DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Beim Thema Wasserstoff war Daimler immer schon euphorisch. "Im Jahr 2002 werden wir die ersten Stadtbusse mit Brennstoffzelle ausliefern. 2004 folgen dann die Pkws", prophezeite etwa Anfang des Jahrtausends der damalige Forschungschef Klaus-Dieter Vöhringer. Am Ende kam alles anders. Mehr als Prototypen und Kleinserienautos mit Brennstoffzelle brachte Mercedes nie auf die Straße. Doch das soll sich bald ändern - zumindest bei Lkws. "Die Brennstoffzelle ist keine exotische Lösung, sondern wird bei Trucks zum Mainstream", sagte Martin Daum, Vorstandschef von Daimler Trucks, dem Handelsblatt. Er ist überzeugt: Die meisten Lkws werden ab 2030 einen Batterie- oder Wasserstoffantrieb haben. Der Manager stellte am Mittwoch in Berlin ein Konzept für einen Wasserstoff-Schwerlaster mit mehr als 1000 Kilometer Reichweite vor. Der sogenannte GenH2 soll 2023 zur Erprobung ausgeliefert und ab 2025 in Serie produziert werden. Das Modell soll bei dem weltgrößten Nutzfahrzeughersteller im Fernverkehr die Diesel-Zugmaschine ablösen. Im urbanen Raum setzt Daimler auf einen Batterie-Truck, der 2021 in die Massenfertigung geht. (Handelsblatt)
TUI - Der massiv von der Corona-Pandemie getroffene Reisekonzern Tui will sich in den kommenden Wochen bis zu einer Milliarde Euro an frischem Eigenkapital über die Börse besorgen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen. Spätestens bis Ende September sollen nach dem Willen von Vorstandschef Fritz Joussen die Konditionen dazu festgezurrt sein. Unterstützung findet er bei seinem russischen Hauptaktionär Alexej Mordaschow, der bis zu 300 Millionen Euro zur Kapitalerhöhung beisteuern will. Doch das Ansinnen ist für ihn keineswegs risikofrei. (Handelsblatt)
WIRECARD - Zweieinhalb Monate nach der Insolvenz wird das Innenleben des Zahlungsdienstleisters Wirecard transparenter. Bisher hatte es den Anschein, als habe eine kleine Clique um Vorstandschef Markus Braun und Asienvorstand Jan Marsalek den Konzern gekapert und Mitarbeiter, Prüfer und die Öffentlichkeit getäuscht. Doch nun deuten interne Dokumente über Geschäftszahlen, die dem Handelsblatt vorliegen, auf sehr viel mehr Mitwisser hin. Es geht um Monatsstatistiken über das Transaktionsvolumen des Zahlungsdienstleisters, in denen die Fachabteilungen über den Stand des Geschäfts berichteten. Gut 250 Mitarbeiter konnten diese echten Zahlen jederzeit mit den Meldungen vergleichen, die Braun an die Öffentlichkeit gab. (Handelsblatt)
HYPOVEREINSBANK - Michael Diedrich, der Vorstandssprecher der Hypo-Vereinsbank, glaubt nicht an eine Pleitewelle. Im Gegenteil: "Deutschland und die deutsche Politik haben in der Krise einen guten Job gemacht. Mit dem Lockdown wurde das industrielle Herz einer Volkswirtschaft angehalten. Auch dank der KfW-Kredite und des Wirtschaftsstabilitätsfonds können wir jetzt wieder auf eine Erholung im kommenden Jahr hoffen", sagte Diederich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. (FAZ)
LUFTHANSA - Die coronagebeutelte Lufthansa hat ihre Mitarbeiter auf weitere Einschnitte bei Personal und Flotte eingestimmt. Wegen schwächerer Passagierzahlen müsse der staatlich gestützte Konzern seine Planungen anpassen, sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Dienstag vor Mitarbeitern. Bislang hat die Lufthansa angekündigt, weltweit 22.000 Stellen zu streichen, was aufgrund der hohen Teilzeitquote etwa 26.000 Beschäftigten entspricht. (SZ/FAZ/Börsen-Zeitung)
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September 17, 2020 00:15 ET (04:15 GMT)
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