DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12:46 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.372,25 +0,86% +4,29% Euro-Stoxx-50 3.313,16 +0,01% -11,53% Stoxx-50 2.983,66 +0,25% -12,32% DAX 13.201,13 -0,06% -0,36% FTSE 6.034,11 +0,51% -20,41% CAC 5.025,62 +0,03% -15,93% Nikkei-225 23.406,49 +0,74% -1,06% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 173,54 0,43
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,33 37,30 +0,1% 0,03 -34,8% Brent/ICE 40,01 40,06 -0,1% -0,05 -35,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.944,61 1.956,10 -0,6% -11,50 +28,2% Silber (Spot) 26,82 26,93 -0,4% -0,10 +50,3% Platin (Spot) 932,33 929,10 +0,3% +3,23 -3,4% Kupfer-Future 3,03 2,99 +1,3% +0,04 +7,2%
Wenig verändert zeigen sich die Ölpreise. Damit stabilisieren sich die Notierungen wieder nach den deutlichen Vortagesverlsuten, ausgelöst durch den überraschenden Anstieg der wöchentlichen Öl-Lagerdaten. Diese waren erstmals seit sieben Wochen in den USA auf Wochensicht wieder gestiegen. Allerdings seien die Daten durch die Auswirkungen von Hurrikan Laura etwas verzerrt, merkt Analyst Helge Andre Martinsen von DNB Markets an. Die Daten der kommenden Wochen dürften daher wichtiger sein, ergänzt der Teilnehmer.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach den kräftigen Vortagesabgaben dürfte die Wall Street mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Damit bleibt die Volatilität weiter hoch. Nach einem Start im Plus waren die Kurse am Donnerstag im Verlauf in negatives Terrain gerutscht. Auslöser waren erneute Gewinnmitnahmen im Technologie-Sektor, dessen Bewertung von vielen Marktteilnehmern weiterhin als zu hoch angesehen wird. Vor dem Wochenende ist damit ein erneuter Rutsch in negatives Terrain nicht auszuschließen. Jedoch dürfte der Technologie-Sektor weiterhin von den Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie profitieren. "Fundamental bleiben die Unternehmen in einer Pole-Position", sagt Binay Chandgothia, Portfolio-Manager bei Principal Global Investors. Ein Teilnehmer warnt jedoch vor einer weiterhin hohen Volatilität vor dem Hintergrund der Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China, dem US-Wahlkampf und dem anhaltenden Ringen um ein neues Stimulus-Paket in den USA. "Investoren sollten darauf vorbereitet sein", sagt Altaf Kassam, Investment-Stratege bei State Street Global Advisors. Er nimmt derzeit eine defensive Position ein und favorisiert unter anderem Gold. Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von Oracle nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen vorbörslich deutlich nach oben.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Verbraucherpreise August PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,2% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,0% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,6% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,6% gg Vj
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter zeigen sich Europas Aktien am Freitagmittag. Händler stellen aber als positiv heraus, dass sich die hiesigen Aktien dabei erneut der Schwäche der US-Technologiewerte entziehen können. Sie standen an der Wall Street abermals unter Druck. Große Hoffnungen auf Schnäppchenkäufe gibt es bislang auch nicht: "Der Freitagnachmittag an der US-Börse ist eher für Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende bekannt", sagt ein Händler. Ansonsten ist die Nachrichtenlage eher dünn, oft sorgen Analystenstimmen für größere Kursauschläge. Die Aktie von Knorr-Bremse sackt um 8,2 Prozent ab. Händler verweisen hier auf eine massive Platzierung von Aktien durch die Großaktionärin KB Holding. Bayer-Aktien stemmen sich dagegen mit 1,3 Prozent Plus deutlich gegen den Gesamtmarkt. Positiv kommen Aussagen über Fortschritte bei Vergleichen wegen Klagen mit dem Wirkstoff Glyphosat in den USA an. Die Details des überarbeiteten Konzepts sollen in den kommenden Wochen finalisiert werden. Auf Hausse-Kurs gehen die Aktien von Altice Europe. Sie springen um 24 Prozent auf 4,11 Euro nach einem Übernahmeangebot von Patrick Drahi. Der Gründer und Mehrheitsaktionär bietet 2,5 Milliarden Euro oder 4,11 Euro je Stammaktie. In der Folge plant Drahi, der bereits rund 77,58 Prozent an Altice besitzt, ein Delisting des an der Amsterdamer Börse notierten Telekom-Unternehmens. Gewinner in Europa sind unter den Sektoren die Haushaltsgüter-, aber auch die Minen-Aktien. Banken, Reiseaktien und Öl- und Gaswerte stellen dagegen unter den Sub-Indizes die Schlusslichter. Ölwerte waren mit 3,6 Prozent bereits am Vorabend an Wall Street größter Verlierer, da der Ölpreis wieder unter 40 Dollar gerutscht war.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:35 Uhr Do, 17:08 Uhr % YTD EUR/USD 1,1859 +0,32% 1,1836 1,1886 +5,7% EUR/JPY 125,93 +0,36% 125,66 126,17 +3,3% EUR/CHF 1,0785 +0,20% 1,0769 1,0778 -0,7% EUR/GBP 0,9249 +0,17% 0,9229 0,9221 +9,3% USD/JPY 106,19 +0,04% 106,17 106,17 -2,4% GBP/USD 1,2819 +0,14% 1,2825 1,2889 -3,3% USD/CNH (Offshore) 6,8370 -0,10% 6,8384 6,8320 -1,9% Bitcoin BTC/USD 10.289,76 -0,52% 10.246,01 10.374,51 +42,7%
Der Euro liegt weiter unter der Marke von 1,19 Dollar, die er am Vortag nach den Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde kurzzeitig übersprungen hatte. Sollten Spekulanten, die auf einen fallenden Euro setzen, erst einmal aus dem Markt verdrängt sein, dürfte der Euro in die Spanne 1,25 bis 1,35 Dollar steigen, sagt Marktexperte Kit Juckes von der Societe Generale. Die Wachstumslücke zwischen der Eurozone und den USA werde "signifikant enger" in den kommenden Jahren und das werde den Euro stützen, erwartet Juckes. Der EU-Wiederaufbaufonds stelle die Wirtschaft der Eurozone wieder auf ein "solideres Fundament", weil er einen Schritt nach vorne darstelle, hin zu einem "besseren politischen Rahmen", der die Überlebenschance des Euro "markant verbessert", führt der Experte aus.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die ostasiatischen Aktienmärkte haben sich im Handelsverlauf am Freitag von der negativen Vorgabe der Wall Street gelöst und überwiegend etwas höher geschlossen. In Australien folgte der Markt aber wie so oft stärker den US-Börsen und tendierte schwächer. Damit verzeichnete Sydney erstmals seit März, als die Corona-Pandemie-Panik die Märkte ergriff, wieder vier Wochen in Folge eine negative Tendenz. Insgesamt ging es in diesem Zeitraum um 4,4 Prozent nach unten. Seoul schaffte nach zwischenzeitlichen Verlusten noch knapp den Dreh ins Plus. Geholfen habe dabei, dass frühe September-Daten nur einen moderaten Rückgang der Exporte zeigten, hieß es. In Tokio liege der Fokus des Marktes weiter auf der Politik und der Frage nach dem neuen politischen Kurs nach dem angekündigten krankheitsbedingten Rücktritt von Ministerpräsident Shinzo Abe, berichteten Beobachter mit Blick auf die am Montag anstehende Wahl der neuen Führung der regierenden Liberaldemokraten. In Schanghai verunsicherte laut Marktteilnehmern die Kehrtwende an den US-Börsen nur kurz, langfristig sind die Aussichten nach Ansicht von Founder Securities aber gut, weil sich die chinesische Wirtschaft in einer Phase der "Kapital-Expansion" befinde.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen präsentieren sich auch zum Wochenschluss wenig verändert. Für Gesprächsstoff sorgt bereits der Roll in die Serie 34, der am 21. September ansteht. Nach Berechnung der Creditstrategen der DZ Bank dürfte der iTraxx Europe Sen Financials durch die Umstellung und die Laufzeitverlängerung um 9,4 Basispunkte zulegen. Von dem Anstieg entfielen 5,0 Basispunkte auf die Umstellung der drei CDS italienischer Banken auf Senior-Non Preferred Anleihen und 4,4 Basispunkte auf den Laufzeiteffekt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Commerzbank erwägt Wiederbelebung der Mittelstandsbank - Zeitung
Im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung erwägt die Commerzbank einem Zeitungsbericht zufolge eine Wiederbelebung ihrer 2016 zerschlagenen Mittelstandsbank. Der Anfang August angetretene Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter sei dafür, das Geschäft mit kleinen Unternehmen und Selbständigen aus der Privatkundensparte herauszulösen und wieder mit dem übrigen Firmenkundengeschäft mit größeren Mittelständlern bis hin zu internationalen Konzernen zusammenzulegen, berichtet die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise.
MAN will bis zu 9.500 Stellen im Lkw- und Busgeschäft abbauen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 11, 2020 06:51 ET (10:51 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der margenschwache Nutzfahrzeughersteller MAN will mit einschneidenden Maßnahmen profitabler werden. Der zur Traton gehörende Münchener Traditionskonzern plant laut Mitteilung den Abbau von bis zu 9.500 Stellen in Deutschland, Österreich und weltweit. Teilweise sollen Entwicklungs- und Produktionsprozesse an andere Standorte verlagert werden. Der Fertigungsstandort Steyr sowie die Betriebe in Plauen und Wittlich stünden zur Disposition.
De Beers verzeichnet dank Brautschmuck höhere Diamantennachfrage
Der Diamantenproduzent und Edelsteinhändler De Beers hat eine rege Nachfrage verzeichnet. Wie die Tochtergesellschaft von Anglo American mitteilte, wurden im siebten Verkaufszyklus des Jahres fast dreimal so viele Rohdiamanten verkauft wie im vorangegangenen Zyklus. De Beers verwies zur Begründung darauf, dass einige Käufer sich bereits auf Weihnachten vorbereiteten. Zudem sei die Nachfrage nach Brautdiamantschmuck in allen Märkten rege. De Beers, die das Jahr in insgesamt zehn Verkaufszyklen einteilt, erklärte weiter, im siebten Zyklus habe man Rohdiamanten im Wert von 320 Millionen US-Dollar verkauft, nach 116 Millionen Dollar im vorangegangenen Zyklus.
Euronext in Gesprächen mit CDP über Angebot für Borsa Italiana
Euronext ist derzeit in Gesprächen mit der vom italienischen Staat kontrollierten Bank Cassa Depositi e Prestiti SpA (CDP) über ein mögliches gemeinsames Gebot zum Erwerb der italienischen Borsa Italiana, wie die Mehrländerbörse mitteilte. Das Angebot würde sich an die London Stock Exchange richten, zu deren Gruppe die Mailänder Borsa Italiana gehört.
Sodexo mit hohen Belastungen wegen Corona-Pandemie
Der französische Caterer Sodexo muss im zweiten Halbjahr wohl mehr als 400 Millionen Euro an Belastungen infolge der Corona-Pandemie verbuchen. Zwar habe sich das operative Geschäft im vierten Geschäftsquartal wie erwartet entwickelt, teilte die Sodexo SA mit. Allerdings seien voraussichtlich Restrukturierungskosten über rund 160 Millionen und eine Wertminderung von etwa 250 Millionen Euro fällig.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 11, 2020 06:51 ET (10:51 GMT)
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