DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der US-Datenbankspezialist Oracle hat in seinem Erstquartal dank der Umstellung der Kunden auf Cloud-Lösungen besser abgeschnitten als erwartet. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal ist optimistischer als geschätzt wurde. "Was sehr gut läuft und weiter wächst ist alles, was mit der Cloud zusammenhängt", sagte Oracle-Chefin Safra Catz. Während der Coronavirus-Krise ist es Oracle gelungen, neue Kunden für seine Cloud-Produkte zu gewinnen. Zu ihnen zählt auch der Videokonferenz-Dienst Zoom. Der sprunghafte Anstieg der Nutzerzahlen von Zoom war so groß, dass Zoom auf Server von Oracle zurückgreifen musste. Neben Zoom gewann Oracle auch den Videokonferenzanbieter 8x8 Inc. als Cloud-Kunden. Per Ende August berichtete Oracle ein Umsatzwachstum von 2 Prozent auf 9,37 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg um 5 Prozent auf 2,25 Milliarden Dollar. Bereinigt erreichte das Ergebnis je Aktie 93 Cent. Analysten hatten 9,17 Milliarden Dollar Umsatz bei einem Gewinn von 67 Cent pro Anteilsschein erwartet. Für das laufende Quartal schätzt Catz ein Umsatzwachstum um 1 bis 3 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie sollte in der Spanne von 98 Cent bis 1,02 Dollar liegen. Das liegt etwas über den Schätzungen der Analysten.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Verbraucherpreise August PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,2% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,0% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,6% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,6% gg Vj
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.368,50 +0,75% Nasdaq-100-Indikation 11.283,50 +0,92% Nikkei-225 23.409,94 +0,75% Hang-Seng-Index 24.473,93 +0,66% Kospi 2.396,19 -0,01% Shanghai-Composite 3.245,53 +0,33% S&P/ASX 200 5.875,60 -0,56%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die Aktienmärkte zeigen sich nach dem Richtungswechsel an der Wall Street mit deutlich negativem Ausgang relativ widerstandsfähig. Lediglich Seoul und Sydney weise ein etwas größeres Minus auf. An der Wall Street hatten die Indizes nach einem freundlichen Start im Verlauf deutlich ins Minus gedreht. In Tokio liege der Fokus des Marktes weiter auf der Politik und der Frage nach dem neuen politischen Kurs nach dem angekündigten krankheitsbedingten Rücktritt von Ministerpräsident Shinzo Abe, berichten Beobachter. Unter den Einzelaktien fallen in Tokio Sekisui House um gut 4 Prozent zurück. Der Hausbauer hat über einen 23-prozentigen Rückgang des Nettogewinns in den ersten sechs Monaten per 31. Juli berichtet. Für das gesamte Fiskaljahr prognostiziert Sekisui House ein Minus von 19 Prozent. Daneben senkte das Unternehmen die Dividende und das Volumen eines Aktienrückkaufs.
US-NACHBÖRSE
Nach besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen stiegen Oracle um 3,2 Prozent (siehe Tagestehma). Chewy verloren dagegen 2,8 Prozent. Hier dürften Gewinnmitnahmen für das Kursminus verantwortlich gewesen sein, denn die Aktie des Online-Tierbedarfeinzelhändlers hat sich seit Jahresbeginn bereits mehr als verdoppelt. In den von Chewy vorgelegten besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen spiegelte sich wider, dass das auf Haustierbedarf spezialisierte Unternehmen wie andere Online-Verkäufer auch in der Corona-Pandemie vom Trend zu Käufen über das Internet profitierte. Das Restaurant- und Unterhaltungsunternehmen Dave & Buster's wies coronabedingt desaströse Geschäftszahlen aus. Die seit Jahresbeginn bereits um 55 Prozent gefallene Aktie reduzierte sich um 1,8 Prozent. Freightcar America wurden um 1,9 Prozent nach unten genommen, nachdem der Hersteller von Eisenbahnwaggons mitgeteilt hatte, seine Produktion komplett in Mexiko zu bündeln. Daneben kündigte das Unternehmen an, in Mexiko den 50-Prozent-Anteil eines Partners an einem Gemeinschaftsunternehmen zu übernehmen. Um 9,1 Prozent nach oben ging es für Zumiez. Der Bekleidungseinzelhändler mit dem Fokus auf Skateboarder hatte höhere Umsätze und einen höheren Gewinn im abgelaufenen Quartal berichtet.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.534,58 -1,45 -405,89 -3,52 S&P-500 3.339,05 -1,76 -59,91 3,35 Nasdaq-Comp. 10.919,59 -1,99 -221,97 21,70 Nasdaq-100 11.154,12 -2,12 -241,72 27,72 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 911,1 Mio 859,9 Mio Gewinner 985 2.250 Verlierer 2.021 783 unverändert 81 57
Sehr schwach - Nach einem positiven Start kam es im Verlauf zu einem scharfen Richtungswechsel nach unten. Richtig verwundert zeigten sich Händler über den neuerlichen Schwächeanfall des Technologiewerte nicht, denn die Bewertungen seien auch nach den jüngsten Gewinnmitnahmen weiter hoch. Belastend wirkte auch der Handelsstreit zwischen China und USA. Über 70 Prozent der US-Unternehmen erwarten laut einer Umfrage operative Schwierigkeiten wegen der Spannungen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Negativ wirkte auch der politische Stillstand in Washington mit Blick auf neue Hilfen für die Wirtschaft und Arbeitslose. Zudem untermauerten die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten die weiter angespannte Lage. Navistar schossen um 13,8 Prozent nach oben, nachdem die VW-Tochter Traton ihr Angebot für die restlichen Aktien des US-Nutzfahrzeugherstellers erhöht hatte. Nikola korrigierten weiter und verloren 11,3 Prozent ab. Der Leerverkäufer Hindenburg warf dem Unternehmen "komplizierten Betrug" vor. Die Aktie war zu Wochenbeginn um rund 50 Prozent nach oben geschossen, nachdem General Motors sich mit Nikola einen Partner ins Boot geholt hatte. Seitdem sind fast alle Gewinne wieder verlorengegangen. GameStop brachen um 15,2 Prozent ein. Der Einzelhändler hatte Zweitquartalszahlen unter der Markterwartung berichtet.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,13 0,8 0,13 -106,9 5 Jahre 0,26 -0,5 0,27 -166,2 7 Jahre 0,46 -2,3 0,48 -178,9 10 Jahre 0,68 -2,5 0,70 -176,6 30 Jahre 1,43 -2,9 1,46 -163,9
Die Notierungen stiegen mit den nachgebenden Aktienkursen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ermäßigte sich um 2,5 Basispunkte auf 0,68 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:35 % YTD EUR/USD 1,1837 +0,1% 1,1821 1,1825 +5,5% EUR/JPY 125,68 +0,2% 125,48 125,42 +3,1% EUR/GBP 0,9228 -0,1% 0,9233 0,9092 +9,0% GBP/USD 1,2830 +0,2% 1,2802 1,3006 -3,2% USD/JPY 106,17 +0,0% 106,15 106,06 -2,3% USD/KRW 1186,97 -0,1% 1188,23 1186,22 +2,8% USD/CNY 6,8368 +0,0% 6,8344 6,8381 -1,8% USD/CNH 6,8375 -0,1% 6,8440 6,8398 -1,8% USD/HKD 7,7503 -0,0% 7,7504 7,7504 -0,5% AUD/USD 0,7282 +0,4% 0,7256 0,7267 +3,9% NZD/USD 0,6665 +0,3% 0,6647 0,6671 -1,0% Bitcoin BTC/USD 10.273,76 -0,7% 10.343,51 10.303,51 +42,5%
Der Dollarindex lag zuletzt 0,1 Prozent im Plus. Bestimmender Akteur war der Euro, der zunächst deutlich zulegte, dann aber alle Gewinne wieder einbüßte. Laut Marktteilnehmern profitierte der Dollar im Verlauf von seinem Ruf als sicherer Hafen, als sich die Stimmung am Aktienmarkt stark eintrübte. Der Euro hatte zuvor davon profitiert, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde trotz der jüngsten Euro-Stärke keinen unmittelbaren Handlungsbedarf in Sachen Wechselkurs sieht. Der Euro sprang kurz über die Marke von 1,19 Dollar und kam zuletzt auf 1,1816 Dollar zurück.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,28 37,30 -0,1% -0,02 -34,9% Brent/ICE 39,98 40,06 -0,2% -0,08 -35,2%
Erstmals seit sieben Wochen sind die Erdöllagerbestände in den USA auf Wochensicht gestiegen. Analysten hatten dagegen einen Rückgang prognostiziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatte sich ebenfalls ein Lageraufbau gezeigt. WTI fiel darauf um 2 Prozent auf 37,30 Dollar, Brent gab um 1,8 Prozent auf 40,06 Dollar nach.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.942,20 1.956,10 -0,7% -13,90 +28,0% Silber (Spot) 26,76 26,93 -0,6% -0,17 +49,9% Platin (Spot) 929,95 929,10 +0,1% +0,85 -3,6% Kupfer-Future 2,99 2,99 -0,0% -0,00 +5,9%
Der Goldpreis drehte mit dem sich erholenden Dollar ins Minus. Der Preis für die Feinunze verbilligte sich im späten Geschäft um 0,2 Prozent auf 1.942 Dollar. Gestützt wurde das Edelmetall von den EZB-Aussagen, die eine lange Phase Tiefstzinsen bei steigender Geldmenge in Aussicht stellten.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR
CHINA/INDIEN
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 11, 2020 01:58 ET (05:58 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Nach einer Serie von militärischen Zusammenstößen im Himalaya-Gebirge haben sich China und Indien auf Maßnahmen zur Deeskalation ihres Grenzstreits verständigt. Demnach sollen sich unter anderem die Truppen beider Länder in dem umstrittenen Gebiet "so rasch wie möglich" voneinander zurückziehen.
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL USA
Twitter hat im Rahmen eines neuen Regelwerks angekündigt, nicht verifizierte Inhalte über Wahlergebnisse zu löschen. Die Maßnahme richte sich gegen Inhalte, "die beabsichtigen, das öffentliche Vertrauen bei einer Wahl oder einem anderen zivilgesellschaftlichen Prozess zu untergraben." Demnach will Twitter Beiträge kennzeichnen oder löschen, die "irreführende Behauptungen über Wahlergebnisse" aufstellen. Gemeint seien auch Tweets, in denen sich jemand zum Sieger einer Wahl erkläre, "bevor Wahlergebnisse verifiziert wurden."
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL USA
Hacker aus Russland und China haben nach Angaben von Microsoft zuletzt gezielte Cyberangriffe im Zusammenhang mit der anstehenden Präsidentschaftswahl verübt. Die Attacken hätten auf Mitarbeiter aus den Wahlkampflagern von Präsident Donald Trump sowie dem Herausforderer der Demokraten, Joe Biden, gezielt und seien vereitelt worden.
EBAY
Firmengründer Pierre Omidyar verlässt das Ebay-Board. Auch Jesse Cohn tritt von seinem Posten zurück. Die Abgänge hätten nichts mit irgendwelchen Unstimmigkeiten mit dem Unternehmen zu tun, betonte Ebay. Die beiden freien Plätze werden die frühere Citigroup-Managerin Carol Hayes und Mohak Shroff von der Microsoft-Tochter Linkedin einnehmen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/gos
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September 11, 2020 01:58 ET (05:58 GMT)
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