BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe will erreichen, dass Werbeprospekte nur noch bei Menschen landen, die sie haben wollen. Statt eines Aufklebers "Bitte keine Werbung" am Briefkasten müsste dann dort eine Einwilligung angebracht werden - andernfalls wäre der Einwurf untersagt. "Eine Opt-in-Lösung ist gut für alle. Wer weiterhin Werbung will, muss nur einen Aufkleber anbringen und bekommt sie", sagte die Vize-Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz, der Deutschen Presse-Agentur. "Der sinnlose umweltschädliche Großteil aber wird eingespart."
Nicht adressierte Werbung sorge in Deutschland für "riesige Abfallberge, vermüllte Hausflure sowie eine immense Ressourcenverschwendung und Klimabelastung", sagte Metz. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) müsse jetzt handeln. Mit einer Petition will der Verein seiner Forderung Nachdruck verleihen und Druck auf die Bundesregierung machen.
Die Umwelthilfe hat dazu eine Umfrage beim Institut Kantar in Auftrag gegeben, die Daten stammen aus dem Mai dieses Jahres. Demnach schätzen 78 Prozent der Menschen ab 14 Jahre in Deutschland die Umweltbelastungen von gedruckten Postwurfsendungen und Werbeprospekten als "sehr hoch" oder "eher hoch" ein, 61 Prozent finden, dass ungefragt in den Briefkasten eingeworfene Werbeprospekte verboten werden sollten./ted/DP/zb