Bonn (www.anleihencheck.de) - Die fiskalpolitische Reaktion Brasiliens auf die Pandemie war für Schwellenländerverhältnisse ungewöhnlich aggressiv, so die Analysten von Postbank Research.Die Kombination aus höheren Ausgaben und dem rezessionsbedingten Rückgang der Steuereinnahmen dürfte im Jahr 2020 zu einer erheblichen Verschlechterung der Haushaltslage führen, falls keine drastischen Maßnahmen ergriffen werden. Die Regierung könne daher nun entweder ihre Gläubiger durch eine Straffung der Fiskalpolitik oder die Bevölkerung durch eine substanzielle Lockerung der Fiskalpolitik zufriedenstellen. Da sowohl der Präsident als auch die Kongressabgeordneten in zwei Jahren wiedergewählt werden wollten, könnten sie sich letztlich für die Bevölkerung auf Kosten der Gläubiger entscheiden. Dabei gebe es bereits Anzeichen dafür, dass die Finanzmärkte die Tragfähigkeit der Staatsverschuldung Brasiliens zunehmend in Frage stellen. Beispielsweise sei die Zinsstrukturkurve von Staatsanleihen in der Lokalwährung steiler geworden, da eine höhere Risikoprämie eingepreist worden sei. Denn weder die Wachstums- noch die Inflationsaussichten würden zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Versteilung der Kurve rechtfertigen. Auch der brasilianische Real (BRL) habe in den letzten Monaten trotz steigender Rohstoffpreise keine Stärke zeigen können. (21.09.2020/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...