DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12.50 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.346,75 -1,30% +3,50% Euro-Stoxx-50 3.305,37 -1,00% -11,74% Stoxx-50 2.990,54 -0,86% -12,12% DAX 13.156,54 -0,75% -0,70% FTSE 6.028,96 -0,81% -19,41% CAC 5.031,35 -0,85% -15,84% Nikkei-225 23.319,37 -0,67% -1,43% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 173,97 0,05
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,17 40,16 +0,0% 0,01 -29,9% Brent/ICE 42,24 42,22 +0,0% 0,02 -31,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.941,50 1.963,20 -1,1% -21,70 +28,0% Silber (Spot) 26,80 27,33 -1,9% -0,53 +50,1% Platin (Spot) 949,43 974,00 -2,5% -24,58 -1,6% Kupfer-Future 3,04 3,06 -0,8% -0,02 +7,5%
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit Abgaben in größerem Ausmaß muss am Donnerstag an der Wall Street zum Start gerechnet werden. Die Anleger zeigten sich am Vortag bereits enttäuscht vom Ausblick der US-Notenbank. Hinzu kommen unterschiedliche Signale, wie lange es wohl mit einem tauglichen Corona-Impfstoff dauern wird. Am Vortag wurden vor allem die Technologiewerte verkauft, was den Nasdaq-Composite auf Monatsbasis weiter in negatives Terrain gedrückt hat. Zudem sagte Robert Redfield, ein Gesundheitsexperte der Trump-Administration, ein Corona-Impfstoff könnte für die Allgemeinheit erst kommenden Sommer zur Verfügung stehen. Darauf wurde er von US-Präsident Donald Trump zurückgepfiffen. Und schließlich fand auch die Forderung Trumps nach einem baldigen und umfangreichen Hilfspaket nur kühle Aufnahme bei wichtigen Mitgliedern aus Trumps eigener republikanischer Partei.
Bei den Einzelwerten springen die Aktien des Büroausstatters Herman Miller vorbörslich um 15 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat nach eigener Aussage in seinem ersten Geschäftsquartal zwar den Trend zur Heimarbeit zu spüren bekommen, dank Kostensenkungen aber trotz eines Umsatzrückgangs ein höheres Ergebnis erzielt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- GB 13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats Bank Rate PROGNOSE: 0,10% zuvor: 0,10% - US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 875.000 zuvor: 884.000 14:30 Philadelphia-Fed-Index September PROGNOSE: 15,0 zuvor: 17,2 14:30 Baubeginne/-genehmigungen August Baubeginne PROGNOSE: -3,1% gg Vm zuvor: +22,6% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +18,8% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas leichter - Vom Tagestief im frühen Handel konnten sich die Indizes deutlich erholen. Die Fed-Aussagen zur künftigen Geldpolitik lieferten Futter sowohl für die Bullen wie die Bären am Aktienmarkt. Die Fed hatte am Vorabend wie erwartet das Zinsniveau und den Umfang der Anleihekäufe bestätigt. "Einige Marktbeobachter hatten hier vorsichtige Andeutungen zu einer möglichen zeitnahen Erhöhung der Anleihekäufe erwartet", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Abwärts geht es mit dem europäischen Automobil-Sektor, der um 0,7 Prozent nachgibt. "Der Autoabsatz ist sehr schwach", sagt ein Händler.Die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen geben zwischen 0,3 und 0,9 Prozent nach, in Paris fallen Renault um 2,0 Prozent. "Merck stehen vor neuen Allzeithochs", so ein Händler. "Die Aussagen vom Kapitalmarkttag sind gut angekommen", sagt er. Die Merck-Aktie legt um 0,3 Prozent zu. Für die Aktie von Delivery Hero geht es gegen den Trend 2,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen übernimmt das Geschäft der Lieferplattform Glovo in Lateinamerika für bis zu 230 Millionen Euro. BBVA verlieren 1,9 Prozent. "Die Aktie leidet unter anderem unter ihrem Türkei-Engagement", so ein Händler. Der Bankensektor stellt mit einem Abschlag von 1,4 Prozent den größten Verlierer, auch mit Blick auf noch lange niedrige Zinsen. Bei Grenke geht es um 17 Prozent nach oben, das Leasingunternehmen hat eine Stellungnahmen zu den jüngsten Shortseller-Attacken auf das Unternehmen angekündigt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:04 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1799 -0,13% 1,1851 1,1836 +5,2% EUR/JPY 123,54 -0,38% 125,69 125,68 +1,3% EUR/CHF 1,0749 +0,02% 1,0767 1,0760 -1,0% EUR/GBP 0,9103 -0,09% 0,9241 0,9251 +7,6% USD/JPY 104,73 -0,23% 106,08 106,18 -3,7% GBP/USD 1,2960 -0,07% 1,2824 1,2793 -2,2% USD/CNH (Offshore) 6,7724 +0,37% 6,8292 6,8353 -2,8% Bitcoin BTC/USD 10.816,01 -1,80% 10.354,76 10.323,38 +50,0%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Leichter - Die Vorgaben aus den USA waren negativ, nachdem dort die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) mit Enttäuschung aufgenommen worden war. Die japanische Notenbank bekräftigte ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs und stellte weitere Lockerungen in Aussicht für den Fall, dass diese notwendig würden. Die BoJ stellte aber auch fest, dass die heimische Wirtschaft nach einer schwierigen Phase - bedingt durch die Corona-Pandemie - allmählich wieder Fahrt aufnehme. Der Yen legte in Reaktion darauf weiter zu auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Uneinheitlich zeigten sich die chinesischen Börsen. In Schanghai machte der Composite-Index im späten Verlauf den Großteil seiner Verluste wett und schloss 0,4 Prozent niedriger. Shenzhen-Composite und Chinext schafften sogar den Dreh ins Plus und schlossen gut behauptet. In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index im späten Handel 1,6 Prozent. Hier wurden vor allem Technologiewerte verkauft, nachdem die US-Pendants am Mittwoch überdurchschnittlich stark verloren hatten. Tencent büßten 1,8 Prozent ein und Xiaomi 5,5 Prozent. Alibaba gaben 2,2 Prozent ab. Am australischen Aktienmarkt fiel der S&P/ASX-200 mit den negativen US-Vorgaben um 1,2 Prozent, wobei auch hier Technologiewerte die höchsten Verluste verzeichneten. Der südkoreanische Leitindex Kospi fiel um 1,2 Prozent. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics verbilligte sich um 2,5 Prozent. LG Chem brachen um 6,1 Prozent ein. Das Unternehmen erwägt die Abspaltung seiner Batteriesparte. Automobilwerte standen dagegen auf der Kaufliste.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen ziehen am Donnerstag etwas an. Ein Marktteilnehmer spricht von einer Gegenbewegung auf die jüngste deutliche Spread-Einengung. Der erhoffte positive Impuls von der US-Notenbank sei am Mittwochabend ausgeblieben. Mit den verbesserten Konjunkturaussichten sei das Risiko aber vermutlich begrenzt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Europäischer Automarkt bricht im August erneut ein
Belastet von einer weiter gedämpften Nachfrage infolge der Corona-Krise hat Europas Automarkt auch im August einen deutlichen Dämpfer erlitten. Die Absatzzahlen brachen um 17,6 Prozent auf 884.394 Fahrzeuge ein, wie der Herstellerverband Acea mitteilte. Im Juli sanken die Verkäufe nicht ganz so stark um 3,7 Prozent. Bezogen auf die ersten acht Monate ergibt sich ein Einbruch des Automarktes von einem Drittel.
Commerzbank-Privatkundenvorstand Mandel geht Ende September
Die Commerzbank und Privatkundenvorstand Michael Mandel gehen getrennte Wege. Mandel habe dem Aufsichtsrat eine einvernehmliche Beendigung seines Vertrages angeboten, teilte das Frankfurter Bankhaus mit. Der Aufsichtsrat der Commerzbank habe dies in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen und Mandels Bestellung zum Vorstandsmitglied ende damit zum 30. September. Ab dem 1. Oktober werde Sabine Schmittroth zusätzlich zu ihrer Funktion als Arbeitsdirektorin interimistisch die Verantwortung für das Privat- und Unternehmerkundengschäft übernehmen, zu dem die Filialbank, die Comdirect Bank AG, die Commerz Real und die mBank gehören. Risikovorstand Marcus Chromik übernehme zum gleichen Zeitpunkt vorübergehend die Verantwortung für Compliance.
Deutsche Börse erwirbt Mehrheit an Fintech Quantitative Brokers
Die Deutsche Börse kauft die Mehrheit an dem Fintech Quantitative Brokers (QB) und stärkt damit ihre strategische Ausrichtung auf die "Buy-Side". Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Frankfurter DAX-Konzern erwartet durch die Übernahme des Anbieters von Ausführungsalgorithmen und datenbasierter Analyseanwendungen für die globalen Futures-, Options- und Zinsmärkte bedeutende Synergien. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. QB werde 2020 voraussichtlich rund 25 Millionen US-Dollar umsetzen und den Erwartungen zufolge ein weiter zweistelliges Umsatzwachstum erzielen, teilte die Deutsche Börse mit.
Biontech erwirbt von Novartis Produktionsanlage für Covid-19-Impfstoff
Biontech erweitert über den Zukauf einer Produktionsstätte in Marburg die globalen Produktionskapazitäten für den Covid-19-Impfstoff. Das Mainzer Biotech-Unternehmen, das zusammen mit Pfizer einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt, hat nach eigenen Angaben von Novartis die GMP-zertifizierte Produktionsanlage im Rahmen einer Anteilskaufsvereinbarung erworben.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 17, 2020 07:00 ET (11:00 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Grenke kündigt Stellungnahmen zu Shortseller-Attacken an
Das Leasingunternehmen Grenke hat Stellungnahmen zu den jüngsten Shortseller-Attacken auf das Unternehmen angekündigt. Grenke habe eine Taskforce einberufen, die sich mit der detaillierten Widerlegung der Researchfirma Viceroy gegen das Unternehmen erhobenen Vorwürfe befasst, teilte die Grenke AG mit. Bereits am heutigen Donnerstagnachmittag werde es gegen 16 Uhr eine kurze schriftliche Stellungnahme von dem Unternehmensgründer und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Grenke geben.
Schaltbau-Tochter Bode verkleinert Geschäftsführung
Die Schaltbau-Tochtergesellschaft Gebr. Bode GmbH & Co. KG spart angesichts der coronabedingt rückläufigen Auftragseingänge im Geschäftsbereich Bus und Automotive einen von vier Geschäftsführern ein. Jörg Willert verlasse die Geschäftsführung zum Jahresende, heißt es in einer Mitteilung der Schaltbau Holding. Bode werde ab Januar von den drei verbliebenen Geschäftsführern geleitet.
Intesa will UBI Banca am 5. Oktober von der Börse nehmen
Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo will die von ihr übernommene Unione di Banche Italiane (Ubi Banca) am 5. Oktober von der Börse nehmen. Intesa hat sich im Rahmen ihrer Übernahmeofferte und dem anschließenden Sqeeze-out fast 100 Prozent des Kapitals der kleineren Konkurrentin gesichert und hatte vor wenigen Tagen angekündigt, ein Delisting zu planen.
Unibail-Rodamco-Westfield plant Kapitalerhöhung und Veräußerungen
Unibail-Rodamco-Westfield (URW) hat einen strategischen Plan zur Stärkung seiner Bilanz und zum Schuldenabbau angekündigt, der eine Kapitalerhöhung und beschleunigte Veräußerungen von Vermögenswerten vorsieht. Im Rahmen der Strategie plant der in Amsterdam börsennotierte Gewerbeimmobilienkonzern eine Kapitalerhöhung in Höhe von 3,5 Milliarden Euro. In den nächsten zwei Jahren soll durch die Begrenzung von Bardividenden zudem 1 Milliarde Euro eingespart und bis Ende nächsten Jahres Vermögenswerte im Wert von 4 Milliarden Euro veräußert werden.
Trump-Regierung dringt auf US-Kontrolle von Tiktok - Kreise
Im Streit um die chinesische Video-Sharing-App Tiktok wollen Vertreter der US-Regierung laut Kreisen dafür sorgen, dass amerikanische Investoren künftig die Mehrheit an Tiktok halten. Das führt zu Unsicherheit und Spannungen im Hinblick auf den sich abzeichnenden Deal, die populäre App auf eine in den USA ansässige Einheit zu übertragen, wie Präsident Trump gefordert hat. Die in Peking ansässige Tiktok-Muttergesellschaft Bytedance will die Mehrheit an Tiktok behalten, auch im Rahmen ihrer vorgeschlagenen Partnerschaft mit Oracle bei einem neuen Unternehmen mit Sitz in den USA, dass das operative Geschäft von Tiktok übernehmen soll, wie das Wall Street Journal zuvor berichtet hat.
LG Chem plant Ausgliederung von Batteriesparte
Der südkoreanische Chemiekonzern LG Chem will im Rahmen eines Planes zur Straffung seines Geschäftes die Batteriesparte ausgliedern. Die börsennotierte Sparte werde wahrscheinlich LG Energy Solutions heißen, teilte LG Chem Ltd mit. Der Konzern hat für den 30. Oktober eine Aktionärsversammlung einberufen. Das neu gegründete Unternehmen strebe eine Stärkung seiner Marktdominanz an, indem es sich auf batteriebezogene Geschäfte konzentriert und gleichzeitig die Effizienz des Managements verbessert. LG Chem ermöglicht die Ausgliederung, durch ein ausgewogenes Geschäftsportfolio aus den Bereichen Petrochemie, Hochleistungsmaterialien und Bio nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
September 17, 2020 07:00 ET (11:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.