Mainz (ots) - Die "weiße Landkarte" für die Atommüll-Endlagersuche hat etwa 200000 Quadratkilometer große Flecken für einen möglichen Standort bekommen. Der Ausschluss Gorlebens gleich in der ersten Runde ist nachträglich ein bitteres Armutszeugnis für die politische Entscheidung der 1970er Jahre, dort gegen alle Warnungen ein Endlager durchzusetzen. Der Salzstock weise ein zu lockeres Deckgebirge auf, auch die Gewässerchemie spreche gegen den Standort, heißt es jetzt. Damit ist das Symbol der Anti-AKW-Bewegung von der Karte möglicher Endlager getilgt worden. Entschieden ist damit nichts, immerhin steht mehr als jeder zweite Quadratkilometer noch auf der Liste. Das Beispiel Gorlebens zeigt, welchen politischen Schaden eine frühe Festlegung anrichten kann. So zerstört auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der sein Heimatland gleich mal mehr oder weniger ausschließt, das Vertrauen in das Auswahlverfahren. Dass letztlich der Bundestag entscheidet, erscheint folgerichtig. Denn wissenschaftlich bleiben zu viele Fragen offen. Jedes Gestein hat Vor- und Nachteile für die Lagerung des radioaktiven Mülls. Ob es überhaupt ein sicheres Endlager für eine Million Jahre geben kann, kann niemand sagen. Allein die Vorhersagen, wo und mit welchem Volumen Wasser in einigen Tausend Jahren fließen wird, sind höchst spekulativ. Das Atomzwischenlager Asse, wo eindringendes Wasser das Salzgestein aufgelöst hat, ist ein warnendes Beispiel. Aber die Unsicherheit befreit niemanden aus der Verantwortung für den bereits in unserem Land angehäuften Atommüll. Nur gut, dass vom Jahr 2022 an kein neuer radioaktiver Müll hinzukommt.
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