DJ Staatsministerin will Bundeszentrale für digitale Aufklärung aufbauen
BERLIN (Dow Jones)--Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) will eine Bundeszentrale für digitale Aufklärung aufbauen. "Fake News sind inzwischen zu einer massiven Bedrohung unserer Demokratie geworden. Darauf war und ist der demokratische Diskurs nur ungenügend vorbereitet", schreibt sie in einem Gastbeitrag in der Wirtschaftswoche. "Was wir deshalb brauchen, ist eine Bundeszentrale für digitale Aufklärung. Sie kann helfen, eine gemeinsame Tatsachenbasis zu schaffen - so unterschiedlich die Ansichten und Interpretationen der Fakten dann auch sein mögen."
Es sei "schon fast tragisch", dass die Angebote zur digitalen Aufklärung von Bundesministerien, Ländern und Kommunen "derart fragmentiert sind, dass es ihnen an Sichtbarkeit mangelt". Die Regierung könnte hier "viel besser sein, als wir es momentan sind".
Die Bundeszentrale solle als Plattform aufgebaut werden, in der vom Teenager bis zur Seniorin alle fündig würden. Beantwortet werden sollte etwa Fragen wie: Was ist WLAN? Wie erkenne ich Fake News? Was ist ein Algorithmus? Überträgt 5G das Corona-Virus?
Die Bundeszentrale sei "aber alles andere als eine Propaganda-Maschine der öffentlichen Hand". Es gehe um den "eigenverantwortlichen Umgang der Bürgerinnen und Bürger mit Informationen". Denn in der "schier unerschöpflichen Datenflut" sei vielen Menschen die "elementare Fähigkeit" abhandengekommen, Wahrheit von Unwahrheit unterscheiden zu können: "Wir müssen aber zu einer digitalen Mündigkeit kommen", betonte Bär. Dabei solle die Bundeszentrale helfen. Diese könne auch mit sehr überschaubaren Haushaltsmitteln die existierenden digitalen Aufklärungsangebote in ihrer Wirkung hebeln.
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September 18, 2020 02:23 ET (06:23 GMT)
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