DJ Bafin übernimmt bei Grenke Prüfung des Jahresabschlusses 2019
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Finanzaufsicht Bafin schaut sich nach den Vorwürfen eines Short-Sellers gegen die Grenke AG auch den Jahresabschluss des Leasingspezialisten an. Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mitteilte, hat sie am 29. September die Prüfung des Abschlusses der Grenke AG von der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung übernommen. Hintergrund sei unter anderem, dass die Bafin bereits eine Sonderprüfung durchführt und beide Prüfungen denselben Gegenstand beträfen.
Die Bafin prüft unter anderem Ansatz und Höhe der ausgewiesenen Forderungen aus Leasingverträgen und Guthaben bei Zentralbanken sowie Kreditinstituten. Außerdem wird auf die Werthaltigkeit der ausgewiesenen Geschäfts- und Firmenwerte, Angaben zu Beziehungen und Geschäftsvorfällen mit nahestehenden Personen oder Unternehmen im Konzernanhang geschaut.
Der Short-Seller Viceroy Research, hinter der der britische Investor Fraser Perring steht, hat Grenke unter anderem vorgeworfen, dass Übernahmen von Franchisenehmern in den vergangenen zehn Jahren mit verbundenen Parteien ("Related Parties") stattfanden, die nicht offengelegt wurden. Außerdem zweifelt Viceroy die ausgewiesenen Guthaben an.
Um den Sachverhalt aufzuklären, hat Grenke zwei eigene externe Prüfgutachten in Auftrag gegeben. KPMG wurde bereits am 18. September beauftragt, ein Sondergutachten zu erstellen, das insbesondere die Substanz des Geschäfts untersucht. Zusätzlich ist am 24. September die unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton mandatiert worden, um das Franchise-Geschäft zu überprüfen.
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September 30, 2020 11:17 ET (15:17 GMT)
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