DJ Heckler & Koch reicht Rüge gegen Sturmgewehr-Entscheidung ein
BERLIN (Dow Jones)--Der Streit um das neue Sturmgewehr der Bundeswehr geht in die nächste Runde. Das Rüstungsunternehmen Heckler & Koch hat beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung des Bundeswehr (BAAINBw) eine Rüge gegen die Vergabeentscheidung des Verteidigungsministeriums an das Konkurrenzunternehmen Haenel eingereicht, wie ein Firmensprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. Die Rüge sei Voraussetzung für weitere rechtliche Schritte. Nächste Instanz ist die Vergabekammer des Bundeskartellamts in Bonn.
Das Verteidigungsministerium hatte in der vergangenen Woche entschieden, das neue Sturmgewehr für die Bundeswehr vom Thüringer Unternehmen Haenel bauen zu lassen. Bisher wird die Bundeswehr von Heckler & Koch aus Baden-Württemberg beliefert. Nach einem langwierigen Gutachterstreit über die Treffsicherheit des aktuellen Sturmgewehrs G36 hatte die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) 2015 entschieden, das Modell zu ersetzen.
Das Verteidigungsministerium hatte die überraschende Entscheidung für das Haenel-Angebot mit dessen größerer Wirtschaftlichkeit begründet. Die Preisdifferenz zwischen beiden Angeboten wurde intern auf rund 50 Millionen Euro beziffert. Geliefert werden sollen rund 120.000 neue Gewehre. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 250 Millionen Euro.
Verteidigungsexperten im Bundestag hatten eine Begründung der Auftragsvergabe angemahnt und dabei unter anderem den Einfluss des aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammenden Mutterkonzerns von Haenel in den Blick genommen. Mehrheitseigener von Heckler & Koch ist eine Luxemburger Finanzholding. Auf Anfrage von Dow Jones News war das Unternehmen nicht zu erreichen.
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September 24, 2020 06:27 ET (10:27 GMT)
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