DJ MÄRKTE USA/Gewinne voraus - Volatilität dürfte hoch bleiben
NEW YORK (Dow Jones)--Die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes deuten am Montag zum Start auf etwas höhere Gewinne von rund 1 Prozent hin. In der vergangenen Woche und auch schon davor waren teils massive Tagesschwankungen zu beobachten gewesen, ausgelöst vor allem von Gewinnmitnahmen bei den heißgelaufenen Technologieaktien. So verzeichneten die Nasdaq-Indizes den kräftigsten Wochenverlust seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im März.
Mit der erwarteten Erholung am Montag setzt sich die Welle starker Bewegungen in beide Richtungen fort. Ein treibender Faktor sind Aussagen von Astrazeneca, wonach die klinischen Versuche mit einem viel versprechenden Corona-Impfstoff nach einer kurzen Pause zumindest in Großbritannien wieder aufgenommen werden. Es gebe generell wieder etwas mehr Zuversicht hinsichtlich eines Impfstoffs, sagt Robert Carnell von ING.
Belastend wirkt weiter die Unsicherheit rund um die US-Präsidentschaftswahl und die erlahmende Erholung der Weltwirtschaft. Es gehe jetzt in Richtung höherer Volatilität und geringerer Renditen, vermutet James McCormick von NatWest Markets. Er rechnet zwar nicht mit einer Wiederholung des Absturzes von Februar und März, doch sei die Aufwärtsbewegung nun offenbar gedeckelt.
Oracle mit Freudensprung
Bei den Einzelwerten springen Oracle vorbörslich um 7 Prozent nach oben. Nachdem Microsoft im Werben um die chinesische App Tiktok verschmäht wurde, soll Kreisen zufolge nun Oracle den Zuschlag erhalten haben. So werde die Tiktok-Muttergesellschaft Bytedance ankündigen, dass Oracle nun der "vertrauenswürdige Technologiepartner" von Tiktok in den Vereinigten Staaten werde, sagen mit der Sache vertraute Personen. Microsoft fallen um 0,7 Prozent zurück.
Nvidia klettern um 6,1 Prozent. Der japanische Technologiekonzern Softbank hat den Verkauf des britischen Chipdesigners Arm Holdings im Wert von rund 40 Milliarden Dollar an Nvidia bestätigt. Zuvor hatte Dow Jones Newswires bereits von informierten Personen erfahren, dass Arm und der Chiphersteller Nvidia schon seit Wochen exklusive Gespräche führten.
Dollar gibt nach
Der Euro zeigt gegen den Dollar wieder Stärke und legt den vierten Tag in Folge zu, nachdem er seit Anfang September etwas nachgegeben hatte. Im Blick steht bereits die Fed-Entscheidung am Mittwoch. Die ING sieht aber die lockere Politik der US-Notenbank als eingepreist an, so dass die Fed-Aussagen kaum eine weitere Schwächung des Greenback nach sich ziehen dürften. Aktuell büßt der Dollar-Index 0,3 Prozent ein. .
Das Pfund Sterling zeigt sich stabilisiert mit einer Tendenz nach oben - sowohl gegenüber dem Euro wie auch dem Dollar. Stützend wirken laut Kit Juckes von der Societe Generale Berichte, wonach der Widerstand gegen die Pläne von Premier Boris Johnson im Parlament wächst, Teile der Brexit-Vereinbarung mit der EU zu brechen. Gegen den Dollar steigt die britische Devise um rund 0,5 Prozent.
Der Goldpreis legt mit dem schwächelnden Dollar leicht zu, bewegt sich aber weiter in seiner Spanne zwischen 1,920 und 1.980 Dollar je Feinunze. Aktuell steigt er um 0,2 Prozent auf 1.944 Dollar.
Kleine Verluste verzeichnet der Ölpreis. Der Ölkonzern BP kommt in zwei von drei Szenarien zu der Schlussfolgerung, dass sich langfristig die Nachfrage nach Öl nie mehr auf das Niveau vor der Corona-Pandemie erholen werde. Nach Ansicht der Opec wird der dramatische Wirtschaftseinbruch durch die Pandemie die globale Energienachfrage schlimmer und länger beeinträchtigen als bisher befürchtet. In ihrem Monatsbericht erhöhte die Opec ihre Schätzung für den Wegfall des weltweiten Ölbedarfs in diesem Jahr auf 9,5 Millionen Barrel pro Tag - ein Rückgang um 9,5 Prozent gegenüber dem Bedarf des vergangenen Jahres. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI verliert 0,3 Prozent auf 37,27 Dollar, Brent gibt 0,3 Prozent ab auf 39,72 Dollar.
Leichte Abgaben verzeichnen die US-Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys steigen um einen halben Basispunkt auf 0,67 Prozent.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,13 0,4 0,13 -107,3 5 Jahre 0,26 1,4 0,24 -166,6 7 Jahre 0,45 0,9 0,44 -179,4 10 Jahre 0,67 0,5 0,67 -177,1 30 Jahre 1,42 0,8 1,41 -164,4 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1868 +0,26% 1,1851 1,1836 +5,8% EUR/JPY 125,78 +0,14% 125,69 125,68 +3,2% EUR/CHF 1,0768 +0,07% 1,0767 1,0760 -0,8% EUR/GBP 0,9219 -0,35% 0,9241 0,9251 +8,9% USD/JPY 105,99 -0,12% 106,08 106,18 -2,6% GBP/USD 1,2874 +0,59% 1,2824 1,2793 -2,9% USD/CNH (Offshore) 6,8202 -0,21% 6,8292 6,8353 -2,1% Bitcoin BTC/USD 10.460,26 +1,57% 10.354,76 10.323,38 +45,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,27 37,33 -0,2% -0,06 -35,0% Brent/ICE 39,79 39,83 -0,1% -0,04 -35,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.943,52 1.940,38 +0,2% +3,14 +28,1% Silber (Spot) 26,83 26,73 +0,4% +0,09 +50,3% Platin (Spot) 939,83 929,18 +1,1% +10,65 -2,6% Kupfer-Future 3,03 3,03 -0,1% -0,00 +7,3% ===
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September 14, 2020 08:27 ET (12:27 GMT)
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