DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/19. und 20. September 2020
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
BMW-Entwicklungsvorstand Weber will E-Mobilität beschleunigen
Der Premiumautobauer BMW will die Transformation zur E-Mobilität beschleunigen. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte der neue BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber: "Da wollen wir noch schneller werden" und ergänzte: "Wir beschleunigen die E-Mobilität. Bis 2023 werden wir 25 elektrifizierte Modelle auf der Straße haben und noch vor 2025 rechnen wir mit bis zu 25 Prozent weltweitem Absatz für elektrifizierte Fahrzeuge." Bis Ende 2021 wird BMW laut Weber "voraussichtlich mehr als eine Million elektrifizierte Fahrzeuge" verkauft haben.
Infineon spürt Auswirkungen des US-Handelskriegs mit China
Infineon, Deutschlands größter Halbleiterkonzern, sorgt sich um die Weltwirtschaft angesichts des verschärften Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China. "Die zunehmende internationale Fragmentierung sehen wir mit Sorge, denn globale Herausforderungen, wie der Klimawandel oder die Corona-Pandemie, können nur global gelöst werden", sagt Finanzvorstand Sven Schneider im Interview der Börsen-Zeitung. Er bezeichnet das DAX-Unternehmen als klaren "Verfechter von Globalisierung und internationalem Wettbewerb". Sanktionen und Zölle seien daher "nicht die richtigen Mittel".
VW-Chef Diess: Schärfere CO2-Vorgaben führen zu mehr Jobverlusten
Volkswagen-Chef Herbert Diess fürchtet zusätzliche Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste in der Autoindustrie, wenn die EU-Kommission die CO2-Vorgaben für die Autobauer verschärfen sollte. "Eine schnellere Transformation bedeutet auch, dass mehr Arbeitsplätze und ganze Firmen in bestimmten Bereichen unter Druck geraten oder verloren gehen", sagte Diess der Welt am Sonntag. In anderen Bereichen würden dafür neue entstehen. "Wenn wir als Gesellschaft bereit sind zu akzeptieren, dass die Transformation zu einer CO2-neutalen Mobilität schneller ablaufen soll, wäre das für Volkswagen zu schaffen", sagte der Vorstandschef. "Ob es für die gesamte Branche machbar wäre, muss man diskutieren - mit den Zulieferern und der Politik."
United Internet senkt Prognose - Telefonica will mehr Geld für Netznutzung
Der Telekomkonzern United Internet muss wegen erheblichen Preiserhöhungen ab Juli 2020 für die Nutzung der Telefonica-Netzkapazität durch seine Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch seine Prognose für das EBITDA zusammenstreichen. 1&1 Drillisch geht ebenfalls davon aus, dass der operative Gewinn geringer ausfallen wird als ursprünglich angenommen. United Internet rechnet nun für 2020 statt eines EBITDA von ungefähr 1,266 Milliarden Euro, was dem Vorjahresniveau entsprochen hätte, mit einem Rückgang beim EBITDA auf 1,18 Milliarden Euro. Wie das im MDax notierte Unternehmen am Samstag mitteilte, wird es auch in den Folgejahren zu hohen Ergebnisrückgängen kommen, sollten die von Telefonica geforderten Preise dauerhaft anwendbar sein. Die Tochter 1&1 Drillisch sieht nun 2020 einen EBITDA-Rückgang auf ca 600 Millionen Euro. Zuvor stellte die Gesellschaft mit Sitz in Maintal ein EBITDA von ungefähr 683,5 Millionen Euro in Aussicht.
Telefonica Deutschland weist im Preisstreit mit 1&1 Drillisch Vorwürfe zurück
Der Streit zwischen der Telefonica Deutschland und der United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch geht in die nächste Runde. Telefonica Deutschland weist die Behauptungen von United Internet und 1&1 Drillisch im Preisstreit um die Nutzung des Mobilfunknetzes von Telefonica Deutschland zurück und behält sich rechtliche Schritte vor. Telefoncia Deutschland sieht nach eigenen Angaben vom Sonntagnachmittag die Preisfestsetzung durch die geltenden Verträge gedeckt und bekräftigt die Jahresprognose. United Internet sowie die Tochter 1&1 Drillisch hatten dagegen am Samstag "wegen den unerwartet hohen Preisforderungen" des Wettbewerbers Telefonica Deutschland die Schätzungen für das operative Ergebnis in diesem Jahr gesenkt und mögliche Langzeitfolgen nicht ausgeschlossen.
EU/Timmermans fordert mehr Klima-Engagement der Autoindustrie
Der geschäftsführende Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, fordert die europäische Autoindustrie auf, sich stärker im Kampf gegen Klimawandel zu engagieren. "Natürlich verlangen wir viel von der Autoindustrie. Ich will aber auch nichts schönreden: Die Autoindustrie hält derzeit noch nicht mal die Klima-Grenzwerte für das Jahr 2020 ein", sagte Timmermans dem Magazin Spiegel.
US-Präsident Trump segnet Tiktok-Deal mit Oracle und Walmart ab
In den Vereinigten Staaten zeichnet sich im Streit um das US-Geschäft der chinesischen Video-Plattform Tiktok eine Lösung ab. US-Präsident Donald Trump hat am Wochenende im Grundsatz einer Vereinbarung zugestimmt, bei dem Tiktok mit Oracle und Walmart, dem weltgrößten Einzelhändler, eine Partnerschaft eingehen will. Das US-Geschäft soll dann als Tiktok Global fortgeführt werden.
US-Bundesrichterin entscheidet gegen US-Sperrung von Wechat
US-amerikanische Nutzer der chinesische Kommunikationsplattform Wechat können diese erstmal weiter gebrauchen. Die US-Bundesrichterin Laurel Beeler setzte am Sonntag per Einstweiliger Verfügung durch, dass die Verordnung der Trump-Regierung nicht in Kraft tritt. US-Präsident Donald Trump hatte eine Sperre von Wechat angekündigt und ab Sonntagnacht sollte der Download der App in den Vereinigten Staaten nicht mehr möglich sein. Die App sollte dann nicht mehr bei Apple und Google verfügbar sein.
DJG/cbr
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September 21, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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