DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed-Vize: US-Wirtschaft braucht weitere Staatshilfen
Ein hochrangiger Währungshüter der US-Notenbank rechnet damit, dass die Wirtschaft trotz des starken Aufschwungs im Sommer weitere Staatshilfen benötigt. "Die Wirtschaft erholt sich sehr kräftig, aber wir stecken immer noch in einem tiefen Loch", sagte der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, Richard Clarida, in einem Interview mit Bloomberg TV. Unter solchen Umständen sei es angebracht, dass der Kongress und das Weiße Haus zusätzliche Entlastung schafften, um eine schnellere und gleichmäßigere Erholung voranzutreiben.
Mester: Fed prüft Optionen für digitales Geld
Die US-Notenbank prüft nach Angaben einer hochrangigen Währungshüterin die Möglichkeiten für digitales Geld. Es seien aber noch keine Entscheidungen über das weitere Vorgehen getroffen worden, sagte Loretta Mester, Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland.
Markit: US-Wirtschaft verliert im September an Schwung
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im September verlangsamt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 54,4 von 54,6 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 18. September stärker als erwartet verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,639 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,389 Millionen Barrel reduziert.
Zahl der Corona-Infektionen in Europa übersteigt Fünf-Millionen-Schwelle
Die Zahl der Corona-Infektionen in Europa hat die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Das ergab eine auf Behördenangaben beruhende Zählung der Nachrichtenagentur AFP. Demnach steckten sich bis Mittwochmittag 5.000.421 Menschen mit dem Virus an, mehr als 227.000 von ihnen starben.
Regionalregierung von Madrid kündigt Ausweitung von Ausgangsbeschränkungen an
Wegen der explodierenden Corona-Zahlen hat die Regionalregierung von Madrid eine Ausweitung der kürzlich verhängten Ausgangsbeschränkungen angekündigt. Am Freitag würden weitere Bezirke bekannt gegeben, für die Restriktionen gelten würden, sagte der stellvertretende Leiter der Gesundheitsbehörde, António Zapatero, bei einer Pressekonferenz. Bisher sind rund 850.000 Menschen von den Maßnahmen betroffen.
Seehofer sieht in Migrationsplan der EU-Kommission gute Grundlage
Bundesinnenminister Horst Seehofer sieht in dem vorgeschlagenen Migrationspakt der EU-Kommission eine "gute Grundlage" für Gespräche innerhalb der Europäischen Union. Er appellierte an seine europäischen Kollegen, sich auf einen Kompromiss in der umstrittenen Asylfrage zu verständigen.
Opposition in Deutschland lehnt Brüsseler Pläne für Asylreform ab
Die Pläne der EU-Kommission für eine Asylreform sind bei der Opposition in Deutschland auf einhellige Kritik gestoßen. Die Kommission "strickt an einer Ausweitung des menschenverachtenden Lagersystems auf die gesamte EU-Peripherie", kritisierte die Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke. "In Schnellverfahren an den EU-Grenzen über die Schutzberechtigung von Menschen zu entscheiden, widerspricht dem Grundcharakter des Asylrechts massiv."
Energiewirtschaft vermisst Anpassungsmechanismen im EEG
Die Energiewirtschaft hat von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) klarere Vorgaben für eine mögliche Anpassung der Ökostromziele im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefordert. Im Kabinettsentwurf fehle "ein Mechanismus, mit dem die Ausbauziele für Erneuerbare Energien auf die absehbare Anhebung der europäischen Klimaziele angepasst werden können", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. Zuvor hatte Altmaier angekündigt, das EEG 2021 bei Anhebung der EU-Klimaziele entsprechend zu ändern.
Frist für Baukindergeld wird bis Ende März verlängert
Wegen der Corona-Krise hat die Bundesregierung die Frist für das Baukindergeld um drei Monate auf Ende März kommenden Jahres verlängert. Damit haben Familien mit Kindern mehr Zeit, die staatliche Förderung zu beantragen.
Rechnungshof prüft Maskenkauf der Bundesregierung
Der zentrale Einkauf von Milliarden Schutzmasken durch die Bundesregierung in der Corona-Krise wird zum Fall für den Bundesrechnungshof. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat die Bonner Behörde beauftragt zu prüfen, ob das zuständige Bundesgesundheitsministerium bei seinem Einkaufsverfahren zu leichtfertig mit Steuergeldern umgegangen ist. Eine entsprechende Prüfbitte bestätigte der Rechnungshof auf Anfrage der Tageszeitung Die Welt. Der Beschluss, die Einkäufe des Ministeriums zu begutachten, sei fraktionsübergreifend getroffen worden.
BDA-Chef: Regierung hat keine Ahnung von unternehmerischen Abläufen
Der scheidende Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer erhebt im Streit über das geplante Lieferkettengesetz schwere Vorwürfe gegen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Deren Pläne seien "weltfremd", das Beschlussverfahren befinde sich "an der Grenze zur Unseriösität", sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im Interview mit dem Handelsblatt. Wer so etwas vorantreibe, "hat entweder keine Ahnung von unternehmerischen Abläufen oder handelt wider besseren Wissens".
Bundesregierung kritisiert Vereidigung von Lukaschenko
Die Bundesregierung erkennt den autoritär regierenden belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko auch nach dessen Vereidigung nicht an. "Dass diese Zeremonie heimlich vorbereitet und unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, ist ja schon sehr bezeichnend", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Deutschland habe die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen vom 9. August nicht anerkannt, weil die Wahlen "weder fair noch frei" gewesen seien.
Russland verhängt weitere Einreiseverbote für EU-Vertreter
Als Antwort auf jüngste "feindselige" Aktionen der EU gegen Russland hat Moskau weitere Einreiseverbote für EU-Vertreter angekündigt. "Die Liste der Vertreter von EU-Mitgliedstaaten und Institutionen, denen die Einreise auf russisches Territorium verboten ist", werde auf der Grundlage der Gegenseitigkeit erweitert, erklärte das russische Außenministerium.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Leistungsbilanz Aug Überschuss 3,7 Mrd USD (Juli: Überschuss 1,6 Mrd USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Aug 1,4 Mrd USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 54,5 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
September 23, 2020 13:01 ET (17:01 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.