DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Zahl der Arbeitslosen fällt im September weiter
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im September in saisonbereinigter Rechnung erneut günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, sank die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber August um 8.000 Personen. Damit sind nun 2,847 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 6.000 Personen erwartet. Im August hatte sich die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt bereits um 9.000 verringert.
BA-Chef Scheele sieht Ende der Krise am Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt ist nach Ansicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) bereits wieder auf dem Weg aus der Krise. "Die Chancen stehen gut, dass wir unter drei Millionen Arbeitslosen bleiben werden", sagte BA-Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele der Bild-Zeitung. "Denn seit Juni hat sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit vorerst wieder normalisiert, es gab zwar zuletzt Anstiege - die sind in dieser Jahreszeit aber ganz normal."
IMK: Erholung beschleunigt sich, verläuft aber uneinheitlich
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung hat seine Prognosen für die Entwicklung des deutschen Wirtschaftswachstums in diesem und im nächsten Jahr angehoben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpft demnach in diesem Jahr um 5,2 Prozent anstatt um 6,2 Prozent, wie es die Düsseldorfer Ökonomen noch im Juni prognostiziert hatten. Für 2021 rechnen sie nun mit einem Wirtschaftswachstum von 4,9 Prozent und damit 1,1 Punkten mehr als erwartet. Die Erholung beschleunige sich, verlaufe aber uneinheitlich.
Frankreichs HVPI-Inflation fällt im August auf null
Der französische Preisauftrieb ist im August zum Stillstand gekommen. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung sank auf null von 0,2 Prozent im Vormonat, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen eine Jahresrate von 0,5 Prozent erwartet.
Lagarde: EZB könnte glatt 2 Prozent Inflation anstreben
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte sich nach Aussage von Präsidentin Christine Lagarde von dem Ziel verabschieden, die Inflation unter 2 Prozent zu halten. Lagarde sagte in der Konferenz "The ECB and it's Watcher" laut veröffentlichtem Redetext, die Öffentlichkeit müsse verstehen, dass das Inflationsziel der EZB ein symmetrisches sei. "Wir sollten ein Inflationsziel haben, das die Öffentlichkeit leicht verstehen kann", sagte sie. Seit 2003 strebt die EZB eine mittelfristige Inflationsrate von "unter, aber nahe 2 Prozent" an.
Merkel: Dürfen in Corona-Pandemie das Erreichte nicht aufs Spiel setzen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eindringlich an die Bevölkerung appelliert, in den nächsten Wochen und Monaten Vorsicht walten zu lassen und nicht das Erreichte aufs Spiel zu setzen. In der Corona-Pandemie müsse man miteinander reden, damit Leben gerettet und ein erneuter Shutdown des öffentlichen Lebens verhindert werden könne. Dafür wolle sie alles tun. "Wir haben mit Herbst und Winter eine schwere Zeit vor uns", sagte sie in der Generaldebatte im Deutschen Bundestag.
RKI meldet 1.798 Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 289.219 angegeben - ein Plus von 1.798 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 290.471 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9.488 Todesfälle und damit 17 mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9.483 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 256.000.
Zahl der Cyberangriffe in Deutschland steigt auf neuen Höchstwert
Die Zahl der Cyberangriffe ist weiter gestiegen und hat im vergangenen Jahr in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, erhöhte sich die von der Polizei registrierte Zahl der Vorfälle im Vorjahresvergleich um mehr als 15 Prozent auf insgesamt 100.514. Hauptziele seien Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, weil dabei die höchsten kriminellen Gewinne zu erzielen seien, hieß es.
Corona-Lage in Paris erneut verschlechtert
Die Corona-Lage in Paris hat sich weiter verschlechtert: Nach Angaben der Stadtverwaltung könnte in der französischen Hauptstadt in Kürze die höchste Warnstufe ausgerufen werden. Diese gilt in Frankreich bisher nur im Ballungsraum der Mittelmeer-Stadt Marseille.
Belgien bekommt 493 Tage nach Wahl neue Regierung
Belgien bekommt 493 Tage nach der Parlamentswahl eine neue Regierung. Sieben Parteien einigten sich am Mittwochmorgen auf ein Koalitionsabkommen, wie ein Sprecher des belgischen Königshauses mitteilte. Die Amtseinführung findet demnach am Donnerstagvormittag statt. Medienberichten zufolge soll der flämische Liberale und bisherige Finanzminister Alexander De Croo die geschäftsführende Ministerpräsidentin Sophie Wilmès beerben.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 25. Sep -4,8% auf 769,6 (Vorwoche: 808,5)
US/MBA Purchase Index Woche per 25. Sep -1,9% auf 320,9 (Vorwoche: 327,0)
US/MBA Refinance Index Woche per 25. Sep -6,5% auf 3.346,9 (Vorwoche: 3.579,8)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 30, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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