DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Lagarde: EZB würde falls nötig auch Zinsen senken
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Möglichkeit einer Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) ins Spiel gebracht. "Es kann Umstände geben, unter denen Asset-Kaufprogramme effizienter sind, um unsere Ziele zu erreichen, und es gibt Umstände, unter denen Zinssätze effizienter sind", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. In den vergangenen Monaten habe der EZB-Rat gefunden, das Kaufprogramme das richtige Instrument seien, um das Ziel zu erreichen, sie schließe aber keines der anderen verfügbaren Instrumente aus.
Lagarde: EZB-Rat hat Euro-Aufwertung diskutiert
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird der jüngsten Aufwertung des Euro nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde die nötige Aufmerksamkeit schenken. "Der Rat hat die Aufwertung des Euro diskutiert", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung. Der Euro-Kurs sei aber kein Ziel der Geldpolitik.
Lagarde: Definition von Preisstabilität im Fokus von EZB-Strategieprüfung
Die Europäische Zentralbank (EZB) konzentriert sich bei ihrer laufenden Strategieprüfung nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde auf die Frage, wie sie Preisstabilität definieren soll. "Es wird vor allem um unsere Definition von Preisstabilität gehen", sagte Lagarde in ihrer Pressekonferenz nach der jüngsten Ratssitzung. Allerdings wäre es nicht klug, während der laufenden Prüfung zu viel zu spekulieren.
EZB bestätigt Geldpolitik wie erwartet
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Geldpolitik wie erwartet unverändert gelassen. Nach Mitteilung der EZB bleiben sowohl die Leitzinsen als auch die Wertpapierkaufprogramme sowie die sie betreffende Forward Guidance konstant. Der Hauptfinanzierungssatz beträgt 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 Prozent und der Bankeinlagensatz minus 0,50 Prozent.
Steuerschätzer sehen bis 2024 Mindereinnahmen von 29,6 Mrd Euro
Dem deutschen Fiskus drohen in den nächsten Jahren wegen der Corona-Krise weitere Mindereinnahmen gegenüber den bisherigen Erwartungen. Insgesamt dürften bis einschließlich 2024 rund 29,6 Milliarden Euro weniger in der Staatskasse landen als noch im Mai erwartet. Das Finanzministerium erklärte, die Mindereinnahmen seien "insbesondere auf die steuerlichen Entlastungen zurückzuführen und in diesem Sinne auch beabsichtigt, um die Liquidität von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen zu sichern". Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte an, ab 2022 in seiner Haushaltsplanung wieder die grundgesetzliche Schuldenbremse einzuhalten. Die Grenze wird kommendes Jahr noch einmal überschritten.
Ost-Einkommen liegen noch immer 14 Prozent unter West-Niveau
Den Ostdeutschen stehen 30 Jahre nach der Wiedervereinigung im Durchschnitt noch immer 14 Prozent weniger Einkommen zur Verfügung als den Westdeutschen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Berlin-Institutes für Bevölkerung und Entwicklung, das der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), in Berlin vorstellte. Nach wie vor fehlten in den neuen Bundesländern Großunternehmen oder DAX-Konzerne, die oftmals höhere Löhne zahlen.
Merkel: Werden minderjährige Flüchtlinge aus Moria aufnehmen
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag bestätigt, dass Deutschland und Frankreich Minderjährige aus dem zerstörten Flüchtlingslager Moria aufnehmen werden. Der griechische Ministerpräsident habe um Hilfe gebeten, sagte die CDU-Politikerin bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen haben sich Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron darauf verständigt, etwa 400 Kinder und Jugendliche in die EU aufzunehmen.
Eba rät EU zu einheitlichen Regeln im Kampf gegen Geldwäsche
Die Europäische Bankenaufsicht Eba hat der EU-Kommission den Rat erteilt, ein einheitliches Regelwerk zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu erstellen. Eine Harmonisierung dieses Rechtsrahmens sei vor allem dort von Nöten, wo es Hinweise darauf gebe, dass unterschiedliche nationale Vorschriften und Praktiken den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung erschwerten, schrieb die Eba in einem Bericht an die Brüsseler Kommission.
EU fordert Rücknahme von Brexit-Vertragsänderungen bis Monatsende
Die EU hat die britische Regierung aufgefordert, ihre Pläne für eine Änderung des Brexit-Vertrages zurückzunehmen. Das Vorhaben habe das Vertrauen zwischen beiden Seiten "ernsthaft beschädigt", erklärte die EU-Kommission am Donnerstag. London müsse die entsprechenden Maßnahmen spätestens "bis Ende des Monats" zurückziehen. Die Behörde verwies dabei darauf, dass die EU auch vor rechtlichen Schritten "nicht zurückschrecken" werde.
EU-Kommission will bald gesetzlich gegen Falschnachrichten im Netz vorgehen
Die EU-Kommission will bald gesetzlich gegen die Verbreitung von Falschnachrichten im Internet vorgehen. Mit Unternehmen wie Facebook und Google vereinbarte freiwillige Verhaltensregeln hätten zwar durchaus Erfolge gezeigt, erklärte EU-Kommissionsvizepräsidentin Vera Jourova. "Aber es ist an der Zeit, über Selbstregulierungsmaßnahmen hinauszugehen."
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe konstant
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 5. September keine Veränderung gezeigt. Im Vergleich zur Vorwoche blieb die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis konstant bei 884.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 850.000 vorhergesagt.
US-Erzeugerpreise steigen im August moderat
Die Erzeugerpreise in den USA sind im August moderat gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Preise gewerblicher Produkte um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet.
US-Rohöllagerbestände sind anders als erwartet gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 4. September ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,033 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 9,362 Millionen Barrel reduziert.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Einzelhandelsumsatz Juli +5,2% gg Vm; +5,5% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo/rio
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September 10, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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