DJ Vorwürfe gegen Grenke - Aktie bricht ein
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Leasinganbieter Grenke sieht sich schwerwiegenden Anschuldigungen eines Short-Sellers ausgesetzt. In einem Bericht bezichtigt die Firma "Viceroy Resarch", die auf einen Kursrückgang der Aktie wettet, den MDAX-Konzern des Bilanzbetrugs. Die Grenke-Aktie verliert am Nachmittag über 20 Prozent.
Nach Ansicht von Viceroy Research ist die Grenke-Aktie "uninvestierbar wegen unverhohlenen Betrugs in der Buchführung". Darunter seien Dutzende Transaktionen mit nicht angegebenen verbundenen Gesellschaften. Die internen Kontrollen fehlten bei Grenke komplett, so Viceroy.
Ein Sprecher von Grenke kündigte auf Anfrage von Dow Jones Newswires eine Stellungnahme zu den Vorwürfen an. Aktuell könne er nichts dazu sagen.
Viceroy spricht von einem betrügerischen System in großem Stil, das darauf angelegt sei, zu verschleiern, dass bestimmte Barmittel nicht existieren, oder um Millionen von Euro an nicht genannte verbundene Gesellschaften abzuzweigen, "oder beides". Viceroy geht davon aus, dass "ein substanzieller Anteil der Barmittel von Grenke nicht existieren."
Hinter Viceroy Research steckt der britische Investor Fraser Perring, der unter anderem bei Wirecard engagiert war. Dort hatte er bereits 2016, damals noch mit seinem Partner Matthew Earl unter dem Namen "Zatarra Research & Investigations", vor Unregelmäßigkeiten gewarnt. Wirecard musste im Juni diesen Jahres Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingestehen und kurz darauf Insolvenz anmelden.
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September 15, 2020 09:19 ET (13:19 GMT)
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