MAGDEBURG (dpa-AFX) - "Volksstimme" zu Bundesregierung/Nawalny:
"Nun also ein ganz persönlicher nicht-öffentlicher Besuch von Angela Merkel am Krankenbett von Alexej Nawalny. Zwei Minister der Bundesregierung und die Kanzlerin haben öffentlich die Vergiftung des Oppositionellen verkündet und von den Russen Aufklärung verlangt. Das ist das ganz große Besteck. Aber wie soll es weitergehen? Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet? Selbst nach dem viel schwerwiegenderen Fall des Anschlags auf Sergej Skripal und seine Tochter hat der Westen seine Beziehungen zu Russland nicht nachhaltig neu sortiert. Der Ex-Spion wurde auf britischen Boden mit Nervengift von Offizieren des russischen Militärgeheimdienstes vergiftet. Eine Britin starb überdies, ein Mann wurde schwer verletzt. Die Geschäfte gingen weiter. Alexander Litwinschenko wurde 2006 mit Plutonium vergiftet. Drei Jahre später wurde die Ostsee-Pipeline von allen Anrainern genehmigt. Was könnte dieses Mal eine so große diplomatische Geste wie im Fall Nawalny am Ende rechtfertigen?"/yyzz/DP/he