DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die Bayer AG meldet Fortschritte bei Vergleichen wegen Klagen mit dem Wirkstoff Glyphosat in den USA. Das Unternehmen teilte am Donnerstagabend mit, dass es mit den Klägeranwälten Fortschritte bei einem überarbeiteten Konzept für einen Vergleich mit einer bestimmten Gruppe von Klägern zur Handhabung und Beilegung möglicher künftiger Ansprüche im Zusammenhang mit Glyphosat erzielt habe. Die Details des überarbeiteten Konzepts sollen in den kommenden Wochen finalisiert werden. Nach Abschluss der formellen Vereinbarung werde ein Antrag auf vorläufige Genehmigung eingereicht.
Der Plan zur Beilegung möglicher künftiger Rechtsstreitigkeiten steht im Einklang mit der seit langem bestehenden Position von Bayer, dass das Unternehmen eine Beilegung in Betracht zieht, solange sie zu angemessenen finanziellen Bedingungen erreicht werden könne. Dabei sollen sowohl aktuelle als auch mögliche künftige Ansprüche berücksichtigt werden. Das Unternehmen will den Abschluss der am 24. Juni verkündeten vorläufigen Vereinbarungen beschleunigen, um aktuelle Klagen und Ansprüche beizulegen.
Daneben gab Bayer bekannt, dass der Aufsichtsrat den zur Hauptversammlung 2021 auslaufenden Vertrag mit dem Vorsitzenden des Vorstands, Werner Baumann (57), einstimmig bis zum 30. April 2024 verlängert habe.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Verbraucherpreise August (endgültig) PROGNOSE: -0,1% gg Vm/0,0% gg Vj vorläufig: -0,1% gg Vm/0,0% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/-0,1% gg Vj HVPI PROGNOSE: -0,2% gg Vm/-0,1% gg Vj vorläufig: -0,2% gg Vm/-0,1% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/0,0% gg Vj - GB 08:00 BIP Juli PROGNOSE: +7,0% gg Vm zuvor: +8,7% gg Vm Drei-Monats-Rate PROGNOSE: -7,3% gg Vq zuvor: -20,4% gg Vq 08:00 Industrieproduktion Juli PROGNOSE: +4,0% gg Vm zuvor: +9,3% gg Vm 08:00 Handelsbilanz Juli PROGNOSE: -7,0 Mrd GBP zuvor: -5,1 Mrd GBP - US 14:30 Verbraucherpreise August PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,2% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,0% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,6% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,6% gg Vj
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.204,50 0,73 S&P-500-Indikation 3.367,25 0,71 Nasdaq-100-Indikation 11.273,50 0,83 Nikkei-225 23.373,80 0,60 Schanghai-Composite 3.241,63 0,21 +/- Ticks Bund -Future 173,62 -6 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 13.208,89 -0,21 DAX-Future 13.103,00 -1,07 XDAX 13.104,51 -1,07 MDAX 27.481,91 -0,19 TecDAX 3.073,57 -0,57 EuroStoxx50 3.312,77 -0,36 Stoxx50 2.976,34 -0,69 Dow-Jones 27.534,64 -1,45 S&P-500-Index 3.339,00 -1,76 Nasdaq-Comp. 10.919,59 -1,99 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,71% +11
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden am Freitag zur Handelseröffnung knapp im Minus erwartet. Damit könnten sie sich erneut der Schwäche der US-Technologiewerte entziehen, die an der Wall Street abermals unter Druck standen. Ansonsten ist die Nachrichtenlage am Morgen zunächst eher dünn.
Rückblick: Knapp behauptet - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet weder die Leitzinsen noch das Kaufprogramm noch andere Parameter ihrer Geldpolitik verändert. Mit Spannung wurde im Devisenhandel auf die Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Euro-Stärke gewartet. Sie sagte, dass es keinen Grund für eine Überreaktionen auf den Euro-Anstieg gebe. Daraufhin legte der Euro zu und kletterte kurzzeitig über die Marke von 1,19 Dollar, fiel im Anschluss jedoch wieder unter dieses Niveau. BP-Aktien schlossen unverändert. Der Energiekonzern steigt in die Windkraft ein. Für die Aktie von Akzo Nobel ging es nach Zahlen 2,9 Prozent nach oben. Die Papiere des Lufthansa-Konkurrenten IAG verloren 1,4 Prozent. Der Konzern gab die Konditionen für die geplante Kapitalerhöhung bekannt. Die Ausgabe von fast 3 Milliarden neuen Aktien wirkt sich laut Davy Research stark verwässernd aus.
DAX/MDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Traton hat sein Angebot für die restlichen Aktien des US-Lkw-Herstellers Navistar erhöht. Das Unternehmen bietet nun 43,00 US-Dollar je Aktie und somit insgesamt 3,6 Milliarden Dollar, nach zuvor 35,00 Dollar. Mit einem solchen Schritt wurde gerechnet, nachdem einige Navistar-Eigner einen höheren Preis gefordert hatten. Die Aktie von Traton gab um 1,7 Prozent nach. Für die Titel von Drägerwerk ging es um 3,1 Prozent nach unten. Für Druck sorgte die Nachricht, dass die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Lieferung von 10.000 Beatmungsgeräten bereits nach 1.557 beendet wird. Die Titel von Dermapharm gewannen 7,5 Prozent auf 46,30 Euro. Positiv wurde gewertet, dass das Unternehmen eine Kooperations- und Liefervereinbarung mit Biontech zur Produktion eines COVID-19 Impfstoffs abgeschlossen hat.
XETRA-NACHBÖRSE
Laut einem Händler von Lang & Schwarz hat es nur eine handelbare Nachricht gegeben. Bayer hatte Fortschritte bei Vergleichen wegen Klagen mit dem Wirkstoff Glyphosat in den USA gemeldet. Zudem verlängerte der Aufsichtsrat den zur Hauptversammlung 2021 auslaufenden Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann bis zum 30. April 2024. "Beides kam gut an", sagte der Marktteilnehmer. Die Titel wurden gegen den schwachen Gesamtmarkt 0,6 Prozent fester gestellt.
USA / WALL STREET
Sehr schwach - Die Wall Street hat angeführt vom Technologiesektor ins Minus gedreht. Richtig verwundert zeigten sich Händler über den neuerlichen Schwächeanfall des Technologiewerte nicht. Denn die Bewertung des Sektors sei weiterhin hoch - für manchen Marktbeobachter zu hoch. Im Dow standen die Technologiewerte Microsoft und Apple mit Abgaben von 2,8 bzw. 3,3 Prozent ganz unten im Tableau. Händler verwiesen auf den weiter eskalierenden Handelsstreit zwischen China und USA als Hauptbelastungsfaktor. Über 70 Prozent der US-Unternehmen erwarten laut amerikanischer Handelskammer in Schanghai operative Schwierigkeiten wegen der Spannungen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Negativ auf die Stimmung wirkte sich auch der politische Stillstand in Washington aus. Der aktuelle Vorstoß der Republikaner im Senat auf neue Coronahilfen stieß bei den Demokraten auf wenig Gegenliebe. Die Lage am US-Arbeitsmarkt blieb indes angespannt und lud nicht zum Kauf von Aktien ein, wie die wöchentlichen Erstanträge zeigten. Navistar schossen um 13,8 Prozent nach oben. Traton hatte ihr Angebot für die restlichen Aktien des US-Nutzfahrzeugherstellers erhöht. Nikola stürzten um 11,3 Prozent ab. Der Leerverkäufer Hindenburg warf dem Unternehmen "komplizierten Betrug" vor. GameStop brachen um 15,2 Prozent ein. Der Einzelhändler verschreckte Anleger mit Zweitquartalszahlen unter Markterwartung.
Die Rentennotierungen stiegen mit den nachgeben Aktienkursen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ermäßigte sich um 2,5 Basispunkte auf 0,68 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1835 +0,12% 1,1821 1,1886 +5,5% EUR/JPY 125,65 +0,13% 125,48 126,17 +3,1% EUR/CHF 1,0770 +0,07% 1,0763 1,0778 -0,8% EUR/GBP 0,9230 -0,04% 0,9233 0,9221 +9,1% USD/JPY 106,17 +0,01% 106,15 106,17 -2,4% GBP/USD 1,2823 +0,17% 1,2802 1,2889 -3,2% USD/CNH 6,8387 -0,08% 6,8440 6,8320 -1,8% Bitcoin BTC/USD 10.245,51 -0,948 10.343,51 10.374,51 +42,1%
Der Dollarindex drehte 0,1 Prozent ins Plus. Entscheidend für die zwischenzeitliche Dollarschwäche war die Euro-Stärke, auch wenn diese im späten Verlauf wieder auslief. Mit der Eintrübung der Stimmung am Aktienmarkt gewann der Dollar als vermeintlich sicherer Hafen an Zulauf. Das Hauptaugenmerk galt der EZB, die an ihrer Geldpolitik nichts änderte. Allerdings zog der Euro zwischenzeitlich etwas an. Denn EZB-Präsidentin Christine Lagarde sah für die EZB trotz der jüngsten Euro-Stärke keinen unmittelbaren Handlungsbedarf in Sachen Wechselkurs. Der Euro sprang kurz über die Marke von 1,19 Dollar und kam zuletzt auf 1,1816 Dollar zurück. Im Tagestief ging die Gemeinschaftswährung bei 1,1801 Dollar um.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,23 37,30 -0,2% -0,07 -35,0% Brent/ICE 39,94 40,06 -0,3% -0,12 -35,2%
Erstmals seit sieben Wochen waren die Erdöllagerbestände in den USA auf Wochensicht gestiegen, obwohl Analysten einen Rückgang prognostiziert hatten. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatte sich ebenfalls ein Lageraufbau gezeigt. WTI fiel um 2 Prozent auf 37,30 Dollar, Brent gab um 1,8 Prozent auf 40,06 Dollar nach.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 11, 2020 01:32 ET (05:32 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.