DJ MÄRKTE USA/Aktien mit kräftigen Verlusten erwartet
NEW YORK (Dow Jones)--Mit massiven Verlusten muss an der Wall Street zum Start in die neue Handelswoche gerechnet werden. Der Terminkontrakt auf den Dow bricht vor Handelsbeginn um rund 2,2 Prozent ein, der auf den S&P-500 verliert 1,9 Prozent. Auch an den Börsen in Europa geht es erheblich nach unten.
Die Anleger zeigen sich angesichts der weltweit steigenden Corona-Infektionsfälle zunehmend um die globale Konjunktur besorgt. Eine neue Pandemiewelle und neue Lockdowns könnten die ohnehin schleppende Erholung gefährden, heißt es. Auch die anhaltenden Spannungen zwischen Peking und Washington drücken auf das Sentiment.
Zudem sorgt der an Schärfe gewinnende US-Präsidentschaftswahlkampf für Verunsicherung. Eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten auf ein neues staatliches Stimulierungspaktes dürfte sich dadurch erheblich erschweren. Und die nun im Raum stehende Frage der Neubesetzung des Postens der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg dürfte die Gräben noch weiter vertiefen. US-Präsident Donald Trump möchten eine Neubesetzung noch vor den Wahlen in rund sechs Wochen durchsetzen, trifft dabei aber selbst in den eigenen Reihen auf Widerstand.
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich unterdessen im August weiter abgeschwächt. Der Chicago Fed Index fiel auf plus 0,79 gegenüber einem revidierten Stand von plus 2,54 im Juli.
Nikola brechen mit Chairman-Rückzug ein
Unter den Einzelwerten gewinnen Oracle 3,8 Prozent. US-Präsident Trump hat am Wochenende im Grundsatz einer Vereinbarung zugestimmt, mit der die Videoplattform Tiktok des chinesischen Unternehmens Bytedance mit Oracle und Walmart eine Partnerschaft eingehen will. Die Walmart-Aktie rückt um 1,1 Prozent nach vorne.
Nikola brechen um 26 Prozent ein. Der Gründer und Chairman des US-Elektrolastwagenbauers zieht die Konsequenzen aus Betrugsvorwürfen gegen das Unternehmen. Der Verwaltungsrat hat sein Angebot akzeptiert, sich als Executive Chairman und als Mitglied des Gremiums zurückzuziehen. Neuer Chairman wird Stephen Girsky, früher Vize-Chairman bei General Motors. Der Short-Seller Hindenburg Research hatte Nikola des Betrugs bezichtigt, kurz nachdem das Unternehmen eine milliardenschwere Kooperation mit General Motors verkündet hatte. Die GM-Aktie gibt 4,4 Prozent nach.
JP Morgen verlieren 4,4 Prozent. Dokumente aus einem Datenleck des US-Finanzministeriums legen Berichten zufolge eine problematische Rolle von Banken bei der Geldwäschebekämpfung offen. So hätten viele Banken trotz strenger Regeln über Jahre hinweg Geschäfte mit hochriskanten Kunden abgewickelt und Vorgänge mitunter nur zögerlich und mit Verspätung gemeldet. Genannt werden neben JP Morgen auch Deutsche Bank und HSBC.
Dollar mit Konjunktursorgen stärker
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar angesichts der Unsicherheiten am Markt fester. Der Greenback wird damit seinem Ruf als vermeintlich sicherer Währungshafen gerecht. Der Dollarindex steigt um 0,5 Prozent. Der Euro notiert unter der Marke von 1,18 Dollar bei 1,1766. Am Freitagabend hatte er noch bei 1,1863 notiert. Mit Ängsten vor einem Lockdown in Großbritannien steht das Pfund unter Abgabedruck. Zum Dollar gibt das Pfund 0,7 Prozent nach auf 1,2841 Dollar.
Der Goldpreis kommt mit dem stärkeren Dollar zurück. Die Feinunze verliert 1,5 Prozent auf 1.922 Dollar.
Mit den gestiegenen Konjunktursorgen geben die Ölpreise nach. Am Markt besteht zudem die Sorge, dass Libyen wieder an die Märkte zurückkehrt, wodurch sich das globale Öl-Angebot weiter erhöhen würde. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI verliert 2,6 Prozent auf 40,03 Dollar, Brent gibt 2,5 Prozent nach auf 42,09 Dollar.
US-Staatsanleihen sind aufgrund der erheblichen Unsicherheiten bei den Marktteilnehmern gefragt. Die Zehnjahresrendite verliert bei steigenden Notierungen 4,4 Basispunkte auf 0,66 Prozent.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,11 -2,4 0,14 -108,9 5 Jahre 0,26 -2,1 0,28 -166,5 7 Jahre 0,44 -3,7 0,48 -180,4 10 Jahre 0,66 -4,4 0,70 -178,9 30 Jahre 1,40 -5,4 1,45 -166,7 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:30 Fr, 17:26 % YTD EUR/USD 1,1766 -0,66% 1,1859 1,1863 +4,9% EUR/JPY 122,57 -1,02% 123,73 123,83 +0,5% EUR/CHF 1,0759 -0,23% 1,0794 1,0786 -0,9% EUR/GBP 0,9164 +0,05% 0,9160 0,9158 +8,3% USD/JPY 104,17 -0,37% 104,34 104,39 -4,2% GBP/USD 1,2841 -0,70% 1,2950 1,2954 -3,1% USD/CNH (Offshore) 6,8017 +0,50% 6,7580 6,7692 -2,4% Bitcoin BTC/USD 10.558,76 -2,85% 10.945,01 10.889,96 +46,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,03 41,11 -2,6% -1,08 -30,1% Brent/ICE 42,09 43,15 -2,5% -1,06 -31,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.921,79 1.950,56 -1,5% -28,77 +26,7% Silber (Spot) 26,04 26,77 -2,7% -0,73 +45,9% Platin (Spot) 911,58 934,10 -2,4% -22,53 -5,5% Kupfer-Future 3,08 3,11 -0,9% -0,03 +9,2% ===
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September 21, 2020 09:06 ET (13:06 GMT)
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