DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der Autobauer Daimler will in seiner Fabrik am Konzernsitz in Stuttgart-Untertürkheim fast jede fünfte Stelle streichen. Die Aktion ist Teil eines bereits beschlossenen Plans, mit dem Daimler die Personalkosten um zwei Milliarden Euro pro Jahr senken will. Das Stammwerk, in dem vor allem Motoren hergestellt werden, trifft es dabei besonders hart. Laut einem Flugblatt des Betriebsrats sollen 4000 von 19.000 Stellen an dem Standort bis 2025 sozial verträglich abgebaut werden. Das Management habe den Arbeitnehmervertretern einen "Katalog voller Provokationen" vorgelegt. (Handelsblatt)
BER - Das Bundesverkehrsministerium hat die Forderung des Chefs der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB), Engelbert Lütke Daldrup, nach mehr Flugrechten für den neuen Großflughafen BER zurückgewiesen. "Die Bundesregierung setzt sich grundsätzlich für eine bestmögliche Anbindung aller deutschen Flughäfen an das internationale Flugverkehrsnetz ein", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Steffen Bilger (CDU), dem Handelsblatt. "Der BER wird nach seiner Eröffnung in den Genuss der gleichen Rechte kommen wie bislang die Flughäfen Tegel und Schönefeld." Aufgrund der Coronakrise blieben aber dort derzeit zahlreiche Start- und Landerechte ungenutzt. "Es gibt keinen Mangel an verfügbaren Frequenzen", so Bilger. Lütke Daldrup hatte zuvor für den BER eine bessere Anbindung an das internationale Flugverkehrsnetz gefordert. "Die Bundesregierung muss weitere Flugrechte für Berlin aushandeln", sagte er dem Handelsblatt. "Dazu zählt für uns eindeutig der asiatische Markt." Es sei doch "kurios", dass Touristen und Geschäftsleute aus China, die nach Berlin wollen, zunächst nach Prag fliegen müssten, um dort nach Berlin umzusteigen. (Handelsblatt)
SAMSUNG - Die Corona-Pandemie treibt die Digitalisierung im Handel voran. Immer mehr Verbraucher bezahlen in Deutschland mit Karte oder Smartphone. In diesem wachsenden Geschäft mischt künftig auch Samsung mit: Der Elektronikhersteller wird am diesem Donnerstag verkünden, dass sein Bezahldienst Samsung Pay am 28. Oktober in Deutschland startet. Dieser tritt in Konkurrenz zu Apple Pay und Google Pay, die schon seit einigen Jahren in Deutschland verfügbar sind. Dabei setzt der südkoreanische Konzern auf zwei Kooperationspartner aus der Finanzbranche: Nach der Anmeldung erhalten Nutzer eine virtuelle Debitkarte des Finanzdienstleisters Visa, die sich mit Konten bei zahlreichen Banken verknüpfen lassen soll. Die Zahlungsabwicklung übernimmt die Solarisbank. (Handelsblatt/FAZ)
TRUMPF - Nicola Leibinger-Kammüller ist einer der politischsten Köpfe der deutschen Wirtschaft. Die Chefin des Maschinenbauers Trumpf meldet sich zu Wort, wenn sie etwas umtreibt. Momentan sind das vor allem die Handelskonflikte zwischen den USA und China, die Entfremdung von Amerika und die Uneinigkeit Europas, etwa bei der Flüchtlingsfrage. "Ich habe das Gefühl, überall ist der Teufel los", sagte die Unternehmerin im Handelsblatt-Interview. "Das Gemeinwohl steht nicht mehr überall im Vordergrund." Das größte Problem sei die "Gleichzeitigkeit": Disruptionen in der Industrie, die Digitalisierung, ehrgeizige Klimaziele und die hohe Verschuldung in der Coronakrise. "Der Schuldenabbau wird nicht ohne Wohlstandsverlust zu bewältigen sein", bilanziert die 60-Jährige. Mit Blick auf die Umbrüche in der Autoindustrie, von denen auch der Laserspezialist Trumpf betroffen ist, gehe es nun darum, diese "mit Verve" voranzubringen. Allerdings ohne Absatzprämien. "Natürlich hat die Autoindustrie Fehler gemacht und sich möglicherweise auch dadurch von der Politik entfremdet", so Leibinger-Kammüller. "Wir dürfen unsere wichtigste Industrie jedoch nicht in einer Art deutscher Lust am Untergang kaputt machen, ihr öffentlich mit Häme begegnen. Aber wir müssen sie auch nicht pudern." Das historische staatliche Corona-Hilfspaket hält Leibinger-Kammüller für "absolut richtig", allerdings sei das Kurzarbeitergeld vorschnell bis Ende 2021 verlängert worden. (Handelsblatt)
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September 24, 2020 00:15 ET (04:15 GMT)
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