DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Umsätze der US-Einzelhändler steigen den vierten Monat in Serie
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im August den vierten Monat in Folge gesteigert. Allerdings nahm die Dynamik ab, nachdem einige Zusatzhilfen für arbeitslose Amerikaner ausgelaufen sind. Die gesamten Umsätze stiegen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie einen Zuwachs um 0,8 Prozent erwartet.
US-Rohöllagerbestände sinken wider Erwarten
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 11. September wider Erwarten verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,389 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Anstieg um 0,8 Millionen Barrel vorhergesagt. I
Schnabel: Notfallmaßnahmen müssen Inflationslücke schließen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Geldpolitik nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel weiter lockern, wenn sich die bisher ergriffenen Notfallmaßnahmen als nicht ausreichend erweisen sollten. "Wir beobachten die hereinkommenden Informationen genau, unter anderem die Entwicklung des Wechselkurses, und wir sind bereit zu handeln, falls die Daten nicht mit dem Ziel unserer Notmaßnahmen übereinstimmen sollten, die von der Pandemie gerissene Inflationslücke zu schließen", sagte Schnabel laut veröffentlichtem Text der Nachrichtenagentur AFP.
Abgeordnete: Weidmann verteidigt Instrument der Anleihekäufe
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich in einer Videoschalte des Bundestags-Finanzausschusses nach Angaben von Abgeordneten hinter die Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) gestellt, wie etwa das sogenannte PEPP-Programm im Zuge der Corona-Krise. Dass man Staatsanleihen kaufe, sei "im Instrumentenkasten der Zentralbank", sagte Weidmann laut dem Linke-Abgeordneten Fabio De Masi. Die Grünen-Finanzsprecherin Lisa Paus berichtete, Weidmann habe das Kaufprogramm "sehr positiv dargestellt".
Söder begräbt Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Projekt des Baus einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen begraben. Es sei "wirklich illusorisch zu glauben, dass jetzt eine dritte Startbahn benötigt würde", sagte Söder nach einer Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in München vor Journalisten. Er bezog sich dabei auf einen Zeitraum bis 2028, bis dahin will Söder längstens als Ministerpräsident regieren - ob danach solch eine Startbahn gebaut werde, müssten folgende Generationen entscheiden.
EU-Kommissionschefin: Brexit-Abkommen kann nicht einseitig geändert werden
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Großbritannien vor einer einseitigen Änderung des EU-Austrittsabkommens gewarnt. Der Vertrag könne "nicht einseitig geändert, missachtet oder falsch angewendet werden", sagte von der Leyen vor dem Europaparlament. "Dies ist eine Frage des Gesetzes, des Vertrauens und des guten Glaubens." Premierminister Boris Johnson versucht, mit einem neuen Binnenmarktgesetz den im Januar mit der EU geschlossenen Brexit-Vertrag einseitig zu ändern.
Von der Leyen will bei Asylreform Dublin-Verordnung abschaffen
Bei der geplanten Asylreform will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das bisherige Regelwerk über Bord werfen. "Wir werden die Dublin-Verordnung abschaffen", sagte von der Leyen vor dem Europaparlament. "Wir werden es durch ein neues europäisches System zur Migrationssteuerung ersetzen." Dieses werde "gemeinsame Strukturen zu Asyl und Rückführen" haben und "einen neuen starken Solidaritätsmechanismus" beinhalten.
Seehofer nennt EU-Migrationspolitik "armselig"
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat seine europäischen Kollegen scharf wegen deren Migrationspolitik angegriffen und finanzielle Strafen bei fehlender Solidarität gefordert. Zuvor war Deutschland mit seinen Bemühungen gescheitert, andere europäische Länder nach dem Brand eines Flüchtlingslagers zur Aufnahme von zusätzlichen Flüchtlingen aus Griechenland zu gewinnen.
Johnson zeigt sich zuversichtlich zu Einigung mit EU
Im Streit um die künftigen Beziehungen zur EU hat sich Großbritanniens Premierminister Boris Johnson zuversichtlich gezeigt, dass es doch noch zu einer Einigung mit Brüssel kommt. Ein No-Deal-Szenario sei "nicht das, was dieses Land will", sagte Johnson im britischen Unterhaus. An seinem umstrittenen Plan, den mit der EU geschlossenen Brexit-Vertrag einseitig zu ändern, hielt er jedoch fest.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Juli +0,1%; (PROG: +0,1%) gg Vm
US/NAHB-Hausmarktindex Sep 83 (Aug: 78)
Kanada Aug Verbraucherpreise +0,1% gg Vorjahr
Kanada Aug Verbraucherpreise -0,1% gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
September 16, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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