DJ CDU plant für November zwei Duelle mit Bewerbern für Parteivorsitz
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Die Kandidaten für die Wahl zum Parteivorsitz haben sich mit CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer auf einen Fahrplan verständigt. Vor der Abstimmung auf dem Bundesparteitag am 4. Dezember in Stuttgart werden sich die drei Bewerber - der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, der CDU-Wirtschaftsexperte Friedrich Merz und der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen - im November in zwei Rededuellen der Öffentlichkeit stellen. Daneben soll es drei individuelle und mitgliederexklusive CDU Live-Talks geben. Wegen der Corona-Pandemie werden die Begegnungen ohne Live-Publikum stattfinden.
"Wir hatten ein gutes und konstruktives Gespräch über den weiteren Weg bis zum Parteitag. Die Partei will einen fairen Wettbewerb. Ich bin mir sicher, dass das mit den drei Kandidaten und den besprochenen Formaten gut gelingt", erklärte Kramp-Karrenbauer nach dem Gespräch. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sieht in den vereinbarten digitalen Formaten "eine sehr gute Lösung - in Zeiten von Corona -, um allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, mit den Kandidaten zu diskutieren."
Live Talks Anfang und Ende November
In dem Gespräch verständigte man sich für November auf zwei gemeinsame Live Talks der drei Kandidaten. Die Rede-Duelle werden live aus dem Konrad-Adenauer-Haus übertragen, aber wegen der Corona-Pandemie ohne Publikum stattfinden. Parteimitglieder können vorab Fragen an die Kandidaten stellen, die dann live besprochen werden. Diese öffentlichen Live Talks sind für die Woche vom 2. November und für die Woche vom 23. November geplant. Die 90-minütigen Duelle werden live im Fernsehen, auf cdu.de oder bei Youtube übertragen.
Darüber hinaus wird es jedem der drei Bewerber ermöglicht, in der Woche vom 16. November alleine einen direkten Live Talk nur mit CDU-Mitgliedern zu führen. Parteimitglieder können vorab und live während des 60-minütigen Talks Fragen an die Kandidaten stelle.
Auch werden sich die Kandidaten in der Woche vom 9. November per E-Mail mit einem persönlichen Brief an die CDU-Mitglieder wenden.
Brinkhaus mahnt zur Kollegialität
Unionsfraktionschef Brinkhaus rief die Bewerber vor der heißen Phase des Wahlkampes zu kollegialem Verhalten auf.
"Es geht darum, die Balance zu halten zwischen einem demokratischen Wettbewerb auf der einen Seite und auf der anderen Seite auch Regeln, die nicht dazu führen, dass wir uns erst gegenseitig schlecht machen, um dann hinterher zu verkünden, dass derjenige, der gewonnen hat, dann auch wieder gut ist", erklärte Brinkhaus. Auch im amerikanischen Vorwahlkampf habe dies ganz schlecht funktioniert und es das würde auch in Deutschland schlecht funktionieren.
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September 28, 2020 09:56 ET (13:56 GMT)
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