DJ Studie zeigt kein erhöhtes Corona-Risiko für Zugpersonal - Deutsche Bahn
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Das Zugpersonal der Deutschen Bahn AG ist in der Corona-Pandemie keinem erhöhten Risiko einer Corona-Infektion ausgesetzt. Eine Studie im Auftrag des Unternehmens ergab, dass Zugbegleiter sogar weniger stark von Corona betroffen sind als Mitarbeiter ohne Kundenkontakt. Die Deutsche Bahn schließt daraus, dass Bahnreisen auch während der Corona-Pandemie sicher seien.
Für die gemeinsame Studie von DB Fernverkehr und der Charité Research Organisation wurden rund 1.100 Mitarbeiter vom 29. Juni bis 3. Juli getestet.
"Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass unser Schutz- und Hygienekonzept greift", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler.
Für DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber zeigt die Studie, dass das Unternehmen weiter achtsam sein müsse. "Aber es gibt keinen Grund zur Sorge vor Bahnreisen. Zug fahren ist sicher und die Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die Bund, Länder und wir als DB in Summe gemeinsam ergriffen haben, wirken", so Huber.
Bei den 1.072 auswertbaren PCR-Testungen zum Nachweis akuter Infektionen war lediglich ein Werksmitarbeiter positiv, so die Deutsche Bahn. Alle anderen Testergebnisse waren negativ. Bei den 1.064 auswertbaren Blut-Tests auf Antikörper wiesen die Zugbegleiter mit 1,3 Prozent den niedrigsten Wert auf. Bei den anderen Mitarbeitergruppen ohne Kundenkontakt wie Lokführer und Instandhalter waren es 2,7 Prozent. Dies bedeute, dass der Anteil der Zugbegleiter mit nachgewiesenen Sars-CoV-2-Antikörpern in der untersuchten Stichprobe im Vergleich zu den anderen Berufsgruppen nicht erhöht war, so die Deutsche Bahn.
Bei Zugbegleitern, die für gewöhnlich eine signifikant längere Aufenthaltsdauer in Zügen haben als Reisende, gibt es nach den Analysen der Charité Research Organisation "keine Hinweise auf eine erhöhte Rate an Sars-CoV-2-Antikörpern, die ein Indiz für ein möglicherweise erhöhtes Infektionsrisiko in den Zügen darstellen könnten", erklärte das Unternehmen.
An einer ersten Testphase hatten sich mehr als 600 zufällig ausgewählte Zugbegleiter, über 200 Lokführer und mehr als 200 Instandhaltungstechniker in Fernverkehrswerken an den Standorten Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München beteiligt. Eine zweite Testrunde soll im Oktober durchgeführt werden, eine dritte ist für Februar 2021 vorgesehen.
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September 09, 2020 03:46 ET (07:46 GMT)
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