DJ Post-Beschäftigte wollen Warnstreiks am Samstag ausweiten
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post werden am Samstag den vierten Tag in Folge punktuell streiken. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte, soll der Warnstreik dabei "ausgeweitet werden". Er wollte sich nicht dazu äußern, welche Bundesländer am Samstag von Warnstreiks betroffen sein werden.
Am Freitag haben sich laut Verdi bis zum späten Nachmittag bundesweit knapp 2.000 Beschäftigte des Bonner Logistikkonzerns an den temporären und punktuellen Arbeitsniederlegungen beteiligt.
Die Deutsche Post kritisierte am Freitag, dass die Gewerkschaft in Nordrhein-Westfalen zwei Tage vor der dortigen Kommunalwahl am dritten Tag in Folge zu Warnstreiks aufrief. Damit nehme Verdi bewusst eine Beeinträchtigung der Briefwahl in Kauf. Die Post könne eventuelle Verzögerungen beim Transport der Briefwahlunterlagen nur durch den zusätzlichen Einsatz nicht streikender Mitarbeiter und bevorzugten Transport von Wahlbriefen abfedern.
Die Gewerkschaft widerspricht dem. Laut Verdi würden die während der Warnstreiks einzelner Schichten liegengebliebenen Sendungen "relativ schnell aufgearbeitet" oder - wie in der Vergangenheit vor Wahlen - mögliche Verzögerungen durch von der Post organisierte zusätzliche Briefkastenleerungen und Brieftransporte auch am Wochenende kompensiert.
Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten eine lineare Erhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem sollen die Auszubildenden und Dual-Studierenden eine monatliche Erhöhung um 90 Euro bekommen und die Postzulage für die verbeamteten Post-Beschäftigten fortgeschrieben werden.
Der Konzern hat noch kein Angebot vorgelegt, will dies aber in der dritten Verhandlungsrunde tun. Diese findet am 21. und 22. September statt.
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September 11, 2020 11:32 ET (15:32 GMT)
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