DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Guterres: Gemeinsam gegen Klimawandel oder es droht der "Untergang"
UN-Generalsekretär António Guterres fordert gemeinsame Anstrengungen der Staatengemeinschaft gegen den Klimawandel - andernfalls sieht er die Menschheit vom Untergang bedroht. "Entweder stehen wir zusammen oder wir sind dem Untergang geweiht", sagte Guterres in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP wenige Tage vor Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Die Veränderung des Klimas sei "eine viel größere Bedrohung" als die derzeitige Coronavirus-Pandemie und bedeute "eine existenzielle Gefahr für unseren Planeten und unser Leben".
Cep: Banken sollten Minimum an "grünen" Repo-Sicherheiten halten
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich nach Meinung des Freiburger Centrums für europäische Politik (Cep) im Ergebnis ihrer Strategieprüfung keine bevorzugte Behandlung umweltfreundlicher Assets auf die Fahnen schreiben. Dies wäre mit dem bisherigen risikoorientierten Ansatz nicht vereinbar und nicht marktneutral, schreiben die Analysten Martina Anzini und Bert Van Roosebeke in einer Studie.
Moskau erwartet deutschen Botschafter zum Gespräch im Außenamt
Im Streit um den Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny erwartet Moskau den deutschen Botschafter am Mittwoch zum Gespräch im Außenministerium. "Wir erwarten den deutschen Botschafter", teilte die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, auf Facebook mit. "Wir erwarten, dass uns Berlin alle Daten zur Verfügung stellt, über die sie verfügen."
Brinkhaus pocht auf europäische Antwort auf Nawalny-Anschlag
Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat die Diskussion in Deutschland über einen Baustopp für die Erdgaspipeline Nord Stream 2 als Reaktion auf den Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny kritisiert und gefordert, Beschlüsse darüber auf europäischer Ebene zu treffen. "Ich wundere mich manchmal, dass wir hier in Deutschland wieder einmal nur über uns und unsere Reaktion diskutieren", sagte er. "Insofern halte ich es für richtig, das auf eine europäische Ebene zu ziehen."
Hofreiter sieht "Reihe von Wegen" für Ausstieg aus Verträgen zu Nord Stream 2
Die Grünen halten einen Ausstieg aus dem Ostsee-Pipelineprojekt Nord Stream 2 trotz der fortgeschrittenen Bauarbeiten für möglich. "Es gibt eine Reihe von Wegen, wo man ansetzen könnte, um aus diesen Verträgen rauszukommen", sagte Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter. Er verwies auf weiter bestehende "Unklarheiten mit dem Umweltrecht" sowie auf "Unklarheiten bei der Gasrichtlinie" von Seiten der Europäischen Union (EU).
Scholz: Keine Notwendigkeit für Staatseinstieg bei deutschen Banken
Die deutschen Banken gehören nach Überzeugung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) derzeit nicht zu den Unternehmen, in die der deutsche Staat infolge der Corona-Krise einsteigen muss. "Ich sehe dafür keine Notwendigkeit in dieser Situation", sagte Scholz bei einer Online-Veranstaltung. "Im Moment sind die Banken relativ stabil." Man betrachte die Situation aber.
Scholz: Nächstes Jahr erneut hohe Verschuldung nötig
Der Bund wird auch 2021 erneut eine hohe Neuverschuldung eingehen müssen, um die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Das bekräftigte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bei einer Online-Veranstaltung der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Nachdem wir eine starke Aktivität dieses Jahr und eine Verschuldung großen Umfangs dieses Jahr aufnehmen, ist es nötig, dass wir nächstes Jahr weitermachen", sagte er bei der auf Englisch gehaltenen Veranstaltung.
Geplante Änderung am Brexit-Abkommen verletzt internationales Recht
Die britische Regierung hat zugegeben, dass eine von ihr geplante Änderung am Brexit-Abkommen gegen internationales Recht verstoßen würde. "Ja, das verletzt internationales Recht in einer sehr spezifischen und begrenzten Weise", sagte der für Nordirland zuständige Staatssekretär Brandon Lewis vor dem Parlament in London. Er bewertete damit die von der britischen Regierung erwogenen Änderungen der Bestimmungen zu Nordirland im Austrittsvertrag, der die Bedingungen für das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU am 31. Januar 2020 festlegt.
Sassoli warnt Johnson vor Änderungen an Brexit-Abkommen
EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat die britische Regierung vor Änderungen an dem im Januar beschlossenen Brexit-Abkommen gewarnt. "Jeder Versuch, das Abkommen zu ändern, würde ernsthafte Konsequenzen haben", sagte Sassoli. "Vertrauen und Glaubwürdigkeit" seien in den derzeitigen Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien entscheidend. Deshalb müsse London seine bisher eingegangenen Verpflichtungen einhalten. Er sei "sehr besorgt".
IW: Geplantes Umwandlungsverbot wird Zugang zu Wohneigentum erschweren
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat in einer von der FDP beauftragten Studie vor dem geplanten Umwandlungsverbot für den deutschen Wohnungsmarkt gewarnt. Damit werde der deutsche Wohnungsmarkt nicht entlastet und der Erwerb von selbstgenutzten Immobilien noch erschwert.
Bayern schließt Corona-Testzentren an Bahnhöfen und Autobahnen wieder
Mit dem Ende der Urlaubssaison schließt Bayern seine Corona-Teststationen für Reiserückkehrer an den Autobahnen und Bahnhöfen schrittweise wieder. Diese würden bis Ende September "gleitend" wieder abgebaut, sagte Regierungschef Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München. Die freiwerdenden Testkapazitäten würden anschließend für verstärkte Tests auf der kommunalen Ebene genutzt.
Russland will im Gasstreit im östlichen Mittelmeer vermitteln
In dem Konflikt mit der Türkei um die Ausbeutung von Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer will jetzt auch Russland vermitteln. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte bei einem Besuch in Zypern, "jede weitere Eskalation wäre inakzeptabel" und die Türkei sowie Griechenland und Zypern sollten "alle Konflikte ausschließlich über einen Dialog auf der Grundlage des internationalen Rechts" beilegen.
Lukaschenko: "Wenn Belarus fällt, ist Russland als nächstes dran"
Sollte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko durch die aktuellen Proteste gestürzt werden, dann ist nach Ansicht des umstrittenen Staatschefs "Russland als nächstes dran". Dies sagte Lukaschenko nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti in einem Gespräch mit mehreren russischen Medien. "Wissen Sie, was wir mit dem russischen Establishment und der russischen Führung gemeinsam denken? Wenn Belarus fällt, ist Russland als nächstes dran."
OECD warnt in Bildungsstudie vor Corona-Folgen
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnt in ihrer am Dienstag vorgestellten Bildungsstudie vor den Folgen der Corona-Pandemie für den Bildungsstandort Deutschland. Insbesondere lange Schulschließungen seien insgesamt zwar notwendig gewesen, doch ihre Kosten "für die Einzelnen und die Gesellschaft sind sehr hoch". Vorteile sieht die OECD dagegen in vergleichsweise hohen Bildungsausgaben und einer starken beruflichen Bildung in Deutschland.
+++ Konjunkturdaten
US/Conference Board Index für Beschäftigungstrend Juli revidiert auf 51,37 von 50,89
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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September 08, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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