DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IW: BIP sinkt 2020 um knapp 6,25 Prozent
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet in diesem Jahr einen weniger starken Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) als noch im Mai prognostiziert. In ihrer neuen Konjunkturprognose sagen die Kölner Ökonomen für 2020 eine BIP-Schrumpfung um knapp 6,25 Prozent voraus - nach Ende Mai erwarteten minus 9,0 Prozent. Für 2021 rechnen die Wissenschaftler mit einem Zuwachs von knapp 4,5 Prozent - vorausgesetzt, es kommt nicht zu einem erneuten Lockdown. Hier hatten sie im Mai ein Plus von 8,0 Prozent vorhergesagt.
IMK: Wirtschaft kommt im dritten Quartal aus der Rezession
Die deutsche Wirtschaft wird im laufenden dritten Quartal aus der Rezession kommen und im Vergleich zum zweiten Quartal mit seinem dramatischen Einbruch kräftig zulegen - es gebe aber Anzeichen dafür, dass die wirtschaftliche Erholung im weiteren Jahresverlauf wieder an Fahrt verliere, wie das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung voraussagt.
Bundesregierung: Wirtschaft erreicht Vorkrisenniveau erst Anfang 2022
Die deutsche Wirtschaft wird erst Anfang 2022 wieder das Niveau erreicht haben, auf dem sie vor Ausbruch der Coronavirus-Epidemie gestanden hatte. Das sagte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem jüngsten Monatsbericht voraus. "Der Aufholprozess in der deutschen Wirtschaft hält weiter an, hat sich zuletzt aber abgeschwächt", erklärten die Ökonomen aus dem Haus von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Eurozone-Industrie setzt Erholung im Juli fort
Die Industrie im Euroraum hat im Juli ihre Erholung von dem Einbruch im Zuge der Corona-Krise fortgesetzt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 4,1 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 3,8 Prozent erwartet.
Acea warnt vor Schaden von 110 Mrd Euro bei "Brexit-Desaster"
Der europäische Automobilverband Acea hat 15 Wochen vor dem Ende der Brexit-Übergangsperiode vor einem "Desaster" für die Branche gewarnt. "Die Verhandlungsführer auf beiden Seiten müssen nun alle Register ziehen, um zu verhindern, dass es am Ende des Übergangs zu einem 'No Deal' kommt, der nach neuen Berechnungen den gesamteuropäischen Automobilsektor in den nächsten fünf Jahren rund 110 Milliarden Euro an Handelsverlusten kosten würde", erklärte Acea.
WHO warnt vor Anstieg der Corona-Todesfallzahlen in Europa im Herbst
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet mit einer Zunahme der täglichen Corona-Todesfälle in Europa im Oktober und November. "Es wird härter werden", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP. Derzeit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Europa an, die Zahl der täglichen Todesfälle ist hingegen bisher relativ stabil geblieben.
Söder will Kaufprämie für Verbrenner auch gegen SPD-Widerstand durchsetzen
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder will ungeachtet des massiven Widerstands der SPD im Bund die Forderung nach einer Kaufprämie auch für Verbrennermotoren durchsetzen. "Die Prämie ist das beste Modell", sagte Söder der Bild-Zeitung. "Es klappt bei Elektro, dann würde es auch bei den modernsten Verbrennern, zum Beispiel beim Diesel, klappen", betonte er. Kurzarbeit sei wichtig und gut, sie ersetze aber auf Dauer nicht die Nachfrage. "Deswegen müssen wir die Nachfrage stärken, und das geht nur mit der Prämie."
Kanzleramt: Labore in Frankreich und Schweden bestätigen Nawalny-Befund
Speziallabore in Frankreich und Schweden haben nach Angaben der Bundesregierung den Befund aus Deutschland im Fall Nawalny bestätigt, in dem eine Vergiftung mit einem chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe festgestellt worden war. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in einer Erklärung mit.
DJG/DJN/AFP/apo
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September 14, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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