DJ Stahlindustrie warnt vor Billig-Importen bei grünem Umbau
BERLIN (Dow Jones)--Angesichts des informellen EU-Handelsministertreffens in Berlin hat die deutsche Stahlindustrie ihre Warnungen vor klimaschädlichen Billig-Einfuhren bekräftigt. Der effektive Schutz "vor unfairen Stahlimporten" habe "eine große Bedeutung", erklärte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl), Hans Jürgen Kerkhoff. So müsse etwa Carbon Leakage verhindert werden, also die Verlagerung oder Erhöhung von CO2-Emissionen durch die Abwanderung europäischer Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländer.
Die Stahlbranche erhofft sich dabei auch staatliche Hilfen, um CO2-arme Produktionsverfahren zu entwickeln. Der Einstieg in die Transformation gelinge nur dann, "wenn faire Wettbewerbsbedingungen auf den internationalen Märkten geschaffen werden", sagte der Stahlpräsident. Dazu müsse der Handelsministerrat im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft wichtige Impulse setzen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte den Schutz vor Carbon Leakage bereits in seinem Handlungskonzept Stahl angemahnt. Vor Beginn der Beratungen mit seinen EU-Kollegen verwies er auf "marktwirtschaftliche, nicht-protektionistische" Maßnahmen, etwa eine CO2-Grenzausgleichssteuer.
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September 21, 2020 04:25 ET (08:25 GMT)
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