DJ Verdi kündigt Warnstreiks im öffentlichen Dienst ab Dienstag an
FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem die zweite Verhandlungsrunde für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ergebnislos geblieben ist, hat die Gewerkschaft Verdi Warnstreiks angekündigt. "Die öffentlichen Arbeitgeber haben sich zwei Runden lang eingemauert. Von Respekt und Anerkennung gegenüber den Beschäftigten war nichts zu spüren. Damit sind Warnstreiks unvermeidlich", sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke am Sonntag nach zweitägigen Verhandlungen in Potsdam. Er verwies weiter darauf, dass die Arbeitgeberseite auch in dieser Runde kein Angebot vorgelegt habe. Erste Warnstreiks mit regionalem Bezug sollen am kommenden Dienstag beginnen.
In zentralen Punkten liegen laut Werneke die Verhandlungsparteien noch weit auseinander. Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4, 8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Erwartet wird die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll in den Tarifverhandlungen das Thema der Entlastung der Beschäftigten behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege werden an einem eigenen Tisch im Rahmen der Tarifrunde besprochen.
Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22. und 23. Oktober 2020 erneut in Potsdam angesetzt.
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September 20, 2020 06:42 ET (10:42 GMT)
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