DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:39 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.324,83 +1,76% -11,22% Stoxx50 2.997,15 +1,80% -11,93% DAX 13.237,21 +2,07% -0,09% FTSE 6.012,84 +1,39% -21,37% CAC 5.042,98 +1,40% -15,64% DJIA 28.066,03 +2,06% -1,66% S&P-500 3.410,14 +2,35% +5,55% Nasdaq-Comp. 11.164,36 +2,92% +24,43% Nasdaq-100 11.419,84 +3,18% +30,77% Nikkei-225 23.032,54 -1,04% -2,64% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 173,71 -51
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,38 36,76 +4,4% 1,62 -33,0% Brent/ICE 40,94 39,78 +2,9% 1,16 -33,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.948,02 1.932,02 +0,8% +16,01 +28,4% Silber (Spot) 26,91 26,73 +0,7% +0,18 +50,8% Platin (Spot) 922,70 906,45 +1,8% +16,25 -4,4% Kupfer-Future 3,03 3,01 +0,5% +0,02 +7,3%
Die Ölpreise machen einen Großteil der Vortagesverluste wett. Da waren die Notierungen auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten abgerutscht. Händler sprechen lediglich von einer technischen Erholung. Die jüngsten Preissenkungen des saudischen Ölkonzerns Saudi Aramco sowie die anhaltenden Sorgen einer sinkenden Nachfrage dürften weiter für einen volatilen Handel sorgen, heißt es. Dazu kämen die weltweit weiter steigenden Infektionszahlen. Damit bleibe die Sorge vor erneuten Beschränkungen. Der Goldpreis baut mit der leichten Dollar-Schwäche seine Vortagesgewinne aus, als er auf den höchsten Stand seit einer Woche geklettert war. Am Berichtstag stützen auch enttäuschte Hoffnungen bei einem Coronavirus-Impfststoffkandidaten von Astrazeneca.
FINANZMARKT USA
Nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage kommt es an der Wall Street zur Wochenmitte zu einer Erholung. Vor allem der Technologiesektor führt die Erholung des Marktes an, nachdem dieser den schlimmsten Dreitagesabsturz seit März hingelegt hatte. Der technologielastige Nasdaq-Composite hatte seit seinem Rekordhoch in der vergangenen Woche einen Kursrutsch von über 10 Prozent verbucht. Dennoch liege der Index weiterhin deutlich über seinen Märztiefs, so ein Teilnehmer. Kritiker halten den Technologiesektor trotz der jüngsten Korrektur noch immer für überbewertet. Von einer Trendwende wollen Teilnehmer nicht sprechen, denn die Belastungsfaktoren Handelskonflikt, US-Wahl und Corona-Pandemie blieben. Gerade in der heißen Phase des Wahlkampfs könne eine Verschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und China nicht ausgeschlossen werden, heißt es. Positiv wird dagegen gesehen, dass die Republikaner einen neuen Vorstoß in Sachen Corona-Hilfspaket gemacht haben. Unter den Einzelwerten erholt sich die Tesla-Aktie mit einem Plus von 5,8 Prozent ebenfalls von ihrem 21-prozentigen Kurseinbruch des Vortages. Die Enttäuschung über die verpasste Aufnahme in den S&P-500 hatte die Titel abstürzen lassen. Für die Aktie von Tiffany & Co geht es um 8,2 Prozent nach unten. Der Luxusgüterkonzern LVMH droht, die Übernahme des Schmuckhändlers Tiffany platzen zu lassen. Die Franzosen sehen sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht in der Lage, die Transaktion zu den vereinbarten Konditionen durchzuführen. Tiffany will dies notfalls gerichtlich erzwingen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Sehr fest - Händler sprachen von Umschichtungen in zurückgebliebene europäische Werte. Gefragt waren Versicherungs- sowie Telekommunikations-Aktien, ihre Stoxx-Branchenindizes legten um 2,2 Prozent zu. Die zuletzt gesuchten Autotitel drehten im Verlauf ins Plus drehte und stiegen um 0,5 Prozent. Beim Spitzengespräch von Regierung und Industrie zur Lage der Autobranche sind am Vorabend Entscheidungen über weitere Hilfen zunächst offen geblieben. VW stiegen um 0,1 Prozent, BMW gewannen 0,9 Prozent und Daimler 1,8 Prozent auf 46,39 Euro. Die Analysten von Bernstein haben die Daimler-Aktie laut Händlern mit einem 60er Kursziel als "Outperformer" eingestuft. Schaeffler fielen um 1,6 Prozent. Das Unternehmen will die Sparmaßnahmen verschärfen. Leoni fielen um 0,6 Prozent und Continental um 0,5 Prozent. Verlierer war erneut der Index der Reise- und Freizeit-Aktien. Hier belastete, dass der Coronavirus-Impfstoffkandidat von Astrazeneca in den klinischen Studien der Phase 3 zunächst einen Rückschlag erlitten hat. Astrazeneca zogen trotzdem 0,5 Prozent an. Solche Rückschläge seien nicht ungewöhnlich, hieß es. Dagegen legten Qiagen um 1,7 Prozent zu, nachdem das Unternehmen die Einführung eines tragbaren Corona-Schnelltests angekündigt hat. Die Papiere von LVMH verloren 0,1 Prozent. Der Luxusgüterkonzern droht die Übernahme des Schmuckhändlers Tiffany platzen zu lassen. Tiffany hingegen besteht auf einen Abschluss der Übernahme und will diesen notfalls gerichtlich erzwingen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Uhr Di, 17:16 Uhr % YTD EUR/USD 1,1805 +0,28% 1,1768 1,1798 +5,3% EUR/JPY 125,47 +0,56% 124,56 124,97 +2,9% EUR/CHF 1,0784 -0,22% 1,0808 1,0814 -0,7% EUR/GBP 0,9077 +0,06% 0,9093 0,9049 +7,3% USD/JPY 106,26 +0,27% 105,84 105,92 -2,3% GBP/USD 1,3007 +0,23% 1,2942 1,3036 -1,9% USD/CNH (Offshore) 6,8329 -0,32% 6,8543 6,8505 -1,9% Bitcoin BTC/USD 10.233,76 +2,13% 10.078,01 10.136,01 +41,9%
Der Dollar gibt einen Teil seiner Vortagesgewinne indes wieder ab, der Dollarindex reduziert sich um 0,3 Prozent. Die Analysten von MUFG sehen aber viele Gründe für einen steigenden Dollar. Ohne Einigung der Parteien in den USA auf ein weiteres Stimulierungspaket für die Konjunktur dürften Anleger am Devisenmarkt eher sichere Häfen wie Dollar oder Yen ansteuern. Daher belastet der Vorstoß der Republikaner.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die erneut vor allem von Gewinnmitnahmen im Technologiesektor schwer belasteten US-Börsen haben am Mittwoch in Ostasien durchweg rote Vorzeichen bei den Aktienindizes nach sich gezogen. Nach einem Minus von über 4 Prozent verzeichnete der technologielastige Nasdaq-Composite an den vergangenen drei Handelstagen ein Minus von über 10 Prozent. Und auch der Dow-Jones-Index und der S&P-500-Index fuhren den dritten Tag in Folge kräftige Verluste ein. Wie oft zu beobachten folgte insbesondere Australien der Tendenz der Wall Street, das Aktienbarometer in Sydney knickte um 2,2 Prozent ein und damit in der Region am stärksten. An den Plätzen in Ostasien bewegten sich die Verluste zwischen 0,5 Prozent in Taiwan und 1,9 Prozent in Schanghai. Die technologielastigeren Indizes Shenzhen und Chinext wiesen mit 3,2 bzw 4,8 Prozent noch deutlich höhere Einbußen auf. Unter den Einzelwerten sackten Softbank um 2,9 Prozent ab. Die Aktie litt wie an den Vortagen bereits unter Berichten, wonach der Technologiekonzern im großen Stil auf Optionen auf US-Technologiewerte gesetzt haben soll und deswegen nun hohe Verluste einfährt. Nintendo schlossen gegen den schwachen Markt 1,5 Prozent fester, gestützt von einem Bericht über eine erhöhte Produktion der Spielkonsole Switch.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Bayer investiert in US-Biotech-Firma Recursion
Bayer investiert 50 Millionen Dollar in das US-Biotechunternehmen Recursion Pharmaceuticals und erschließt sich damit den Zugang zu einer digitalen Plattform zur Wirkstoffforschung. Ziel der vereinbarten strategischen Partnerschaft ist es, Therapien für fibrotische Erkrankungen von Lunge, Nieren, Herz und anderen Organen zu entwickeln, wie Bayer und das Unternehmen aus Salt Lake City mitteilten.
Ex-VW-Chef Winterkorn muss wegen Dieselskandals vor Gericht
Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals bei Volkswagen steht fest, dass sich der damalige Konzernchef Martin Winterkorn wegen vermeintlichen Betrugs vor Gericht verantworten muss. Das Landgericht Braunschweig ließ die Anklage wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs gegen ihn und vier weitere frühere und aktuelle VW-Mitarbeiter zu. Bei Winterkorn sieht das Gericht mittlerweile hinreichenden Tatverdacht und eine "überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit".
Rocket Internet plant unverändert Delisting zu 18,57 Euro je Aktie
Rocket Internet plant unverändert, den Aktionären 18,57 Euro je Aktie im Rahmen des geplanten Rückzugs von der Börse zu zahlen. Der Preis gelte weiterhin, auch wenn die Finanzaufsicht Bafin den Mindestpreis 1 Cent niedriger angesetzt habe, teilte der Berliner Startup-Inkubator mit.
Schaeffler will bis Ende 2022 rund 4.400 Stellen abbauen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 09, 2020 12:43 ET (16:43 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Automobilzulieferer Schaeffler hat angesichts der coronabedingt erwarteten verzögerten Erholung der Konjunktur ein zusätzliches Maßnahmenpaket verabschiedet, um die Transformation des Unternehmens zu beschleunigen und seine Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu verbessern. Im Zuge dessen sollen in Europa insgesamt netto rund 4.400 Stellen abgebaut werden, von denen der weitaus größte Anteil auf Deutschland entfällt. Alle drei Sparten und alle Zentralfunktionen tragen zu den Maßnahmen bei, wie die Schaeffler AG mitteilte. Die strukturellen Maßnahmen sollen bis Ende 2022 weitgehend umgesetzt sein und betreffen im Wesentlichen zwölf Standorte in Deutschland und zwei weitere Standorte in Europa.
Siemens Energy will zum Börsenstart massiv eigene Aktien kaufen
Siemens Energy wird mit dem Börsendebüt am 28. September beginnen, eigene Aktien am Markt für Aktienprogramme von Vorstandsmitgliedern und Mitarbeitern erwerben. Eine Bank werde beauftragt, dafür bis Ende März nächsten Jahres bis zu 72,6 Millionen Aktien über Xetra zu erwerben, teilte die Siemens-Tochter mit.
Tui-Anleihegläubiger machen Weg für weitere Staatshilfen frei
Der Touristikkonzern Tui hat eine wichtige Hürde für den Zugang zu weiteren, bereits vereinbarten Staatshilfen genommen. Die Inhaber einer im Oktober nächsten Jahres fälligen Anleihe stimmten zu, die in den Anleihebedingungen festgelegte Begrenzung der Finanzverschuldung des Konzerns auszusetzen, wie Tui mitteilte.
Lloyds Bank streicht 639 Stellen
Die britische Bank Lloyds setzt ihren während des Höhepunkts der Corona-Pandemie ausgesetzten Restrukturierungskurs mit einem Stellenabbau fort. Wie die Lloyds Banking Group PLC mitteilte, streicht sie 639 Jobs. Die Pläne entsprechen größtenteils der bisherigen Strategie, so die Bank weiter. Kein betroffener Mitarbeiter müsse die Bank vor November verlassen.
Novartis und Roche/Genentech müssen wegen Lucentis Strafe zahlen
Die französische Kartellbehörde hat gegen die Pharmaunternehmen Novartis, Roche und die US-amerikanische Roche-Tochter Genentech Geldbußen von insgesamt 444 Millionen Euro wegen missbräuchlicher Praktiken im Zusammenhang mit der Vermarktung eines Medikaments zur Behandlung einer Augenkrankheit verhängt. Die drei Konzerne haben nach Angaben der Kartellbehörde ihre marktbeherrschende Stellung in Bezug auf den Verkauf des Mittels Lucentis missbraucht.
Impfstoffkandidat von Pfizer und Biontech vielversprechend in Tierversuchen
Der Corona-Impfstoffkandidat der Mainzer Biontech SE und des US-Pharmakonzerns Pfizer zeigt erste vielversprechende Ergebnisse. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, zeigte das Mittel mit der Bezeichnung "BNT162b2" in einer präklinischen Studie antivirale Effekte bei Mäusen und Primaten.
Britischer Pizza-Hut-Betreiber will 29 Restaurants schließen
Der Restaurant-Franchisenehmer von Pizza Hut in Großbritannien wird vermutlich 29 Restaurants schließen und 450 Arbeitsplätze abbauen, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern. Eine vollständige Erholung der Umsätze werde erste weit im Jahr 2021 erwartet, teilte Pizza Hut Restaurants mit. Alle Maßnahmen würden darauf abzielen, etwa 5.000 Arbeitsplätze in den verbleibenden 215 Restaurants zu erhalten.
United Airlines senkt 3Q-Prognose für Kapazität und Passagierumsatz
United Airlines rechnet im dritten Quartal mit einem stärker als bislang erwarteten Rückgang der Passagiereinnahmen und der planmäßigen Kapazität. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass der Reiseverkehr während der Covid-19-Pandemie weiterhin rückläufig sein wird.
UPS will vor Weihnachten 100.000 Saisonarbeiter einstellen
United Parcel Service rechnet nach eigenen Angaben mit dem Einsatz von 100.000 Saisonkräften für das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Das entspricht etwa dem Volumen des Vorjahres - bei einem Rekordvolumen an beförderten Paketen. Von Oktober bis Januar erwartet der US-Paketriese ein erhöhtes Aufkommen. Die UPS-Aktie legte daraufhin im frühen Handel 2,5 Prozent zu. Seit Jahresbeginn hat sie 37 Prozent gewonnen.
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September 09, 2020 12:43 ET (16:43 GMT)
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