücksichtigung bezeichnete er nun als "Schocker". Aufgenommen in den S&P-500-Index werden dagegen Catalent, Etsy und Teradyne. Sie legten um 1,2 bzw 5,7 bzw 1,7 Prozent zu. H&R Block, Coty und Kohl's steigen ab. H&R zeigten sich unverändert, Coty 1,6 und Kohl's 0,5 Prozent schwächer.
WALL STREET (Freitag, 4. September)
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.133,31 -0,56 -159,42 -1,42 S&P-500 3.426,96 -0,81 -28,10 6,07 Nasdaq-Comp. 11.313,13 -1,27 -144,97 26,09 Nasdaq-100 11.622,13 -1,27 -149,23 33,08 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 959 Mio 992 Mio Gewinner 1.218 583 Verlierer 1.789 2.405 unverändert 81 93
Leichter - Zunächst setzten sich die von Gewinnmitnahmen ausgelösten heftigen Kursverluste vom Vortag fort. Der Dow rutschte um weitere 2,2 Prozent ab, für die Nasdaq-Indizes ging es um weitere gut 4 Prozent nach unten. Im Verlauf riefen die starken Verluste aber Schnäppchenkäufer auf den Plan und die Indizes machten wieder deutlich Boden gut. Am Markt gingen die Meinungen zu den jüngsten Turbulenzen auseinander. Peter Cardillo, Ökonom bei Spartan Capital Securities, zeigte sich wie viele andere Akteure eher entspannt. "Wir glauben nicht, dass der Abtaucher gestern in eine bedeutsame Korrektur führen wird". Er dürfte vielmehr von kurzer Dauer sein im Zuge einer sich möglicherweise entwickelnden Branchenrotation. Demgegenüber rechnet Mike Loewengart, Anlageexperte bei E-Trade Financial, mit einigen weiteren Turbulenzen nach dem hektischen Donnerstag. Der etwas besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für August ging weitgehend unter angesichts der ausgeprägten Neigung der Anleger, Gewinne mitzunehmen. Tesla konnten sich vom Abverkauf der vergangenen Tage um 2,8 Prozent erholen auf 418,32 Dollar. Die Aktie hatte am Dienstag mit 502,49 Dollar noch ein Rekordhoch erreicht. Broadcom machten 3,1 Prozent gut nach guten Geschäftszahlen. United Airlines legten um 2,2 Prozent zu. Die Fluglinie will im kommenden Monat wieder mehr Inlands- und Auslandsflüge anbieten und setzt verstärkt auf Urlaubsreisende, weil in Teilen des Landes die Abriegelungen gelockert werden. Delta gewannen 1,8 Prozent.
US-ANLEIHEN (Freitag, 4. September)
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,14 1,6 0,13 -105,7 5 Jahre 0,30 6,0 0,24 -162,7 7 Jahre 0,50 7,5 0,43 -174,3 10 Jahre 0,72 8,0 0,64 -172,7 30 Jahre 1,47 10,5 1,36 -159,9
Am Anleihemarkt fielen passend zu den guten Jobdaten die Kurse, die Renditen stiegen deutlich; die Zehnjahresrendite um 7 Basispunkte auf 0,71 Prozent. Das war die stärkste Tagesbewegung seit Mai.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:47 % YTD EUR/USD 1,1804 -0,1% 1,1815 1,1842 +5,3% EUR/JPY 125,43 -0,1% 125,58 125,73 +2,9% EUR/GBP 0,8992 +0,2% 0,8975 0,8957 +6,2% GBP/USD 1,3129 -0,3% 1,3163 1,3225 -0,9% USD/JPY 106,25 -0,0% 106,28 106,17 -2,3% USD/KRW 1188,41 +0,0% 1187,83 1188,30 +2,9% USD/CNY 6,8356 +0,1% 6,8305 6,8310 -1,8% USD/CNH 6,8375 +0,1% 6,8321 6,8336 -1,8% USD/HKD 7,7502 +0,0% 7,7501 7,7503 -0,5% AUD/USD 0,7278 +0,0% 0,7278 0,7283 +3,9% NZD/USD 0,6684 -0,1% 0,6693 0,6699 -0,7% Bitcoin BTC/USD 10.265,26 +1,1% 10.151,51 10.123,76 +42,4%
Das Pfund neigte vor dem Hintergrund eines Berichts der Financial Times, wonach der britische Premierminister Boris Johnson Abmachungen mit der EU zu Nordirland sowie zu Staatshilfen umgehen will, zur Schwäche. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Großbritannien ohne ein Brexit-Abkommen in das Jahr 2021 geht. Das bedeutet Abwärtsrisiken für das Pfund in den kommenden Monaten, sagten Analysten. Der Rubel markierte gegenüber dem Euro erneut Viereinhalbjahrestiefs. Er litt unter den fortgesetzten Spannungen Russlands mit der EU wegen des Falls Alexej Nawalny. Hier werden die Stimmen nicht leiser, die als Konsequenz einen Stopp von Nord Stream 2 fordern. Das Nord-Stream-2-Konsortium wird vom russischen Gazprom-Konzern angeführt, der die Hälfte der Finanzierung des 9,5 Milliarden Euro schweren Projekts aufbringt.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,96 39,77 -2,0% -0,81 -32,0% Brent/ICE 41,91 42,01 -0,2% -0,10 -32,0%
Die Ölpreise wurden von Preissenkungen in Saudi-Arabien belastet. Im elektronischen Handel sank der Fasspreis für WTI am frühen Abend um 1,7 Prozent auf 39,11 US-Dollar. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent ermäßigte sich um 1,4 Prozent auf 42,06 Dollar.
METALLE (Montag)
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.926,65 1.929,18 -0,1% -2,52 +27,0% Silber (Spot) 26,83 27,03 -0,7% -0,19 +50,3% Platin (Spot) 912,88 911,83 +0,1% +1,05 -5,4% Kupfer-Future 0,00 3,05 0% 0 +8,4%
Mit der guten Stimmung am europäischen Aktienmarkt war der vermeintlich sichere Goldhafen nicht sehr gefragt, die Feinunze des Edelmetalls ermäßigte sich um 0,3 Prozent auf 1.929 Dollar.
WICHTIGSTE MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
KONJUNKTUR CHINA
Das chinesische Exportwachstum hat sich im August beschleunigt. Die Ausfuhren stiegen um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nachdem sie im Juli um 7,2 Prozent zugelegt hatten. Ökonomen hatten mit 7,3 Prozent gerechnet. Die Importe fielen um 2,1 Prozent, verglichen mit einem Minus von 1,4 Prozent im Juli. Volkswirte einen Rückgang um lediglich 0,2 Prozent prognostiziert.
ÖLFÖRDERUNG USA
In den USA ist die Zahl der aktiven Ölförderstellen in der vergangenen Woche um eins auf 181 gestiegen. In der Vorwoche war die Zahl noch um drei gesunken, wobei sie in 22 der vergangenen 25 Wochen rückläufig war. Vor Jahresfrist gab es noch 738 aktive Ölförderanlagen in den USA.
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLKAMPF USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 08, 2020 01:39 ET (05:39 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
US-Präsident Donald Trump hat den oppositionellen Demokraten vorgeworfen, Unsicherheit über einen künftigen Corona-Impfstoff zu schüren. Die Aussagen der Opposition zu dem möglichen Serum seien "so gefährlich für unser Land", sagte er. Er betonte, der von ihm bereits für die kommenden Monate in Aussicht gestellte Impfstoff werde "sehr sicher und sehr effektiv" sein. Trump deutete erneut an, dass das Serum eventuell bereits vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zur Verfügung stehen könnte. Die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte gewarnt, dass Trump mögliche Corona-Impfstoffe voreilig für sicher und wirksam erklären könnte.
USA/CHINA
Die Administration von US-Präsident Donald Trump erwägt neue Exportbeschränkungen für Chinas Chipindustrie. Laut einer Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, das an den Überlegungen beteiligt ist, werden derzeit Gespräche darüber geführt, ob Semiconductor Manufacturing International (SMIC) auf eine entsprechende Liste des Handelsministeriums aufgenommen werden soll. Das Unternehmen müsste sich dann schwierigen Überprüfungen stellen, bevor es jegliche US-Technologie beziehen könnte. Der Vorgang ist derselbe, den die USA bereits beim chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zur Anwendung brachten.
INDEXÄNDERUNG
Die Aktien von Catalent, Etsy und Teradyne werden neu in den viel beachteten S&P-500-Index aufgenommen. Dafür müssen H&R Block, Coty und Kohl's ihre Plätze freimachen. Die Änderungen werden zum 21. September umgesetzt.
AMAZON
Amazon.com sperrt Auslandsverkäufe von Saatgut in den USA, nachdem im Sommer Tausende verdächtiger Pakete, viele davon mit Poststempel aus China, in Haushalten auf der ganzen Welt angekommen sind.
BIONTECH/PFIZER
Pfizer und sein deutscher Partner Biontech haben in Deutschland grünes Licht für die klinische Phase 2/3-Studie mit ihrem Covid-19-Impfstoffkandidaten BNT162b2 erhalten.
MICROSOFT / AMAZON
Das US-Verteidigungsministerium hat den 10 Milliarden Dollar schweren Cloud-Computing-Auftrag für Microsoft bestätigt. Das Pentagon vergab JEDI ursprünglich im Oktober 2019 an Microsoft, ungeachtet von Einwänden des Mitfinalisten Amazon, der dann im November aus Protest Klage erhob. Im April erteilte ein Bundesrichter dem Pentagon dann die Erlaubnis, die Angebote neu zu bewerten.
VERIZON
Samsung hat mit dem Telekomkonzern Verizon einen Vertrag über Netzwerkausrüstung und Dienstleistungen im Volumen von 6,65 Milliarden US-Dollar geschlossen. Der Auftrag gibt den Ambitionen des südkoreanischen Elektronikkonzerns Auftrieb, ein führender Anbieter für 5G-Technologie zu werden.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 08, 2020 01:39 ET (05:39 GMT)
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