DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FINANZAUFSICHT - Die Bundesregierung treibt nach dem Wirecard-Skandal die Reform der Finanzaufsicht Bafin voran. Das Ministerium hat nach Handelsblatt-Informationen Unternehmensberatungen damit beauftragt, bis Ende November einen Bericht mit Reformempfehlungen vorzulegen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte: "Wir dürfen die Reformen jetzt nicht auf die lange Bank schieben." Es müssten zügig wirksame Mittel her, um Bilanzmanipulationen wie bei Wirecard künftig zu verhindern. Die Unternehmensberatung Roland Berger soll in Kooperation mit KPMG Law und Sopra Steria konkrete Empfehlungen zur Optimierung der Prozesse, der Organisationsstruktur und der Ressourcenausstattung der Bafin erarbeiten. Neben den Beratungsgesellschaften sollen auch Interessenvertreter von Wirtschaftsprüfern und Finanzindustrie, Justizverwaltung und Wissenschaft und vor allem der Zivilgesellschaft beteiligt werden. Demnach sei geplant, die Bürgerbewegung Finanzwende, Transparency International und den Bundesverband der Verbraucherzentrale (VZBV) einzubinden, hieß es im Bundesfinanzministerium. (Handelsblatt)
KRANKENKASSEN - Die Corona-Pandemie wirbelt die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherungen gehörig durcheinander. Im ersten Halbjahr nahmen die Kassen fast 1,3 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben, unter anderem, weil viele teure Operationen verschoben wurden. Für das laufende zweite Halbjahr rechnet der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung hingegen mit einem Defizit von 4,3 Milliarden Euro. (FAZ)
LIBRA - Die EU-Kommission stuft sogenannte Stablecoins wie das Facebook-Projekt Libra als potenzielle Gefahr für die Finanzstabilität ein und schlägt daher hohe Hürden für eine Genehmigung vor. Dies geht aus einem Verordnungsentwurf für eine europäische Regulierung von Kryptowährungen hervor, der der Börsen-Zeitung vorliegt. Der Markt für Kryptoassets sei nach wie vor bescheiden und derzeit keine Bedrohung für die Finanzstabilität, hieß es hier zur Begründung. Dies könne sich aber mit dem Aufkommen von Stable-coins ändern, die "potenziell systemisch" werden könnten. Die Verordnung, die bestehende nationale Regeln ersetzen wird, soll nach Angaben der EU-Kommission neben Rechtssicherheit, Finanzstabilität, Verbraucher- und Anlegerschutz auch Innovationen fördern - bei der Entwicklung von Kryptoassets und einem breiteren Einsatz der Distributed Ledger Technology. Wann die Behörde ihren Regulierungsvorschlag veröffentlicht, ist noch unklar. Morgen debattieren auch die EU-Finanzminister über den richtigen Umgang mit Kryptowährungen. (Börsen-Zeitung)
BUNDESWEHR - Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, zeigt sich unzufrieden mit dem niedrigen Anteil an Frauen in der Bundeswehr. 20 Jahre nachdem der Europäische Gerichtshof entschieden hat, dass Frauen auch zum Dienst an der Waffe zugelassen werden müssen, sei angesichts von einem Frauenanteil von derzeit etwa zwölf Prozent noch "Luft nach oben". Sie sagte der Süddeutschen Zeitung: "Ein Anteil von 30 Prozent Frauen in der Bundeswehr, das würde der Truppe sicher guttun." Sie wünsche sich, dass mehr Frauen Kommandeurinnen werden. (SZ)
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September 11, 2020 00:20 ET (04:20 GMT)
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