DJ Wirtschaft der Eurozone tritt im September auf der Stelle
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaft in der Eurozone ist im September weitgehend auf der Stelle getreten, wobei die Entwicklungen auf der Sektoren- und Länderebene stark auseinander liefen. Die Industrie legte zu, der Servicesektor fiel in den Schrumpfungsbereich. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich im Ergebnis auf 50,1 Zähler von 51,9 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 51,6 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg spürbar auf 53,7 Punkte von 51,7 im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 51,9 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor fiel dagegen auf 47,6 Punkte von 50,5 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 50,4 Punkte erwartet.
In Deutschland boomt die Industrie, während der Servicesektor schrumpfte. Die französische Wirtschaft schrumpfte insgesamt erstmals seit vier Monaten wieder. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern sank die Wirtschaftsleistung im September zum zweiten Mal hintereinander, nachdem sie im Juli kurzfristig gewachsen war.
"Die Erholung in der Eurozone kam im September zum Erliegen, da die wieder steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus in den Servicesektoren aller Länder zu neuerlichen Geschäftseinbußen führten", sagte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Offensichtlich haben wir es momentan mit einer Wirtschaft der zwei Geschwindigkeiten zu tun."
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September 23, 2020 04:16 ET (08:16 GMT)
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