DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/26. und 27. September 2020
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Commerzbank bestellt Deutsche-Bank-Manager Knof zum Vorstandschef
Die Commerzbank ist auf der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden bei der Konkurrenz fündig geworden. Wie die Bank mitteilte, wird Manfred Knof, derzeit Chef des heimischen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, ab dem 1. Januar 2021 Vorstandsvorsitzender der Commerzbank AG und damit Nachfolger von Martin Zielke. Der Aufsichtsrat habe ihn einstimmig bestellt.
Kaeser: Kein übereilter Ausstieg von Siemens aus Kraftwerkstechnik - Zeitung
Der Aufsichtsratschef von Siemens Energy, Joe Kaeser, hat die Erwartungen an einen schnellen Ausstieg des Unternehmens aus dem Bereich Kohlekraftwerkstechnik gedämpft. "Dass man aus der Kohle raus muss, ist vollkommen klar, aber man muss auch ein verlässlicher Partner für seine Kunden sein", so Kaeser im Interview mit der "Welt am Sonntag". Er rechnet aber mit einem Ausstieg des abgespaltenen Energiekonzerns aus der Kohlekraftwerkstechnik.
Siemens stellt Börsenkandidat Flender auch direkt zum Verkauf - Zeitung
Obwohl offiziell für eine Abspaltung per Börsengang vorgesehen, soll die Siemens-Getriebetochter Flender einem Bericht zufolge direkt zum Verkauf gestellt werden. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe) habe Siemens Unterlagen mit detaillierten Informationen an eine kleinere Zahl möglicher Käufer geschickt, die zuvor sehr konkretes Interesse bekundet hätten. Diese sollen im Oktober Gebote für das Unternehmen mit 2 Milliarden Euro Jahresumsatz einreichen, heißt es in dem Bericht mit Verweis auf Kreise, die mit der Angelegenheit vertraut sind. Bei den Interessenten handele es sich um Private-Equity-Gesellschaften. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von Dow Jones nicht kommentieren.
Arbeitnehmer fordern bei Siemens Energy Verzicht auf Kündigungen - Zeitung
Vor dem Börsendebüt von Siemens Energy haben die Arbeitnehmer einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen im neuen Unternehmen gefordert. In der Vergangenheit habe Siemens oft erst spät auf strukturelle Änderungen in der Branche reagiert und dann ein großes Abbauprogramm nach dem anderen verkündet, sagte der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Robert Kensbock dem Handelsblatt. "Hier müssen wir in Zukunft frühzeitiger umsteuern und intelligentere Lösungen finden".
Ex-Daimler-Chef Zetsche will doch nicht Aufsichtsratsvorsitzender werden
Der frühere Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche will nun doch nicht den Vorsitz des Aufsichtsrats bei dem Autokonzern übernehmen. "Ich habe mich gefragt, ob ich dem Unternehmen einen Dienst tue. Und ob ich mir einen Gefallen tue, wenn ich diese Aufgabe jetzt übernehme", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabmeldung vom Samstag. "In letzter Konsequenz habe ich mich entschieden, dass ich das nicht will, dass ich darauf verzichte."
Osram kürzt weitere Stellen - Zeitung
Der Stellenabbau beim Lichtkonzern Osram setzt sich fort. Nach der "Welt am Sonntag" vorliegenden Planungen sollen im Geschäftsjahr 2021 weitere rund 1.200 Jobs gestrichen werden. Im Inland fielen etwa 700 der noch 5.600 Stellen weg. Für 2025 werde mit weltweit etwa 20.700 Beschäftigten gerechnet. Die im Wertgutachten prognostizierte Mitarbeiterentwicklung reflektiert die weltweiten Auswirkungen aller bereits gestarteten und teilweise auch bereits umgesetzten Effizienzprogramme, teilte ein Osram-Sprecher auf Anfrage von Dow Jones mit. Insbesondere der Abbau durch Altersteilzeitprogramme wirkt sich mit teilweise deutlichem zeitlichen Verzug auf die Mitarbeiterzahlen aus, so der Sprecher weiter.
LPKF schließt Rahmenvertrag mit Kunde in der Solarindustrie
Der Laserhersteller LPKF hat einen Rahmenvertrag mit einem Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen abgeschlossen. Aus diesem erwartet LPKF ein Gesamtvolumen in Höhe von mindestens rund 18 Millionen Euro, hieß es in einer Mitteilung. Mit dem Abschluss sei eine erste Teilbestellung für Lasersysteme zur Strukturierung von Solarmodulen platziert worden.
Opel-Chef warnt vor weiterer Verschärfung der EU-Klimaziele - Zeitung
Opel-Chef Michael Lohscheller hat vor einer Verschärfung der Klimaziele durch die EU gewarnt. "Allein im nächsten Jahr werden wir insgesamt neun elektrifizierte Modelle anbieten. Dennoch wären diese Vorgaben eine enorme Belastung", sagte Lohscheller der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Und man darf ja auch nicht vergessen: Die geltenden Ziele wurden ja erst vor zwei Jahren verabschiedet. Und nun sollen sie ausgerechnet in der schwersten Wirtschaftskrise seit vielen Jahrzehnten verschärft werden?"
TUI-Aufsichtsratschef warnt vor Pleitewelle in Tourismusbranche - Zeitung
TUI-Aufsichtsratschef Dieter Zetsche warnt vor einer Pleitewelle in der Tourismusindustrie. "Es hat schon einzelne Pleiten gegeben, es wird noch mehr geben", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "In den letzten Wochen hat sich die Situation wieder deutlich verschärft."
Wiederzulassung von Boeing 737 MAX in EU und USA rückt näher
Die Wiederzulassung der nach zwei Abstürzen seit anderthalb Jahren mit einem weltweiten Flugverbot belegten Boeing 737 MAX rückt näher: Nach Angaben der EU-Flugaufsichtsbehörde Easa könnte die Maschine "bis zum Jahresende" grünes Licht für Flüge in Europa bekommen. Der Chef der US-Flugaufsicht (FAA), Steve Dickson, will darüberhinaus am kommenden Mittwoch persönlich an einem Testflug teilnehmen, wie die Behörde am Freitag mitteilte.
Google-Mutterhaus verkündet neue Richtlinien zum Umgang mit sexueller Belästigung
Zwei Jahre nach dem Bekanntwerden dutzender Fälle sexueller Belästigung beim Technologiekonzern Google hat das Mutterhaus Alphabet eine Einigung auf neue Richtlinien verkündet. Gemäß der mit den Aktionären getroffenen Vereinbarung werde Google 310 Millionen Dollar (267 Millionen Euro) zur Förderung der Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion investieren, erklärte Alphabet am Freitag. Mitarbeiter haben zudem künftig das Recht, wegen sexueller Belästigung oder Übergriffen vor Gericht zu ziehen, statt private Konfliktvermittler einschalten zu müssen.
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September 28, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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